Der Loop-Approach: Das neue agile Tool praktisch angewendet
Ich habe hier schon viel über agile Frameworks berichtet: von SCRUM über OKR bis KANBAN. Über den Loop-Approach allerdings noch nicht. Gerade ist die Neuauflage des Buchs „The Loop Approach“ erschienen, ein neuer Klassiker in der agilen Szene. Das hat mich veranlasst, mich mit Co-Autor Frederik Fleischmann zu unterhalten, dem Entwickler dieser Methode.
Was ist eigentlich der Loop-Approach?
„Der Loop-Approach beschreibt den Weg, wie man für sich und sein Unternehmen herausfinden kann, wie die Zusammenarbeit am besten funktioniert“, erklärt mir Frederik im Gespräch. In drei Modulen à zwei Tagen lernen Unternehmer und Teams das Best-of der Organisationsentwicklung und evaluieren, was bewahrt und was verändert werden soll.
Ich erfahre: Die Loop-Reise ist kein dogmatisches Framework, sondern vielmehr ein Workshop-Format, durch das sich die Organisation nachhaltig verändern lässt: „Das beginnt beim Team“, betont Katja Voigt, Senior-Expertin bei der Deutschen Telekom. Sie hat die Anwendung der Loop-Methode im Großkonzern seit 2018 erfolgreich begleitet.
Die Loop-Reise in der Praxis: Deutsche Telekom
Über das Top Executive Development Program, ein Training für Führungskräfte, wurde der Loop-Approach sukzessive bei der Telekom umgesetzt und inzwischen an über 100 Teams im Konzern getestet. „Der Loop ist in sieben Tugenden gegliedert, wozu die gemeinsame Ausrichtung durch Purpose und OKRs ebenso gehören wie die Verteilung von Verantwortlichkeiten“, erklärt mir Frederik weiter.
Der methodische Ansatz ist gleichermaßen robust und flexibel. Im Kern geht es nicht bloß um die Transformation der Zusammenarbeit, sondern um „den Blick auf das menschliche Miteinander“. Das wundert nicht. Denn Frederik ist Transformationsberater bei TheDive, hat seinen Master über Glücksforschung verfasst und mit „BeyondSpace“ zuletzt ein Produkt zur gewaltfreien Kommunikation (GFK) herausgebracht.
Beispiel-Anwendung: Wie fühlen sich effektive Meetings an?
Bei der Loop-Methode geht es auch darum, das Ergebnis nicht vorwegzunehmen und aus der Praxis heraus einen Prozess für die Praxis zu finden, der zur jeweiligen Organisation passt: Das fängt z.B. beim neuen Meeting-Format an. Statt theoretischer Aneignung oder Pro-Con-Abwägung wird ausprobiert und angepasst. „Learning by Doing“ ist ein wesentlicher Teil der Loop-Reise. Was funktioniert, wird übernommen.
Die Didaktik vom Loop-Approach folgt somit der Idee und den Leitfragen:
• Wir bekommen wir Veränderung nachhaltig hin?
• Wie fühlt sich die Veränderung an?
• Passt dies in unseren Kontext?
Change-Management wird so mithilfe des Teams im jeweiligen Kontext umgesetzt. Mein Fazit: Genau diese Flexibilität unterscheidet den Loop-Ansatz von sonstigen Frameworks, die Abläufe und Resultate bereits vorgeben.
Die Neuauflage vom Buch „The Loop Approach“ enthält übrigens drei weitere Fallstudien aus der Praxis, u.a. bei Roche und mittelständischen IT-Unternehmen. Wer jetzt nicht zum Buch greift, darf in meinem Podcast nachhören: das Doppel-Interview mit Frederik Fleischmann und Katja Voigt ist seit Samstag im „Unboxing Agile“-Podcast zu hören.