Licht ins Dunkel: Was Coaching im Labyrinth der Möglichkeiten optimalerweise leistet - © Christian Thiele | positiv-fuehren.com

Dein erstes Coaching als Führungskraft: Mit diesen Expertentipps kannst du ganz viel daraus mitnehmen

„Ich bekomme zum ersten Mal ein Coaching genehmigt. Was wäre denn ein Tipp, eine Anregung von Dir als Coach, damit mein Coaching auch gut gelingt?“ Diese Frage hat mir e****ine gut befreundete Führungskraft gestellt. Eine spannende Frage! Eine Frage, die mich beschäftigt. Eine Frage, die ihre Tücken hat.

Und die ich gern weitergereicht habe – an kompetente, erfahrene CoachInnen und Coaching-ExpertInnen in meinem Netzwerk. Was sie mir geantwortet haben (herzlichen Dank schon jetzt!), minimal von mir redigiert/gekürzt/orthografisch geprüft, in alphabetischer Reihenfolge: 👇🏼

Jule Deges

Wir wissen ja aus der Coaching-Wissenschaft, dass die Einstellung zum Coaching schon einen riesigen Effekt auf den Erfolg hat. Mein erster Gedanke zu der Frage ist: Selbstwirksamkeit ist das A und O. Der Glaube an die eigenen Fähigkeiten, um Herausforderungen zu meistern und Ziele zu erreichen, ist die Basis für jeden Coaching-Prozess – nur wer wachsen will, wird wachsen.

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Dr. Markus Ebner

Spannende Frage. Ich würde sagen: dass du dich wohlfühlst mit der Person und merkst, dass sie dir beim Denken hilft, ohne dich zu belehren.

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Hans-Ch. Hocke

Mein Gedanke/Satz: Welchen energetischen (!) Preis bist Du bereit zu zahlen? Wie viel geistig-seelische Energie willst Du investieren, auf einer Skala von 1 bis 10?

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Dr. Axel Miller

Zwei Aspekte sind meines Erachtens erfolgsentscheidend:

a) der Wille, an sich zu arbeiten und sich zu verändern, das heißt, das Coaching wirklich produktiv zur eigenen Entwicklung nutzen wollen; damit kommen Themen, Offenheit, der Mut, neue Dinge anzusehen und auszuprobieren;

b) Selbstreflektionsfähigkeit; das Coaching wird nur dann erfolgreich (und alles unter Punkt a geschriebene möglich), wenn der Wille und die Fähigkeit besteht, sich selbstkritisch zu reflektieren und daraus zu lernen.

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Dr. Christopher Rauen

Ein Tipp ist, von Beginn an genügend Zeit für die Nachbereitung der Coaching-Sitzungen einzuplanen. Das heißt, nicht nur den Coaching-Termin selbst eintragen, sondern auch immer einen Termin, um das gemeinsam Erarbeitete einsortieren und vor allem umsetzen zu können.

Häufig ist Coaching nicht fruchtbar, weil einfach die Zeit für die Umsetzung der gewonnenen Erkenntnisse fehlt.

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Prof. Dr. Ricarda Rehwaldt

Damit ein Coaching gelingen kann, ist vor allem eines wichtig: Den Irrglauben abzulegen, man wäre im Beruf ein anderer Mensch als im Privatleben. Wir sind (im besten Fall) nur ein Mensch, und diesen Menschen im Ganzen ins Coaching mitzubringen ist wirklich bedeutsam, erfordert aber natürlich auch ein bisschen Mut manchmal. Eine weitere Antwort ist „Ein Coaching gelingt nur, wenn die Chemie stimmt. Alle fachliche Kompetenz kann eine echte Beziehung nicht ersetzen und die notwendige Offenheit erzeugen. Trotzdem hilft Kompetenz natürlich.

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Maike Schwier

Mein Tipp: Überleg dir, was das Coaching im besten Fall in deinem Leben bewirken wird. Und dann: Enjoy the ride.

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Kathrin Zach

Ich halte es für lohnend, mit Neugier und in Experimentalhaltung in ein Coaching zu starten, offen zu sein für das, was entsteht und wo wir mit unserem Coach landen. Das ist auch ein gutes Gegengewicht zu dem häufig vorhandenen inneren Perfektionisten – der manche Auseinandersetzung mit sich selbst erschweren kann und nicht unbedingt überall hinschauen mag. Wunderbar, wenn es uns gelingt (gemeinsam mit dem Coach) Irritationen und auch unangenehme Gefühle nicht zu übergehen oder direkt „wegmachen“ zu wollen, sondern dort auch mal zu verweilen. Das Hinsehen, Zulassen, die Akzeptanz (!), insbesondere von Irritationen und auch unangenehmen Gefühlen, bringt uns häufig weiter und kann einiges lösen – im doppelten Sinne

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... und ich würde ergänzen:

Geduld mit sich selbst könnte hilfreich sein. Und Coaching darf auch leicht, bestätigend, kräftigend sein und Gaudi machen. Wenn es immer nur schwer, problembeladen, tief ist – ist es dann die Richtige/der Richtige, das Richtige?

🙏 Viiiiiiielen Dank, liebe Kolleginnen und Kollegen, für die spannenden, spontanen Antworten!

❓Aber jetzt auch noch mal kurz die Frage an Dich: Was wäre Deine Antwort?

❓ Was nimmst Du daraus mit, für Dein (nächstes) Coaching?

Mit oder ohne Coaching: Guten Start in den Tag!

PS: Du machst, ihr macht, Sie machen das gut!

PPS.: In einer aktuellen Folge meines Podcasts "Positiv Führen" habe ich mit Jule Deges über Coaching gesprochen. Zu hören auf den diversen Plattformen, die es dafür so gibt...

Christian Thiele schreibt über Positive Leadership, Positive Psychologie, Führung, Wirtschaft & Management

Christian Thiele, 48, ist Vortragsredner, Coach, Teamentwickler und Trainer für Positive Leadership. Sein Podcast „Positiv Führen“ ist auf 🎧 positiv-fuehren.com/podcast zu hören, sein Buch "Positiv Führen" ist bei Wiley erschienen. (Ski-)Bergsteiger, (meist) zuversichtlicher Patchworkvater. 

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