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Das Vertrauen geht zurück – die Wechselbereitschaft steigt

Zwei aktuelle Studien von Caliber verdeutlichen, dass das Vertrauen in etablierte Finanzdienstleister weltweit abnimmt, während neue Anbieter wie FinTechs an Ansehen gewinnen. Gleichzeitig erhöht sich die Bereitschaft der Kunden, ihre Bank zu wechseln.

Im Jahr 2023 sind 55 Prozent der Menschen weltweit mit den führenden Marken in der Bankenbranche vertraut, was im Vergleich zu 2021 einem Rückgang von 67 Prozent entspricht. Insgesamt zeigt sich, dass die Kunden ihren Finanzdienstleistern gegenüber weniger loyal sind als noch vor zwei Jahren. Nur noch ein Drittel der globalen Bevölkerung würde sich für Finanzdienstleister aussprechen, sie empfehlen oder für sie arbeiten – ein leichter Rückgang im Vergleich zu 2021.

Vertrauen in Banken sinkt

In der Studie werden verschiedene Faktoren wie Marke, Reputation, ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales, Governance) und Verhaltensmuster, sowie Informationen zur Demografie, beruflichen Hintergrund und den Interaktionspunkten zwischen Stakeholdern und Unternehmen miteinbezogen. Diese Aspekte fließen in einen Vertrauensindex ein, der auf einer Skala von 0 bis 100 bewertet wird. Werte über 80 gelten als "sehr hoch". Weltweit beträgt der Vertrauensindex für Banken 65. In Deutschland liegt er jedoch bei 57 und ist damit noch niedriger.

Vertrauen in FinTechs steigt

Gleichzeitig gewinnen neue Akteure auf dem Markt an Ansehen: Die Umfrageteilnehmer halten den FinTech-Sektor für vertrauenswürdiger als den Bankensektor, obwohl der Unterschied seit 2021 weltweit kleiner geworden ist. Der traditionelle Bankensektor ist zwar bekannter, jedoch gaben 15 Prozent der Befragten an, dass er "negative Assoziationen" hervorruft, im Vergleich zu nur 2 Prozent, die dasselbe über FinTechs sagten.

Wechselbereitschaft steigt

Gemäß der Studie stehen Banken weltweit vor einer abnehmenden Kundenloyalität. 23 Prozent der Umfrageteilnehmer geben an, dass sie wahrscheinlich in den nächsten 12 Monaten ihre Bank wechseln werden. In Deutschland, wo mehr als 2.200 Personen befragt wurden, liegt dieser Anteil bei 19 Prozent, was einem Rückgang von 4 Prozent gegenüber 2021 entspricht.

Die Bereitschaft zur Bankenabwanderung wird hauptsächlich durch hohe Gebühren und Preise ausgelöst und verstärkt sich durch ein Vertrauensdefizit bezüglich des Kundeninteresses, dem sich Banken gegenübersehen. Weltweit finden 31 Prozent der Menschen die derzeitigen Bankgebühren zu hoch und sehen sie als Anreiz zum Wechseln.

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Dr. Hansjörg Leichsenring schreibt über Finanzdienstleistung, Banken und Sparkassen

Seit über 30 Jahren befasse ich mich beruflich mit Banken und Finanzdienstleistern und berichte als Herausgeber und Autor des Bank-Blogs regelmäßig über aktuelle und grundsätzliche Entwicklungen und Trends rund um Banken und Finanzdienstleister.

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