Das Allrounder-Dilemma – von allen gebraucht, von keinem befördert
Du machst, ohne zu murren – und zum Dank gibt es ein Schulterklopfen. So beförderst Du Dich aus der Unsichtbarkeit im Karriere-Wartezimmer.
Der Chef lehnt sich in der Tür an und sagt: „Wir haben da dieses Sonderprojekt X. Du könntest das zusammenhalten.“ Du nickst. Immerhin kannst du koordinieren, Schnittstellen sortieren, Brände löschen, Termine halten und vieles mehr. Am Ende klopfen dir alle auf die Schulter – und du landest noch weiter hinten in der Allrounder-Schublade.
Allrounder sind beliebt, weil sie Lücken schließen. Sie sind schnell, loyal, belastbar. Sie sorgen dafür, dass das System läuft. Doch Beförderungen belohnen selten die „Omni-Skill-Profile“. Sichtbar wird, wer ein klares Problem zum Ergebnis führt und dafür Verantwortung trägt. Nicht, wer überall ein bisschen hilft und spontan einspringt. Das ist unfair? Vielleicht. Vor allem ist es aber der Mechanismus in großen Organisationen.
Im Bermudadreieck der Karriere
Warum wird das zum Problem? Weil du genau das tust, was alle brauchen. Und weil alle das brauchen, sollst du es bitte weitermachen. „Wer macht’s sonst?“ Du wirst unverzichtbar im Tagesgeschäft – und gleichzeitig austauschbar in der Karriereplanung. Dein Kalender ist voll, dein Profil bleibt leer. Du bist Platzhalter, nicht Pfeilspitze. Man ruft dich, wenn etwas wackelt, aber nicht, wenn eine neue Rolle definiert wird.
Kante zeigen statt „Kannst du mal schnell …“
Wie es besser geht? Indem du Kante zeigst und eine Kernkompetenz etablierst. Profil schlägt Nettigkeit. Wer für ein klares Problem steht, wird messbar, sichtbar, beförderbar. Eine Fähigkeit. Ein Problem. Ein Ergebnis. „Kein Profil, kein Preis“ gilt intern genauso wie am Markt. Sobald alle wissen, wofür du stehst, ändert sich die Art der Anfragen. Nicht mehr „Kannst du mal schnell …“, sondern „Übernimmst du X bis Y, gemessen an Z?“.
Heraus aus der Austauschbarkeit
Der leise Kurswechsel beginnt im Kleinen. Du filterst Anfragen – weg vom reflexhaften „Ja, klar“ hin zu „Ja, wenn …“ oder „Nein, und stattdessen …“. Du blockst Fokuszeit, in der du dein Thema voranbringst. Du führst ein Outcome-Log: keine Task-Listen, sondern kurze Notizen zu erreichten Ergebnissen mit Kontext und konkreten Ergebnissen. Diese Mini-Cases teilst du intern, als kurze, sauber geschriebene Mails oder Slides: Ausgangslage, Hindernis, Entscheidung, Ergebnis. Nicht laut, sondern klar und verständlich.
Mit jeder dieser Notizen schärfst du dein Bild: wofür du stehst, wofür man dich ruft, wofür man dich befördern soll. Die Vorteile der Spezialisierung zeigen sich schnell: weniger Kontextwechsel, weniger Reibung, mehr Tiefe und bessere Ergebnisse in kürzerer Zeit.
Interne Kante = externer Marktwert
Es gibt einen weiteren Vorteil dieser klaren Positionierung: Diese Kante zahlt auf deinen Marktwert ein. Interne Positionierung ist die Vorstufe zu externer Positionierung. Aus deiner Kernkompetenz entsteht damit der erste Baustein für ein mögliches zweites Standbein. Du formulierst, welchem Problem du zuverlässig ein Ende machst, in welcher Zeit und woran man den Erfolg erkennt. Aus deiner internen Wirkung kannst du ein Angebot erstellen, das auch außerhalb der Firma interessant wird. Wie das geht? Erkläre ich dir …
Zweites Standbein statt ewiges Karriere-Wartezimmer
Wenn du deine neue Spezialisierung zusätzliche in eine echte Option außerhalb des Organigramms entwickeln möchtest, erkläre ich dir, wie das geht. In meinem kostenlosen Online-Seminar „Start Smart“ bekommst du die Struktur für einen schrittweisen Aufbau deines eigenen Business. Fünf kurze Lektionen, die dir Klarheit bringen, ob Selbstständigkeit zu dir passt, wofür du wirklich stehst und wie du aus deiner Kernkompetenz ein testbares Mini-Angebot baust.
Keine großen Sprünge, kein Risiko-Feuerwerk. Eine zweite Spur, die du sicher aufbaust. Und wenn du danach Tempo willst, bringt dich „Start Smart Pro“ in wenigen Wochen vom Plan zum ersten zahlenden Kunden.
