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Cannabis-Legalisierung: Wie wirkt sich der Konsum auf Deinen Job aus?

Die Legalisierung von Cannabis hat in Deutschland große Wellen geschlagen. Das Thema hat zudem neue Fragen aufgeworfen, beispielsweise nach den Auswirkungen auf das Berufsleben. Was also ist erlaubt und wo liegen die Grenzen?

Lange Zeit war der Cannabis-Konsum ein Thema, das im Berufsleben keine Rolle spielte oder zumindest nicht thematisiert wurde. Dies ändert sich nun, denn seit dem 1. April 2024 ist der Besitz, Anbau und Konsum von Cannabis für Erwachsene in Deutschland unter bestimmten Voraussetzungen legal. Diese Teillegalisierung hat zum Ziel, den Schwarzmarkt einzudämmen und die Anzahl an Drogentoten zu senken. Doch wenn Cannabis konsumiert wird, hält die Wirkung längere Zeit an. Die Dauer hängt von verschiedenen Faktoren ab, wird aber auf etwa drei bis 10 Stunden geschätzt. Demnach kann es passieren, dass Mitarbeiter·innen „high“ zur Arbeit kommen, ohne dass der Konsum direkt vor Ort stattfindet. Auch Unternehmen sind daher jetzt unter Zugzwang, sich mit dem Thema auseinandersetzen und klare Regeln einzuführen.

Kiffen am Arbeitsplatz bleibt weiterhin verboten

Völlige Gestaltungsfreiheit genießen die Unternehmen aber nicht, wenn es um die Regeln zum Kiffen am Arbeitsplatz geht. Denn Fakt ist: Der Konsum von Cannabis am Arbeitsplatz bleibt weiterhin verboten. Das gilt deutschlandweit und duldet ein Unternehmen den Cannabis-Konsum dennoch, so macht es sich unter Umständen strafbar. Rechtliche Grauzonen ergeben sich jedoch beim Konsum außerhalb des Arbeitsplatzes, wenn sich dieser auf die Arbeitsfähigkeit auswirkt – beispielsweise wenige Stunden vor Arbeitsantritt oder in der Pause außerhalb des Firmengeländes. Auch diesbezüglich gibt es eine klare gesetzliche Regelung: Der Konsum muss in der Freizeit erfolgen, und zwar so, dass die Arbeitsfähigkeit nicht beeinträchtigt wird. Ansonsten erlischt der Versicherungsschutz für die entsprechenden Mitarbeiter·innen. Wer also vor der Arbeit oder in der Pause kifft, muss sicherstellen, dass seine Arbeitsfähigkeit erhalten bleibt. Dies gelingt nur, indem ein ausreichender zeitlicher Abstand zum nächsten Arbeitsantritt eingehalten wird und gleichzeitig ist die konsumierte Menge relevant. Ansonsten dürfen die Arbeitgeber·innen handeln, so die Regeln. Aber was bedeutet das?

Rechtfertigt das Arbeiten unter Cannabis-Einfluss eine Kündigung?

Mit solchen Fragen haben sich aufgrund der Legalisierung in letzter Zeit die meisten deutschen Unternehmen beschäftigt. Laut Arbeitsvertrag schulden die Arbeitnehmer·innen den Arbeitgeber·innen ihre ungetrübte Arbeitsleistung. Dies gilt auch aus Gründen der Sicherheit am Arbeitsplatz für den beziehungsweise die Mitarbeiter·in selbst sowie die Kolleg·innen, Kund·innen & Co. Wer unter Drogeneinfluss arbeitet, verstößt demnach gegen seine vertraglichen Pflichten und dies kann Konsequenzen wie eine Kündigung nach sich ziehen. Sofort, vielleicht sogar fristlos, wird diese aber nur in schweren Fällen ausgesprochen. In der Regel erhältst Du zuerst eine mündliche oder schriftliche Abmahnung und durchläufst verschiedene Eskalationsstufen, sprich die Kündigung tritt in der Regel nach mehrmaligem Fehlverhalten ein. Wer bekifft arbeitet, riskiert also durchaus einen Jobverlust, sofern die Arbeitgeberseite nachweisen kann, dass die Arbeitsfähigkeit und -leistung eingeschränkt waren. Kommt es sogar zu einem Arbeitsunfall oder anderen sicherheitsrelevanten Vorfällen, stehen die Chancen für Arbeitnehmer·innen vor Gericht sowie gegenüber der Versicherung schlecht, wenn ein Cannabis-Einfluss nachgewiesen wird. Dies gilt sogar, wenn der beziehungsweise die Mitarbeiter·in selbst durch den Unfall geschädigt wurde.

Fazit

Die Cannabis-Legalisierung wirkt sich somit auch auf das Arbeitsleben aus und hat dort neue Fragen aufgeworfen. Prinzipiell ähneln die Regelungen jenen rund um den Alkoholkonsum, sodass diese eine gute Orientierung darstellen. Auf Nummer sicher gehst Du in jedem Fall, indem Du vor und während der Arbeitszeit kein Cannabis konsumierst. Ansonsten drohen ernsthafte Konsequenzen vom Verlust Deines Versicherungsschutzes bis hin zur arbeitgeberseitigen, eventuell sogar fristlosen Kündigung. Vernunft ist bei der Thematik daher der beste Ratgeber.

Hast Du noch weitere Fragen oder Anregungen? Oder hast Du eine spannende Geschichte rund um das Thema erlebt? Hinterlasse gerne einen Kommentar!

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