Das Dogma und der Ketzer
Time for Change! Raus aus der Komfortzone!
Diese Sprüche sind Zeitgeist! Wabernde Schlagworte, die immer wieder auftauchen, wenn es darum geht, Menschen dazu zu motivieren, sich aus der Deckung zu wagen und mutig zu sein.
Allerdings gilt auch: Es ist sehr viel schwieriger, unter guten Bedingungen den Aufbruch zu bewerkstelligen, als in schwierigen Zeiten, in denen große Herausforderungen uns ungewollt aus der Komfortzone katapultieren.
Ohne Druck und Not alte Glaubenssätze zu hinterfragen und Zukunft neu zu denken, damit haben viele kaum Erfahrung.
Einziges Heilmittel dagegen ist eine konsequent ketzerische Grundhaltung: „Warum glaube ich eigentlich, was ich glaube?“
Halte Ausschau nach Irritationen, nach Widersprüchen.
Hinterfrage Standardaussagen, um die Dogmen unter ihnen zu entlarven.
Denn: In allen Branchen gelten feste Regeln. Bis jemand kommt, der alles anders macht.
Was ich in meinen Vorträgen immer wieder betone: Glaube nicht alles, was du denkst! Vieles von dem, was wir immer schon so gemacht haben und weiterhin befolgen, ist nichts anderes als ein Abbild alten Denkens.
Mein Vorschlag: Sei öfter mal ein Ketzer! Das ist gut für die eigene Weiterentwicklung und gut für dein Unternehmen. Denn in der Industriegesellschaft, die wie gerade hinter uns lassen, aber deren Kultur aber nach wie vor noch präsent ist, waren fehlerfreies Umsetzen von definierten Vorgaben und das Befolgen von Routinen und Normen das Wichtigste. Wo Denken und Kreativität zählen, ist konstruktives Zweifeln und Erneuern die sehr viel wichtigere Arbeit.