Mit diesen Tipps kannst Du Deine Job-Chancen steigern | © Getty Images

Die Bewerbung war top – warum hast Du den Job nicht bekommen?

... und was Du tun kannst, wenn Absagen zur Regel werden.

Viele Bewerbende kennen das: Man investiert Zeit, optimiert Lebenslauf und Anschreiben, das Vorstellungsgespräch fühlt sich gut an – und trotzdem kommt die Absage. Nicht einmal, nicht zweimal, sondern regelmäßig.

Wenn das passiert, lohnt es sich, genauer hinzusehen. Denn auch wenn Absagen zum Bewerbungsprozess dazugehören: Häufen sie sich trotz scheinbar guter Voraussetzungen, liegt es selten nur am „Pech“. Und oft auch nicht an der Qualifikation.

1. Cultural Fit – der unsichtbare Maßstab

Ob Bewerbende ins Team „passen“, entscheidet oft stärker als fachliche Eignung. Eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt: „Persönliche Passung“ und Soft Skills werden bei Auswahlentscheidungen häufig höher bewertet als formale Qualifikation.

Was das heißt:
Auch mit Top-Noten und Erfahrung kann es sein, dass jemand mit geringerer Qualifikation bevorzugt wird – weil das Bauchgefühl bei der Person „besser“ war.

Was Du tun kannst:

  • Frag im Gespräch aktiv nach Teamstruktur und Unternehmenskultur.

  • Reflektiere, ob Du selbst wirklich reinpassen würdest – das ist keine Einbahnstraße.

  • Achte auf Körpersprache, Tonfall, Werte in der Kommunikation – und gleiche sie mit Deinen Erwartungen ab.

2. Unklare oder unrealistische Gehaltsvorstellungen

Laut StepStone-Gehaltsreport 2024 ist eine zu hohe Gehaltsforderung ein häufiger Grund, warum Bewerbende aussortiert werden – besonders wenn diese nicht gut begründet wird.

Was Du tun kannst:

  • Bereite Dich gut vor: Branchenbenchmarks recherchieren, z. B. über Kununu, Gehalt.de oder StepStone.

  • Nenne eine realistische Gehaltsspanne – angepasst an Branche, Berufserfahrung und Region.

  • Beispiel: „Ich liege zwischen 60.000 und 65.000 Euro, je nach Aufgabenbereich und Zusatzleistungen.“

3. „Die Stelle ist schon intern besetzt“ – aber niemand sagt es Dir

Gerade in großen Unternehmen werden viele Positionen nur formal ausgeschrieben – die interne Besetzung steht längst fest.
Laut einer Studie der Uni Bamberg werden rund 35 % aller Stellen in Deutschland intern besetzt – oft, ohne dass Externe eine reale Chance haben.
Was Du tun kannst:

  • Nutze Dein Netzwerk: Empfehlungen durch interne Kontakte erhöhen die Sichtbarkeit.

  • Frag beim Recruiting direkt nach: „Wird die Stelle vorwiegend intern oder extern besetzt?“

  • Bei wiederholten Absagen aus einem Unternehmen: Fokus auf andere Arbeitgeber lenken.

4. Soft Skills werden nicht sichtbar gemacht

Technisches Wissen ist wichtig – aber soziale Kompetenzen entscheiden oft, wer den Job bekommt. Laut einer McKinsey-Studie (2021) gewinnen Fähigkeiten wie Kommunikation, Teamfähigkeit und Eigenverantwortung im Arbeitsmarkt massiv an Bedeutung.

Was Du tun kannst:

  • In Bewerbung und Gespräch konkrete Beispiele nennen, z. B.: „Ich habe in meinem letzten Projekt X übernommen, dabei Y gelöst und Z erreicht.“

  • Erzähle nicht nur, was Du kannst – sondern wie Du arbeitest, kommunizierst, führst oder mit Konflikten umgehst.

5. Selbstvermarktung zu defensiv

Fachlich gute Leute sind oft zurückhaltend – und werden dadurch übersehen. Studien zeigen: Bewerbende, die ihre Erfolge aktiv kommunizieren, werden als kompetenter eingeschätzt – auch bei gleicher Leistung.

Was Du tun kannst:

  • Trainiere Deinen Elevator-Pitch: Wer bist Du, was kannst Du, was willst Du?

  • Vermeide Floskeln wie „teamfähig, belastbar“ – zeig echte Ergebnisse und Wirkung.

  • Stärke Deine Präsenz auf LinkedIn oder anderen Plattformen – nicht laut, aber sichtbar.

Absagen sind nicht immer ein Zeichen von Schwäche – aber ein Signal

Wenn Du regelmäßig trotz guter Vorbereitung und passender Qualifikation scheiterst, reicht es nicht, einfach weiterzumachen. Du brauchst Rückmeldung, Reflexion und gegebenenfalls professionelle Hilfe.

3 konkrete Schritte:

  1. Hol Dir ehrliches Feedback – wenn nicht vom Unternehmen, dann von externen Profis.

  2. Lass Deinen Auftritt checken – durch Karriere-Coaches, Recruiter·innen oder Peer-Gruppen.

  3. Baue ein starkes Netzwerk auf – 30 bis 50 Prozent aller Jobs werden heute über Kontakte vergeben.

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