Eine Arbeitsumgebung kann regelrecht giftig sein. - ©Annie Spratt/Unsplash

Detoxing eines vergifteten Arbeitsklimas – vier Praxistipps

Ist das Bertiebsklima vergiftet, wird jeder Tag im Büro zur Qual. Die Produktivität sinkt, Emotionen kochen hoch und die Gesundheitsquote sinkt. Erkennst du als Führungskraft diese und andere Warnsignale für ein toxisches Arbeitsumfeld, gilt es, zu handeln. In diesem Artikel zeige ich dir vier Praxistipps, die du als Führungskraft nutzen kannst, um das vergiftete Arbeitsklima zu bekämpfen.

Praxistipp #1: Mehr Präsenz

Hast du als Führungskraft das Gefühl, dass die Stimmung in deinem Team vergiftet ist, gilt es, der Sache auf den Grund zu gehen. Der einfachste Weg führt über eine höhere Präsenz von dir im Team. Verzichte auf Dienstreisen und Aufenthalte im Homeoffice (wenn möglich) und versuche den Kontakt zum Team langsam zu erhöhen. Damit ist nicht gemeint, dass du dich in jedes Meeting einklinken sollst. Halte deine Bürotür stattdessen offen, bewege dich auf dem Flur und mach eine Pause an der Kaffeemaschine. Auf diesem Weg wirst du zahlreiche neue Eindrücke vom Team und der möglichen Ursache für die vergiftete Stimmung sammeln können.

Praxistipp #2: Umfeldanalyse

Wenn die Stimmung im Team schlecht ist, nehmen Führungskräfte diese Tatsache gern persönlich. Dabei können sich auch äußere Faktoren, wie z.B. eine negative Branchenstimmung, auf dein Team auswirken. Hinterfrage also, welche Einflussfaktoren aus dem Umfeld die Stimmung in deinem Team vergiftet haben können.

Praxistipp #3: Karten auf den Tisch

Im Pokerspiel ist es der Moment der Wahrheit, wenn die Karten auf den Tisch gelegt werden. Bei einer toxischen Stimmung im Team wirst du früher oder später an diesem Moment der Wahrheit nicht vorbeikommen. Sprich dein Team wertschätzend und direkt auf deine Beobachtungen und Eindrücke an. Wichtig ist, dein Team zu Offenheit zu ermutigen und gleichzeitig Vertraulichkeit zu ermöglichen.

In meiner Zeit im Konzern habe ich beispielsweise mit anonymen Punktabfragen die Stimmung bewerten lassen und auf Moderationskarten (anonym) die Ursachen erforscht. Heute geht das digital z.B. per Mentimeter sogar noch einfacher und schneller. Hast du die größten **„**Stimmungstreiber“ identifiziert, bist du zusammen mit deinem Team gefordert, an Lösungen zu arbeiten. Sei in den Lösungsideen durchaus mutig aber niemals übereifrig und sage Dinge zu, die du nicht einhalten kannst.

Praxistipp #4: Bist du Teil des Problems?

Gelegentlich stecken in den Aussagen des Teams (Tipp #3) auch Kritik an dir als Führungskraft. Mehr oder weniger deutlich. Punkte, die z.B. lauten: „Zu lange Meetings / schlechte Arbeitsaufteilung / wenig Rückhalt / wenig Wertschätzung“ sind jedoch schon deutliche Signale, dass dein Team mit deiner Arbeit als Chef:in nicht zufrieden ist.

Damit du bei dieser Frage nicht lange im Nebel stochern musst, empfehle ich dir direkt deine Arbeit anzusprechen und um ein (anonymes) direktes Feedback bzw. eine Bewertung zu bitten. Hast du herausgefunden, in welchen Punkte du dich verbessern musst, kannst du gezielt nach neuen Methoden oder einer Auffrischung von bestehendem Know-How suchen. Mit meinem Online-Seminar "Leadership basics - was gute Führungskräfte heute wissen müssen!" Kannst du dein Führungswissen einfach überprüfen und dir wertvolle Impulse holen. Außerdem sparst du als Xing-Leser:in sogar noch € 200,- auf den regulären Preis.

Dein Erfolgsrezept

Mit welchem Erfolgsrezept hast du in deinem Team schlechte oder gar eine toxische Stimmung wieder in den Griff bekommen? Ich freue mich auf deine Kommentare hier.

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Viele Grüße

Henryk Lüderitz

Henryk Lüderitz schreibt über Young Professionals, junge Führungskräfte, Leadership, Talente & High Potentials

Die Herausforderungen von Young Professionals kenne ich aus eigenerer Erfahrung: Bereits mit Anfang 20 war ich bei Vodafone in einem Talentprogramm. Es folgten Positionen als Projektleiter und Führungskraft. Nach 12 Jahren im Konzern arbeite ich jetzt als Trainer und Coach für Young Professionals.

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