Deutsche Startups sind nach wie vor männliche Domäne
Female Founders Monitor 2019 konstatiert stagnierende Entwicklung
Frauen gründen offenbar nicht nur seltener, sondern auch in kleineren Teams und mit schmaleren Budgets – und das nicht immer freiwillig.
Der aktuelle Female Founders Monitor 2019 des Bundesverbandes Deutsche Startups e.V. und der Initiative Google for Start-ups offenbart einen drastischen Nachholbedarf: Nur 15 Prozent der Neugründungen werden in Deutschland von Frauen initiiert. In diesen Kontext gehört auch die Erkenntnis, dass Unternehmerinnen im Vergleich zu ihren männlichen Startup-Kollegen seltener Risikokapital erhalten. Die Hürden sind also hoch, aber nicht unüberwindbar.
Female Founders Monitor 2019: Die wichtigsten Fakten
Rund 3.700 Teilnehmer aus rund 1.500 Startups wurden befragt, um einen Status Quo zur deutschen Startup-Szene zu erheben – darunter nur 15,1 Prozent Gründerinnen, was zum Vorjahreszeitraum einen Zuwachs von nur 0,5 Prozentpunkten ausmacht. Aus den Ergebnissen geht auch hervor, dass Frauen bevorzugt als Einzelunternehmerin gründen oder nur ein kleines Team um sich scharen. Insbesondere in puncto Kapitalausstattung unterscheiden sich die Gründungen: Während Männer rund doppelt so oft und vor allem mehr Startkapital von Privatinvestoren nutzen können, gründen 45 Prozent der gefragten Frauen mit Finanzreserven aus dem privaten Umfeld. Selbst bei staatlichen Fördermitteln zeigen sich die Unterschiede: Profitiert jedes dritte männlich geführte Startup von unterschiedlichen staatlichen oder halbstaatlichen Kapitalquellen, ist es bei den weiblichen Pendants nur ein Fünftel.
Alternative Wege suchen: Netzwerken und Synergien nutzen
Trotzdem sollten Frauen sich nicht verunsichern lassen: Ein tragfähiges Geschäftskonzept ist es wert, dafür zu kämpfen. Nicht zuletzt die UnternehmerInnen-Netzwerke können hier unterstützen – und natürlich Hartnäckigkeit, Ausdauer und Professionalität.
Hilfreiche Tipps:
. Potenzial der Digitalisierung ausschöpfen und Geschäftsidee entwickeln
. Geschäftsmodell von Experten prüfen und aufbereiten lassen
. passendes Netzwerk suchen – hier können die IHKn Ansprechpartner sein
. aktiv auf andere Unternehmerinnen zugehen und Synergien erarbeiten
. gemeinsam gründen, Risiken minimieren und Perspektive verbessern