Ausreichend vorbereitet auf Bewerbungsgespräch mit der KI? (©Getty Images)

„Das Bewerbungsgespräch führt unsere KI mit Ihnen“ – Bist Du schon bereit dafür?

Künstliche Intelligenz übernimmt zunehmend menschliche Interaktionen im Bewerbungsprozess. Viele Job-Suchende stehen zum ersten Mal vor der Herausforderung, bei ihrer Bewerbung einen Algorithmus zu überzeugen. So bereitest Du Dich auf das Vorstellungsgespräch mit einer Video-KI vor.

Erst die Maschine, dann der Mensch – das gilt für immer mehr Bewerbungsprozesse. Denn Personalabteilungen nutzen zunehmend KI-gestützte Bewerbungsverfahren. International sollen es bereits 40 % sein (Quelle: ZDF heute). Unternehmen setzen KI-Tools u.a. ein, um Kandidat·innen durch schriftliche und Video-Antworten vorab auszuwählen. Diese Technologien bewerten die Antworten und filtern die geeignetsten Bewerber.

Sei Dir jedoch bewusst, dass eine Einladung zu einem Video-Interview nicht bedeutet, dass Du bereits in der engeren Auswahl – manche Unternehmen senden solche Anfragen an alle Bewerber·innen oder nur an eine ausgewählte Gruppe von Personen anhand ihrer Lebensläufe.

Der führende Anbieter HireVue nennt als Vorteil, dass Personal-Entscheidner·innen bereits jetzt von einer 63% gesteigerten Produktivität durch die Automatisierung berichten. Doch das Unternehmen betont:

„KI verbessert, ersetzt aber nicht die menschliche Entscheidungsfindung.“
Global Guide to AI in Hiring 2025 von HireVue

Wie bereite ich mich auf ein KI-gestützes Bewerbungsgespräch vor?

Ob einem diese Entwicklung gefällt oder nicht: Um in diesem Prozess voranzukommen (und schließlich mit einem Menschen zu sprechen), musst Du Dich daran gewöhnen, mit einem stummen Bildschirm zu kommunizieren. Du erhältst weder Feedback noch Hinweise darauf, ob Deine Antworten in Ordnung sind. Daran muss man sich erst einmal gewöhnen.

So läuft ein KI-gestütztes Gespräch ab:

  • Du wirst aufgefordert den Start-Button zu drücken.

  • Eine Uhr beginnt zu laufen.

  • Die erste Frage erscheint.

Die Screening-Fragen sind meist einfach. Aber es ist empfehlenswert, sich darauf vorzubereiten.


Auf welche Fragen im KI-gestützten Bewerbungsgespräch soll ich mich vorbereiten?

  1. Was macht Dich einzigartig?

  2. Erzähl uns etwas über Dich.

  3. Was motiviert Dich, hier zu arbeiten?

  4. Warum passt Du gut in diese Rolle?

  5. Wie harmoniert Dein Skillset mit den Anforderungen?

  6. Was möchtest Du zusätzlich in dieses Interview einbringen?

Übe Deine Antworten im Voraus und nimm Dich am besten dabei auf. Mit (englischsprachigen) Tools wie Interview Prep AI kannst Du häufige Interviewfragen durchspielen und analysieren, wie gut Du abschneidest. Einige dieser Anwendungen geben sogar Feedback zu Körpersprache und Stimmführung. Das kann zur Verbesserung Deines Selbstbewusstseins beitragen.

Wenn Du aufgefordert wirst, Deine Antworten für ein Video-Interview aufzuzeichnen, achte darauf, die vorgegebene Zeit von meist drei Minuten nicht zu überschreiten. Viele Recruiter·innen raten, nicht länger als zwei Minuten pro Antwort zu verwenden.

Wichtig: Verwende prägnante, klare Antworten mit relevanten Schlüsselbegriffen aus der Stellenanzeige. Sie sind entscheidend, um in die nächste Runde zu kommen.

Tipp: Frage nach dem Einsatz von KI im Unternehmen

Das Unternehmen, bei dem Du Dich bewirbst, setzt also Künstliche Intelligenz ein. Was bedeutet das für Deinen Job?

Sobald Du die Chance hast, mit einem Menschen zu sprechen, informiere Dich über den Einsatz von KI im Unternehmen. Du könntest fragen:

  • „Wie nutzt das Unternehmen KI für Innovationen?“

  • „Welche Erfahrungen hat das Unternehmen bisher mit KI-basierten Projekten gemacht und wie haben diese den Geschäftsbetrieb beeinflusst?“

  • „Welche Strategien verfolgt das Unternehmen, um Mitarbeitende bei der Anpassung an Veränderungen durch KI zu unterstützen?““

Das Verständnis über den Stand der KI-Anwendungen kann Dir helfen, Deine langfristigen Perspektiven im Unternehmen einzuschätzen. Studien zeigen, dass KI bis 2030 einen bedeutenden Teil von Geschäftsprozessen automatisieren könnte, was potenziell Jobs gefährdet.

Sieh es mal so: Wenn das Unternehmen bereits Fortschritte in der KI-Implementierung erzielt, kannst Du gelassener sein, dass Dein Job nicht bald von der KI übernommen wird. Denn sie suchen aktiv nach neuen Kompetenzen, um die KI-Strategien zu ergänzen.

Mit diesem Wissen bist Du in der Lage,

  • Deine Bewerbung nach oben zu bringen,

  • Dich in Interviews als kompetente Fachkraft zu positionieren,

  • Bereitschaft zu signalisieren, Dich in einer zunehmend technologisierten Welt weiterzuentwickeln.

Hast Du schon Erfahrungen mit KI im Bewerbungsprozess gemacht? Teile Sie mit anderen Leser·innen in den Kommentaren.


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