Braucht es noch ein Intranet? Ja, weil es Kultur stiftet!
Geht es um die interne Kommunikation und Zusammenarbeit, so hält aktuell Microsoft Teams als agile Plattform immer stärker Einzug in viele deutsche Unternehmen. Für Kommunikationsmanager stellt sich damit ganz unweigerlich eine ganz bestimme Frage: Kann man mit Microsoft Teams eigentlich auch ein Intranet abbilden? Und kann es vielleicht sogar ein Intranet der klassischen Prägung ablösen?
Fakt ist: Als Plattform für dynamischen Austausch und Gruppenarbeit ist Microsoft Teams ein hilfreiches Tool für einzelne Abteilungen (wie z. B. Accounting, Vertrieb, HR oder Unternehmenskommunikation) und bestimmte Projektteams, um sich in einem eigenen virtuellen Bereich zu organisieren. Über Microsoft Teams können sich die Mitarbeiter schnell und unkompliziert austauschen, Besprechungen planen und durchführen, Dateien ablegen sowie gemeinsam – auch standortübergreifend – an Dokumenten arbeiten. Damit wird eine Flut an E-Mails zu einem Relikt der Vergangenheit.
Doch kann Microsoft Teams auch eine Kultur im Unternehmen stiften? Und kann es eine verlässliche Kommunikation im Sinne der Unternehmenskommunikation abbilden? Ich persönlich bin überzeugt: Der Einsatz von Microsoft Teams – auch durch die Möglichkeiten der Einbindung der Social-Networking-Plattform Yammer – lohnt sich für Unternehmen, gerade wenn wir den Anwendungsfall „schnelle, einfache Kommunikation und Zusammenarbeit“ betrachten.
Geht es aber um den Faktor „Kultur“, so sind wir direkt beim Thema „Intranet“: Das Intranet ist ein Spiegel der Corporate Identity, des Selbstbildes, eines Unternehmens. In ihm findet nicht nur Unternehmens-Branding in Form von firmenspezifischen Corporate Design-Elementen, CI-Farben, Logos etc. statt. Es wird auch Kultur geschaffen, indem neue Mitarbeiter begrüßt, auf wichtige Veranstaltungen und Studien hingewiesen oder auch Wertschätzung für Mitarbeiter vermittelt wird und Themen noch einmal ganz anders gespielt werden können – und das alles im Kontext und Branding des Unternehmens.
Auf das Zusammenspiel von Intranet und Microsoft Teams kommt's an
Gerade beim Schaffen einer gemeinsamen Arbeits- und Kommunikationskultur, was speziell auch aus Sicht der Unternehmenskommunikation wichtig ist, spielt das Intranet folglich immer noch eine ganz wesentliche Rolle. Nicht zu vergessen dabei: Natürlich hat das Intranet auch Bereiche, die auf Microsoft Teams verweisen können – z. B. können Dateien aus MS Teams eingebunden werden – trotzdem bleibt es die „Hülle“ für alles, was auf die eigene Unternehmenskultur einzahlt.
Was können wir nun festhalten? Typisch für das Intranet ist der gesamte Bereich „Information“: In ihm werden redaktionelle Nachrichten veröffentlicht und verlässliche, offizielle Inhalte und Dokumente (wie z. B. Handbücher oder Richtlinien) abgelegt – hier findet folglich Kultur statt. Bei den dynamischen Bereichen „Zusammenarbeit“ und „mobiler Austausch“ kommt hingegen Microsoft Teams eine große Bedeutung zu.
Das heißt aber nicht, dass beide losgelöst voneinander zu betrachten sind. Denn: Das Intranet und Microsoft Teams können auch miteinander interagieren. So ist es zum Beispiel möglich, Intranet-Seiten in MS Teams zu integrieren. Und Inhalte aus MS Teams – wie z. B. Neuigkeiten aus bestimmten Teams – können auch zentral im Intranet dargestellt werden. Genau auf diese Weise spielen die beiden Plattformen sinnvoll zusammen, das bedeutet: Mit Microsoft Teams alleine kein Intranet, da keine Kulturstiftung und kein Employer Branding möglich.
Und was meinen Sie? Braucht es noch ein Intranet als kulturstiftendes Element in der digitalen, internen Kommunikation? Ich freue mich auf Ihre Einschätzungen und den Austausch hier unter Kommentare.