Das bleibt: Zur Bedeutung des Standorts Deutschland in Krisenzeiten
Einblicke ins Zentrum des Hauses
Nie zuvor haben viele Menschen erstmals länger von daheim aus gearbeitet. In den meisten Haushalten etablierte sich die Küche als Zentrum des Hauses und eleganten Aufenthaltsort. Mit dem Funktionsraum von früher hat die moderne Küche heute nichts mehr zu tun – hier kochen auch Design, Funktionalität, Material und Technik auf höchster Stufe. Die zentrale Herdstelle, die einst gleichzeitig auch Wärme- und Lichtquelle war, wurde von der Wohnküche bzw. Cooking-Oase abgelöst. Auch warme Materialien wie Holz aus heimischen Wäldern und Naturstein, massiv und unbehandelt, Authentizität und Nachhaltigkeit spielen eine wichtige Rolle. Auffällig ist allerdings auch, dass vor allem Möbel gekauft werden, die nachweislich in Deutschland hergestellt wurden. Gerade in der Zeit der Pandemie zeigen sich die enormen Vorteile „Made in Germany“. Wer als Unternehmen dem Standort Deutschland bis jetzt die Treue hielt und Teile oder die gesamte Produktion nicht ins Ausland verlagerte, profitiert auch in Krisenzeiten davon (kurze Lieferwege etc.).
Die Strahlkraft der Marke „Made in Germany“ zeigt sich in Krisenzeiten in besonderer Weise, denn sie steht für Identifikation und Stabilität – besonders, wenn sie noch in Familienhand ist. Die eigene Geschichte gehört zu den wertvollsten Ressourcen von Familienunternehmen, zumal sie von jungen Konkurrenzunternehmen oder Konzernen nicht einfach hinzugekauft oder kopiert werden kann.
Unternehmen mit einer nachhaltigen Vergangenheit können „ernten“, was in langen Zeiträumen gewachsen ist.
Dazu gehört auch Häcker Küchen aus Rödinghausen mit seiner über 120-jährigen Firmengeschichte (aktuell werden über 60 Länder auf allen Kontinenten mit Küchen beliefert). Neben den Auszeichnungen zur hohen Möbelqualität (Das Goldene M) und Klimaneutralität darf es nun auch mit dem Label „Möbel Made in Germany“ werben .„Wir geben damit den Endkunden einen verlässlichen Beleg dafür, was schon immer Teil der Häcker Firmenpolitik war. Unsere Küchen produzieren wir ausschließlich in Deutschland, in den Regionen Ostwestfalen und Osnabrück“, sagt Stefan Möller, kaufmännischer Geschäftsführer bei Häcker. Das geographische Herkunftsgewährzeichen dient den Verbrauchern im In- und Ausland als anerkannte und verlässliche Orientierungshilfe bei der Auswahl neuer Möbel.
Festgelegt wurden die Kriterien des Labels vom Deutschen Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung - RAL. Voraussetzung für die Erteilung des Labels ist, dass die Konstruktion, die Montage und die Qualitätsprüfung in Deutschland erfolgen. Zudem muss der für die Qualität relevante Herstellungsprozess überwiegend in Deutschland stattfinden. Aufgrund der erfolgreichen Prüfung wurden die Möbelprogramme des Unternehmens im August zertifiziert. Die Überreichung des Zertifikats erfolgte am 22.10.2020 durch Jan Kurth, Geschäftsführer des Verbands der Deutschen Möbelindustrie (VDM). Das neue Qualitätslabel „Möbel Made in Germany“ wurde vom VDM gemeinsam mit RAL entwickelt und eingeführt. Dass die Kriterien dafür auch eingehalten werden, wird von der Deutschen Gütegemeinschaft Möbel (DGM) im Auftrag des VDM überwacht.
Das Unternehmen legt seit seiner Gründung Wert darauf, dass die Küchenmöbel in der Region gefertigt werden, denn das bedeutet auch, „den Wirtschaftsstandort Deutschland und die damit verbundenen Arbeitsplätze zu stärken“, betont Dirk Krupka, Geschäftsführer Technik. Zum Nachhaltigkeitsansatz gehört auch, dass 55% aller Zulieferer von Häcker im Umkreis von 50 km beheimatet sind. Außerdem werden alle Holzwerkstoffe aus Deutschland und Österreich bezogen. Die Regionalität zahlt damit auch auf das Nachhaltigkeitskonto ein und führt zu besseren Bedingungen für Mensch und Umwelt. Markus Sander, Geschäftsführer Vertrieb, Marketing und Controlling verweist darauf, dass dies für die Fachhandelspartner des Unternehmens ein starkes Argument ist, „um im Küchenstudio auch den Nachhaltigkeitsaspekt betonen zu können“.
Weiterführende Informationen:
Made in Germany: Welche Rolle spielt die Premiummarke Nachhaltigkeit?
Gisela Rehm: Nachhaltigkeit braucht Markenkraft. In: Klimawandel in der Wirtschaft. Warum wir ein Bewusstsein für Dringlichkeit brauchen. Hg. von Alexandra Hildebrandt. Verlag SpringerGabler, Heidelberg, Berlin 2020, S. 223-235.