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Der Bewerbungstrend 2025: Portfolio statt Lebenslauf

Bewerbungen verändern sich. Während vor einigen Jahren noch Anschreiben, Lebenslauf und Anlagen ein Muss waren, gilt mittlerweile nur noch der Lebenslauf als unverzichtbar. Aber auch dies könnte sich nun ändern, denn im Jahr 2025 gewinnt das Portfolio anstelle des klassischen Lebenslaufs an Bedeutung.

Einerseits sollen Hürden abgebaut werden, um im Fachkräftemangel mehr potenzielle Bewerbungen zu erhalten, andererseits lassen sich Bewerber·innen immer neue Ideen einfallen, um sich von der Masse abzuheben. Gemeinsam haben diese Entwicklungen dazu geführt, dass mittlerweile immer seltener die klassischen Bewerbungen gemäß DIN 5008 verschickt werden und immer häufiger moderne Varianten von der Online-Bewerbung ohne Anschreiben über die Videobewerbung bis hin zur Guerilla-Bewerbung. Jedes Jahr erobern neue Trends den Arbeitsmarkt – viele von ihnen verschwinden nach kurzer Zeit wieder. Es lohnt sich daher auch ein Blick auf die Frage, was im Jahr 2025 bei Bewerbungen „in“ ist und hierbei sticht das Portfolio ins Auge. Denn dieses löst zunehmend den Lebenslauf und damit das Herzstück Deiner Bewerbung ab…

Was ist ein Portfolio in Deiner Bewerbung?

Das Portfolio ist ein Begriff, der normalerweise nicht direkt mit Bewerbungen in Verbindung gebracht wird. Er bezeichnet eine (oft digitale) Mappe und wird meist in kreativen Bereichen verwendet, um einen Überblick über die Arbeit eines Künstlers beziehungsweise einer Künstlerin zu geben. Ähnlich wird das Portfolio nun in Bewerbungen verwendet: Es soll auf einen Blick ersichtlich machen, wer Du bist und was Du kannst. Es ist deshalb besonders übersichtlich und anschaulich gestaltet. Im Gegensatz zum Lebenslauf enthält es zudem eine Sammlung an Arbeitsproben, Referenzen oder anderen Informationen, die je nach Branche in Deinem Beruf relevant sind. Es geht also weniger darum, Deine bisherigen beruflichen Stationen chronologisch oder antichronologisch aufzuzählen, sondern Deine Fähigkeiten und Besonderheiten ersichtlich zu machen. Es soll Deine tatsächlichen Kompetenzen aufzeigen, dadurch aus der Masse herausstechen, im Gedächtnis bleiben und das Vertrauen in Deine Fähigkeiten fördern. Das Portfolio ist daher nach wie vor in kreativen Branchen beliebt, hält im Jahr 2025 aber auch zunehmend in digitale und weitere Branchen Einzug – vom Marketing über das Consulting bis hin zur eigentlich analytisch geprägten IT-Branche.

Lebenslauf vs. Portfolio: Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Auf den ersten Blick gibt es durchaus Gemeinsamkeiten zwischen dem Portfolio und dem klassischen Lebenslauf. Beide helfen dabei, die wichtigsten Informationen übersichtlich darzustellen, sodass Personaler·innen sich innerhalb weniger Sekunden einen ersten Überblick verschaffen können. Sie bieten Dir außerdem die Möglichkeit, noch einmal Deine wichtigsten Qualifikationen sowie Erfahrungen zu betonen oder individuelle Besonderheiten hervorzuheben. Doch während der Lebenslauf meist nur Daten und Fakten in Tabellenform präsentiert und dadurch schnell in der Masse untergeht, ist das Portfolio multimedial gestaltet. Dadurch wird es interessanter, greifbarer und es bleibt eher im Gedächtnis. Du kannst es zudem jederzeit aktualisieren oder um neue Formate wie Videos, Bilder und Links erweitern. Das Portfolio strahlt dadurch mehr Ästhetik und Individualität aus – perfekt, um mit Deiner Personal Brand einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

