Denk um, steig auf: Selbstcoaching gegen toxische Denkmuster
Selbst harmlose Gedanken können Deine Leistung mindern. Erfahre, wie toxische Gedanken Deine Karriere sabotieren und wie Du ihnen erfolgreich entgegenwirkst.
Bestimmt denkst Du gerade: Ach komm schon! Wie sollen denn harmlose Gedanken meine Karriere behindern? Gratulation, damit hast Du bereits den ersten toxischen Gedanken, der Deine Karriere behindert, an dir selbst entdeckt. ;-) Selbstverständlich sind Gedanken noch keine Taten. Unsere Taten werden aber ganz entscheidend davon beeinflusst, wie wir denken. Toxische, also z. B. negative Gedanken, können also dazu führen, dass Du beispielsweise bei einer Präsentation versagst, weil in Deinem Kopf negative Gedanken herumspuken. Wie Du diese Gedanken erkennst und was Du gegen sie tun kannst, erkläre ich dir hier.
🤔 Was sind toxische Gedanken?
Ein Gedanke mag harmlos erscheinen, aber wenn er toxisch wird, kann sogar ein Gedanke zu einer ernsten Gefahr für Deine Leistung und damit für Deine Karriere werden. In diesem Kontext sind toxische Gedanken alle Gedanken, die dazu führen, dass Du
keine oder eine mangelhafte Leistung ablieferst.
Dich nicht auf etwas konzentrieren kannst.
Dich orientierungslos fühlst.
Dich in einer Problemsituationüberfordert fühlst.
Dich nicht mehr entscheiden kannst, was zu tun ist.
Du kannst diese Aufzählung als eine Art Checkliste sehen. Taucht einer (oder mehrere) dieser Punkte bei dir auf, gilt es zu prüfen, ob toxische Gedanken an der Situation beteiligt sind.
🔎 Welche toxische Gedanken gibt es?
In meinen Coachings sind mir beim Kunden sehr unterschiedliche Arten von negativen Gedanken begegnet, die ich ganz grob in folgende Kategorien unterteile.
1 | Toxische Gedanken gegen Dich selbst
Wenn sich die negativen Gedanken gegen Dich selbst richten, lösen diese Gedanken in der Regel eine Überforderung aus. Gedanken wie z. B. „Du kannst das eh nicht. / Du bist nicht gut genug für X. / Du musst immer 100 Prozent geben“ suggerieren Dir, dass Deine Leistungsfähigkeit nicht ausreichend ist, um eine Aufgabe zu bewältigen.
2 | Toxische Gedanken gegenüber einer Situation
Am zweithäufigsten fallen mir im Coaching toxische Gedanken auf, die eine Situation betreffen. Gedanken wie z. B. „Da sind ALLE Führungskräfte des Unternehmens. / Der Kunde kauft HIER oder er ist für immer weg! / Das ist unmöglich zu schaffen!“ führen im Ergebnis auch wieder dazu, dass Du Dich überfordert fühlst, weil Deine Gedanken die Situation viel schlimmer machen, als sie eigentlich ist.
3 | Toxische Gedanken gegenüber einer anderen Person
Wie, Du kannst mit Deinen negativen Gedanken einer anderen Person schaden? Gott sei Dank nicht, es sei denn, Du hast Superkräfte. Bei diesen toxischen Gedanken ist es so, dass sie der anderen Person etwas unterstellen, wie z. B. „Das macht X nur bei mir! / Der weiß darüber viel mehr als ich und wird mich doof dastehen lassen“.
💪 Was Du gegen toxische Gedanken tun kannst
1. Schritt: Toxische Gedanken an sich selbst erkennen
Andreas Bourani liefert mit seinem Song „Alles nur in meinem Kopf“ schon die Antwort. Wenn da nicht die lästige Umsetzung wäre. Was im Song so einfach klingt, ist in der Praxis viel beschwerlicher, aber nicht unmöglich.
Bestimmt hast Du jetzt bereits ein erstes Gefühl, ob Dir toxische Gedanken gelegentlich im Weg stehen. Wenn Du trotz meiner Beispiele das Gefühl hast, dass Du kein Problem mit solchen Gedanken hast, dann mach doch mal folgendes Experiment:
Wenn bei Dir in der nächsten Woche etwas schiefläuft, halte kurz inne und frage Dich, welche Gedanken an Deinem Misserfolg beteiligt waren. Hast Du einen Gedanken entdeckt, notiere ihn Dir und prüfe, ob dieser toxische Gedanke auch in anderen Situationen auftritt.
2. Schritt: Die Ursachenforschung
Keine Sorge, das geht nicht bis in die Tiefe Deiner Psyche. Trotzdem empfehle ich Dir, zu erforschen, woher diese Gedanken kommen. Bei dem Gedanken „Du bist nicht gut genug“ könnte beispielsweise ein Erlebnis aus Deiner Schulzeit diesen Gedanken am Leben erhalten. Manchmal ist es aber auch eine wirklich konkrete (aber stark übertriebene) Tatsache, die Dir im Wege steht. Wenn Du beispielsweise im Gespräch mit Deinem/Deiner Chef:in sehr unsicher bist, könnte das daran liegen, dass er/sie Dir Fragen stellt, die Du nicht beantworten kannst.
3. Schritt: Ein Ziel definieren
Im Coaching spielen Ziele eine sehr große Rolle. Ist die Ursache nämlich gefunden, gilt es genau zu definieren, wohin Du ohne Deine toxischen Gedanken kommen möchtest. Die Aufgabe ist, die Welt so zu beschreiben, wie sie für Dich ohne die negativen Gedanken wäre. Das ist in der Praxis eine ziemliche Herausforderung. Es gilt nämlich nicht nur „Ich will keine negativen Gedanken mehr“ als Ziel zu formulieren. Darin stecken nämlich noch immer die negativen Gedanken. Was hilft: Frag Dich ganz konkret, wie WILL ich es denn stattdessen haben?
Beispielsweise: „Ich möchte mich vor einer Präsentation beim Chef so fühlen wie bei einem Treffen mit meinen Freunden! Ich möchte dann denken können: Das wird großartig!"
Ist dieser Schritt geschafft, kannst du dieses Ziel als Orientierung im Alltag nutzen, um Schritt für Schritt zu positiven Gedanken zu kommen.
4. Schritt: Einen Weg definieren
Hast Du das Ziel formuliert und ausreichend beschrieben, gilt es jetzt, einen Weg zu beschreiben. Im Alltag liegt zwischen Dir und dem Ziel noch viel Arbeit. Damit Du Dich nicht entmutigen lässt, hilft es, den Weg in ca. sechs bis acht Teilschritte zu zerlegen.
Frag Dich dafür beispielsweise: Was könnte ein erster Schritt der Verbesserung sein?
Durch die kleinen Teilschritte kommt Dein Ziel in realistische Reichweite. Außerdem baust Du so ein positives Momentum auf, mit dem Du ausreichend Motivation für den Weg bekommst.
👉 Selbstcoaching kann jeder
Du siehst, toxische Gedanken sind zwar gefährlich für Deine Karriere, lassen sich aber mit dem richtigen Ansatz durchaus beseitigen. Das kannst Du sogar im Selbstcoaching, wenn Du dafür die richtigen Methoden nutzt. Im Falle der toxischen Gedanken helfen Dir die vier Schritte aus diesem Artikel.
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Welche Gedanken stehen Dir manchmal im Weg und was hast Du bisher dagegen getan?