Deutsche Weltmarktführer, Pager-Explosionswellen Hiltis Bonus-Schock - der Premium-Newsletter der WirtschaftsWoche
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Wenn es selbst Leoni trifft, ist kein deutscher Weltmarktführer sicher
Der Verkauf von Leoni an den chinesischen Apple-Zulieferer Luxshare markiert einen neuen Tiefpunkt für das fränkische Traditionsunternehmen – und weckt Sorgen um die Zukunft des deutschen Mittelstands. Einst ein führender Automobilzulieferer mit Wurzeln im 16. Jahrhundert, hat Leoni trotz der boomenden Nachfrage nach Kabelbäumen für die zunehmend elektronisierten Fahrzeuge den Absturz in die Pleitegefahr nicht abwenden können.
Dabei hatte Leoni beste Voraussetzungen: Eine reiche Tradition, einen riesigen, wachsenden Markt und begrenzte Konkurrenz. Besonders die engen Beziehungen zu den deutschen Autobauern boten enorme Chancen. Doch trotz Innovationen, wie der 3D-Druck-Technik für elektrische Verbindungen, führte das Unternehmen seit Jahren rote Zahlen und wurde von Sparprogrammen und Chefwechseln erschüttert. Die Übernahme zeigt: Wenn es Leoni trifft, kann es jeden treffen.
Neue Explosionswelle im Libanon: Wäre das auch mit Smartphones möglich?
Die Entscheidung der Hisbollah, auf Pager und Walkie-Talkies als Kommunikationsmittel zu setzen, stellte sich als schwerer Fehler heraus. Eigentlich sollten sie die Mobilfunkdaten umgehen, um israelischen Überwachungen zu entgehen. Doch stattdessen wurden diese Geräte zur tödlichen Falle. 💥 In zwei Attacken explodierten Pager und Walkie-Talkies, was 26 Todesopfer und 3000 Verletzte zur Folge hatte. Die Batterien der Pager waren bereits 2022 vom israelischen Geheimdienst präpariert und durch eine Textnachricht zur Explosion gebracht worden.
Pager und Walkie-Talkies schienen eine sichere Alternative zum Handy zu sein.
Doch ihre Manipulation war einfach – und führte zu massiven Schäden.
Das zeigt: Sicherheitsrisiken bei Kommunikationsgeräten sind überall präsent.
🔒 Die Diskussionen über Gerätesicherheit sind weltweit in vollem Gange. Experten warnen davor, dass solche Manipulationen auch in westlichen Institutionen wie Parlamenten verheerende Folgen haben könnten. Besonders durch Over-The-Air-Updates oder gezielte Hardware-Manipulationen könnten Geräte unbemerkt gefährlich werden. Ein Überdenken von Sicherheitsstandards für Kommunikationstechnik ist unausweichlich.
Für die Hisbollah war das Ultrahochfrequenz-Spektrum der Pager und Walkie-Talkies attraktiv, weil es günstig und weitreichend ist. Doch das Beispiel zeigt: Selbst vermeintlich sichere Lösungen können zur Katastrophe führen.
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Hilti-Mitarbeitern droht Bonus-Rückzahlung
Die Mitarbeitenden bei Hilti schlagen auf der Bewertungsplattform Kununu Alarm. Viele kritisieren die schlechte Stimmung und die unklaren Bonusregelungen. Das Grundgehalt bei Hilti gilt als eher niedrig, weshalb die Boni eine wichtige Einkommenskomponente darstellen – in manchen Fällen machen sie bis zu 30 Prozent des Gehalts aus. Doch angesichts der Krise in der Baubranche und sinkender Nachfrage warnt das Management, dass Boni in Gefahr sind. Besonders brisant: Wer eine Vorauszahlung auf seinen Bonus erhalten hat, könnte diese bei Zielverfehlung sogar zurückzahlen müssen.
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Rückzahlungspflicht für Bonus-Vorauszahlungen möglich.
Mitarbeiter kritisieren hohen Leistungsdruck und niedrige Gehälter.
Hilti hatte in den ersten Monaten noch moderates Wachstum verzeichnet, doch die Entwicklung bleibt unsicher.
Obwohl Hilti betont, dass Bonusstreichungen nur ein Szenario sind, bleibt die Situation angespannt. Mitarbeitende müssen sich nun auf ein schwieriges Geschäftsjahr einstellen – und das bei bereits hohen Erwartungen.
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Wo die Mieten zehnmal so stark steigen wie die Kaufpreise
Die Mieten in deutschen Metropolen steigen aktuell bis zu zehnmal schneller als die Kaufpreise, wie neue Zahlen von Immoscout24 zeigen. 🏙️ Besonders seit 2022 hat sich dieser Trend umgekehrt: Während die Kaufpreise für Eigentumswohnungen um 9 Prozent sanken, stiegen die Mieten um fast 12 Prozent an. Dadurch schloss sich die Preisschere, die 2022 noch bei 40 Prozent lag, auf knapp 13 Prozent. Für viele Mieter·innen bedeutet das eine spürbare finanzielle Belastung.
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In den fünf größten Städten Deutschlands (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt) stiegen die Mieten um 29 Prozent, während die Kaufpreise nachgaben.
Neubauten verzeichnen ebenfalls einen starken Anstieg der Mieten, während die Kaufpreise seit 2021 kaum stiegen.
Der Wohnungsbau stagniert: Von Januar bis Juli wurden 20,8 Prozent weniger Wohnungen genehmigt als im Vorjahr.
Die Krise im Wohnungsbau bleibt tief – hohe Baukosten und teure Finanzierungen verhindern eine schnelle Erholung, und das Angebot auf dem Mietmarkt bleibt knapp.
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Jetzt wird Axel Springer aufgespalten
Der Medienkonzern Axel Springer wird aufgespalten und kehrt zu seinen Wurzeln als familiengeführtes Unternehmen zurück. Die Mediengeschäfte mit Marken wie „Bild“, „Politico“ und „Welt“ bleiben unter der Kontrolle von Friede Springer und Mathias Döpfner, während die Rubrikengeschäfte – darunter StepStone und Aviv – in ein eigenständiges Unternehmen namens „AS Classifieds“ ausgegliedert werden. Die Mehrheit an den Rubrikengeschäften übernehmen der Finanzinvestor KKR und der kanadische Pensionsfonds CPP Investments. Die Aufspaltung wird im zweiten Quartal 2025 erwartet.
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Axel Springer wird wieder ein privates, familiengeführtes Medienhaus.
KKR und CPP Investments übernehmen die Mehrheit an den Job- und Immobilienportalen.
Personelle Veränderungen: Der Vorstand löst sich auf, Jan Bayer wird Aufsichtsratschef, Julian Deutz wird CEO von AS Classifieds.
Mathias Döpfner wird weiterhin den Medienbereich leiten, mit einem starken Fokus auf die USA, wo Axel Springer weiter expandieren möchte. Die Aufspaltung birgt Risiken, da Medienhäuser durch Rubrikengeschäfte wichtige Werbeeinnahmen generieren. Trotzdem sieht Döpfner in der neuen Struktur optimale Wachstumschancen.