Vorteile eines Portfolios gegenüber klassischen Bewerbungen

Doch es gibt noch weitere Gründe, weshalb das Portfolio vor allem in diesem Jahr an Beliebtheit gewinnt: Technologische Fortschritte sorgen dafür, dass Du immer mehr Möglichkeiten hast, um ein Portfolio zu gestalten – auch mit kostengünstigen oder sogar kostenlosen Programmen. Zudem suchen Unternehmen vermehrt nach Bewerber·innen, die sich von der Masse abheben und neben ihren fachlichen Kompetenzen vor allem Kreativität sowie Innovationskraft mitbringen; schließlich gehören diese in Zukunft zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren. Aber auch die Künstliche Intelligenz, beispielsweise in Form von ChatGPT, spielt diesbezüglich eine wichtige Rolle. Denn klassische Lebensläufe lassen sich jetzt mit einem minimalen (Zeit-) Aufwand durch KI generieren und so wissen Personaler·innen nicht mehr, wer sich wirklich Mühe gegeben hat und wer nicht. Ein Portfolio zeugt hingegen von Motivation und davon, dass Du Deine Bewerbung persönlich erstellt hast. Auch beweist Du dadurch, dass Du mit modernen Technologien umgehen und projektbasiert arbeiten kannst. Unterm Strich hat ein Portfolio also

  • eine höhere Aussagekraft,

  • es zeugt von mehr Individualität,

  • es beweist Deine Kreativität sowie

  • Flexibilität und es

  • bietet Dir insgesamt bessere Jobchancen in modernen Branchen.

Aber auch bei traditionellen Arbeitgeber·innen kannst Du mit einem Portfolio punkten, wenn dieses professionell und ansprechend gestaltet ist. Denn gerade dann gehörst Du 2025 vielleicht noch zu den ersten Bewerber·innen, die ein Portfolio anstelle des Lebenslaufs einreichen – und stichst dadurch garantiert aus der Masse hervor.

Wie sieht das „perfekte“ Portfolio aus?

Für Dich sollte die Frage bei der nächsten Bewerbung also nicht lauten, ob Du ein Portfolio brauchst, sondern wie Du dieses richtig gestaltest, um all die genannten Vorteile nutzen zu können? Hier einige Tipps, die Dir dabei helfen:

  1. Achte auf eine übersichtliche Gliederung und eine klare Struktur, sodass die Kernargumente auf den ersten Blick ersichtlich sind.

  2. Gib der visuellen Ästhetik höchste Priorität. Ein Portfolio muss ebenso optisch ansprechend wie informativ sein, um auf ganzer Linie zu überzeugen.

  3. Fokussiere Dich auf die wichtigsten Informationen, Arbeitsproben & Co. Wähle also die besten Inhalte für Dein Portfolio aus und achte darauf, dass sie zu Deiner Personal Brand sowie zur Vakanz passen.

  4. Nutze interaktive Elemente wie Videos oder klickbare Inhalte, um Dein Portfolio noch lebendiger zu gestalten und um die Verweildauer der Personaler·innen auf Deiner Bewerbung zu erhöhen. Dadurch steigt Deine Chance, im Gedächtnis zu bleiben und eine Einladung zum Vorstellungsgespräch zu erhalten.

  5. Die Kernaussage Deines Portfolios, die direkt ins Auge springt, sollte erkennen lassen, welchen Mehrwert Du für das Unternehmen mitbringst.

Achte außerdem darauf, dass Dein Portfolio stets aktuell ist. Dies gilt sowohl, wenn Du dieses im Rahmen einer Bewerbung einschickst, als auch für öffentlich einsehbare Portfolios im Internet. Letztere können als Dein Aushängeschild auf beruflichen Netzwerken, Deiner Webseite & Co dienen, um auch passiv gefunden zu werden und vielleicht interessante Jobangebote zu erhalten. Zudem kannst Du eine Suchmaschinenoptimierung für ein Online-Portfolio einrichten, um noch sichtbarer zu werden.

Du siehst: Das Portfolio bringt zahlreiche Vorteile mit sich, weshalb der Trend zum Portfolio statt Lebenslauf wahrscheinlich länger anhalten wird als nur im Jahr 2025. Es ist daher an der Zeit, den klassischen Lebenslauf endgültig hinter Dir zu lassen und all die genannten Chancen der Portfolios – online und offline – für Deine Karriere zu nutzen.

Hast Du weitere Tipps oder Anregungen zum Thema? Wir sind gespannt auf Deinen Kommentar!

Der Bewerbungstrend 2025: Portfolio statt Lebenslauf

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