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Das neue EU-Energielabel 2021: Worauf Verbraucher achten sollten

Seit 1998 gibt es europaweit ein einheitliches Energieeffizienzlabel, das für alle Hersteller verbindlich ist und darüber Auskunft gibt, wie sparsam die Elektrogeräte mit Energie umgehen.

Dank des EU-Energielabels fallen Konsumenten die Kaufentscheidungen von Elektrogeräten schon seit den 1990er-Jahren wesentlich leichter. Am Anfang gab es die Effizienzklassen A bis G. Da die Geräte allerdings immer energieeffizienter wurden, wurden 2010 die Kennzeichnungen A+, A++ und A+++ zusätzlich auf den Etiketten eingeführt. Durch die zusätzlichen neuen Kennzeichen sind die schlechteren Labels E bis G fast gänzlich untergetaucht. Dies führte jedoch auch zu Verwirrung, weshalb die Überarbeitung des EU-Energielabels längst überfällig war. Seit dem 1. März 2021 gibt es nun ein neues Energielabel der EU. Hier geht es vor allem darum, den Verbrauchern den Vergleich der Haushaltsgeräte zu vereinfachen und den Energieverbrauch der EU weiter zu senken. Bei einigen Produktgruppen dauert es möglicherweise noch einige Zeit, bis diese Labels überarbeitet werden, weil die Energieeffizienzklassen für alle Produktgruppen erneuert werden. Für diese Haushaltsprodukte gelten die neuen Energielabels bereits: Kühl- & Gefriergeräte, Geschirrspüler, Waschmaschinen, Waschtrockner, TV-Geräte, Monitore / Displays. Bis 2030 sollen in allen Gruppen die Anpassungen durchgeführt werden. Lichtquellen wie Lampen und Leuchten sollen ab September 2021 angepasst werden. Wäschetrockner, Backöfen, Staubsauger, Klimaanlagen ab 2024.

Was sich geändert hat:

  • Die neuen Kriterien zur Bemessung der Energieeffizienz sind effizienter und mit den alten nicht mehr vergleichbar, Alltagsbedingungen werden jetzt besser berücksichtigt und mit einberechnet.

  • Bei Geschirrspülern, Waschmaschinen oder Waschtrocknern wird der Stromverbrauch nicht mehr in kWh pro Jahresverbrauch, sondern für 100 Programmdurchläufe berechnet.

  • Nur bei der Gruppe der Kühl- und Gefriergeräte bleibt es beim Jahresverbrauch, aber auch hier wurden die Messstandards an den Alltagsgebrauch angepasst.

  • Die bisherige Ampelskala ist gleichbleibend: grün = sehr effizient bis rot = wenig effizient)

  • Die Kennzeichnung A+, A++ und A+++ entfallen.

  • Die Effizienzklassen werden jetzt von A bis G eingeordnet.

  • Die A bis G Kennzeichnung sollen für alle Geräte gleich sein (A das beste und G das schlechteste).

  • Alle neuen Energieetikette sind mit einem QR-Code versehen, die mit dem Smartphone eingescannt werden können und zusätzliche Informationen der europäischen Produktdatenbank (EPREL) über das Produkt enthalten. Die Hersteller in der EU sind verpflichtet, beim EPREL alle Produktinformationen zu hinterlegen.

  • Die bereits als sehr gut gekennzeichneten (A+++) Produkte werden maximal als B, C oder D eingestuft. Die Stufen A und B sollen freigelassen werden.

  • Die Ökodesign-Anforderungen für einige Produktgruppen wurden angepasst: Um die Kreislauffähigkeit und Nachhaltigkeit der Produkte zu gewährleisten, wird auf die Verlängerung der Produktlebensdauer durch Reparatur gesetzt (mindestens sieben Jahre nach Markterscheinung des Produkts müssen Reparatur-Infos und -Ersatzteile, Verbrauchern sowie Reparaturen noch zur Verfügung stehen, Ersatzteile müssen zudem innerhalb von 15 Arbeitstagen geliefert werden).

Weiterführende Informationen:

Dr. Alexandra Hildebrandt schreibt über Wirtschaft & Management, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Internet & Technologie

Als Publizistin, Herausgeberin, Bloggerin und Nachhaltigkeitsexpertin widme ich mich den Kernthemen Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Beim Verlag SpringerGabler habe ich die CSR-Bände zu Digitalisierung, Energiewirtschaft und Sportmanagement herausgegeben sowie "Klimawandel in der Wirtschaft".

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