Das kleine Einmaleins moderner Führung: vier Dinge, die mir als Chef total egal sind
Um den Begriff „moderne Führung“ ranken sich zahlreiche Buzzwords: Agilität, Empowerment, Purpose – um nur einen Bruchteil zu nennen. Für mich als Co-CEO eines Tech-Unternehmens mit mehr als 100 Mitarbeitenden setzt zeitgemäße Leadership aber auch bei den Dingen an, die mir bei den Mitarbeitenden weitestgehend egal sind.
„Egal sind? Als Führungskraft sollte einem kein Business-relevantes Thema egal sein, erst recht nicht, wenn es um die Mitarbeitenden geht“, denkt jetzt sicherlich der ein oder andere von euch.
Lasst es mich an einigen Beispielen erläutern.
Stopp, hier muss ich zunächst einmal einfügen, dass wir von einem „Egalsein“ im arbeitsrechtlichen Rahmen sprechen. Dass es generell funktionieren kann, hat mir unser Mitarbeiter S gezeigt. S arbeitet bei uns im Sales und ist richtig gut. Doch taut er erst ab 10 Uhr morgens so richtig auf. Als wir noch Montag-Morgen-Meeting machten, hat man ihm im Gesicht angesehen, wie sehr ihn das gerade quält. Das hat mich umdenken lassen.
Muss es wirklich nine to five sein, wenn die Ergebnisse stimmen? Nein, muss es nicht. Klar geht das nicht in jeder Abteilung oder jedem Unternehmen, aber generell gilt: Mitarbeitende sollten sich ihre Zeit so einteilen können, dass es für ihren Job, ihr Team und für sie selbst passt.
✅ Wichtig ist, dass sie sich mit den Kolleg:innen absprechen und Deadlines einhalten.
Unser Mitarbeiter T hat schon früh die Kultur von ADFERENCE geprägt. Ihm war von Tag eins an wichtig, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Da können aus 30 Minuten Mittagspause schnell mal 1,5 Stunden werden. Danach hat er richtig durchgepowert und seine „Flowzeiten“ genutzt.
Durch gute Absprachen mit dem Team doch gar kein Problem. Auch hier als wichtiger Einschub: Gesetzliche Pausen müssen eingehalten werden! Wir sprechen hier von mehr statt weniger Pausen.
✅ Wichtig ist, dass du in einer Umgebung bist, die dich inspiriert und animiert.
Bei uns entscheiden die Aufgaben und der Mitarbeitende gemeinsam mit dem Team über deinen Arbeitsort, nicht meine Präferenz als CEO. So arbeiten einige Teammitglieder bei uns fully remote, andere kommen täglich ins Office. Wichtig ist, dass sie die Arbeit gut in ihren Alltag integrieren und gleichzeitig ihre Aufgaben vollumfänglich erfüllen können. Dadurch kann jede:r das volle Potenzial entfalten.
✅ Wichtig ist, dass die Ergebnisse stimmen.
Manche Mitarbeitende erledigen Aufgaben erst kurz vor knapp. Prokrastinieren at it’s best. Solange die Ergebnisse stimmen und die Deadlines eingehalten werden - kein Thema. Jede:r ist anders, einige arbeiten mit weniger, andere mit mehr Druck besser. Nur, weil ich Aufgaben vielleicht lieber frühzeitig erledige, sollte ich meine Arbeitsweise nicht meinen Mitarbeitenden oktroyieren.
Und das ist für mich der eigentliche Kern moderner Führung. Vertraut ihr euren Mitarbeitenden, dass sie ihre Aufgaben in einem für sie passenden Rahmen erledigen, kommen echt überraschende Ergebnisse zutage. Probiert es mal aus. ;)