Datenschutz: Google setzt auf souveräne Clouds
Google baut seine Cloudangebote für digitale Souveränität deutlich aus. Kunden können jetzt zwischen verschiedenen Optionen wählen, um ihre Daten samt deren Standort besser zu kontrollieren – ohne auf wichtige Funktionen verzichten zu müssen. Selbst eine Air-Gapped-Cloudvariante für streng geheime Informationen bietet der US-Konzern nun an.
Google Cloud hat seine Angebote für digitale Souveränität deutlich erweitert. Das Unternehmen betreibt mittlerweile mehr als 42 Cloudregionen und 127 Zonen weltweit und arbeitet mit verschiedenen lokalen Partnern zusammen, darunter die Schwarz Gruppe und T-Systems in Deutschland sowie weitere Partner in Frankreich, Spanien, Italien und anderen Ländern. Ziel ist es, Kunden mehr Kontrolle über ihre Daten zu geben und gleichzeitig volle Cloud-Funktionalität zu bieten.
Die neue Produktpalette umfasst verschiedene Optionen: Die "Google Cloud Data Boundary" ermöglicht es Kunden, selbst zu bestimmen, wo ihre Daten gespeichert und verarbeitet werden. Dazu können sie ihre Verschlüsselungsschlüssel außerhalb der Google-Infrastruktur verwalten und haben Zugriff auf eine breite Palette von Google-Diensten, einschließlich KI-Anwendungen. Mit "User Data Shield" bietet Google zusätzlich Sicherheitstests für Kundenanwendungen durch Mandiant-Experten.
Abgeschottete Cloudumgebungen
Für besonders strenge Anforderungen hat Google die Variante "Cloud Dedicated" entwickelt, die mit lokalen Partnern betrieben wird. In Frankreich arbeitet der Konzern beispielsweise seit 2021 mit Thales zusammen, um eine "Trusted Cloud by S3NS" aufzubauen, die den strengen SecNumCloud-Standards entspricht.
In Deutschland ist eine ähnliche Lösung in Planung. Für Kunden mit höchsten Sicherheitsanforderungen gibt es zudem "Google Cloud Air-Gapped" – eine vollständig abgeschottete Umgebung ohne Verbindung zu externen Netzwerken, die bereits für die Speicherung von streng geheimen US-Regierungsdaten zugelassen ist.
Mit diesem Angebot möchte Google Cloud Unternehmen und Organisationen weltweit dabei unterstützen, die Anforderungen der digitalen Souveränität zu adressieren. Doch trotz der Neuerungen bleibt eine zentrale Frage offen: Wie souverän kann ein Clouddienst sein, der letztlich von einem US-amerikanischen Tech-Giganten kontrolliert wird? Die Partnermodelle könnten ein kluger Schachzug sein, um regulatorischen Anforderungen zu genügen, ändern aber nichts an der technologischen Abhängigkeit.