Die fünf Goldenen Regeln des Storytellings – gerade wenn Sie gute Talente suchen
Der Arbeitskräftemangel sorgt seit geraumer Zeit für Kopfschmerzen in Kleinstbetrieben und Großkonzernen. International hat sich die Diagnose „The Great Resignation“ als Bonmot für die Problembeschreibung durchgesetzt.
Doch Resignation ist nicht gerade das, was den Arbeitskräftesuchenden hilft, um diesem Trend zu begegnen. Im Gegenteil, jetzt ist Handeln gefragt. Hier fünf konkrete Tipps für Recruiter und Unternehmer, wie Sie auf dem Bewerbermarkt auffallen und die besten Talente finden.
1. Weg weisen statt wegducken
Menschen wollen mit Menschen arbeiten, nicht mit Logos oder Mission-Statements. Das heißt, Manager, Technikerinnen und auch der Vorstand gehören ins Rampenlicht, um klar zu zeigen, warum es sich lohnt, gerade bei ihrem Unternehmen zu arbeiten. Wer jetzt sagt, „Ich bin aber nicht so der gute Redner“: Pech gehabt, entweder lernen oder andere machen lassen. Denn die Elon Musks dieser Welt ziehen mit ihrer klaren Kante immer mehr Talente an.
2. Show, don’t tell
Allgemeinplätze wie „Wir sind eine People-Company“ kann keiner mehr hören. Und neu sind sie auch nicht, denn die Firmen früherer Zeiten liefen auch nur durch „People“. Stattdessen sind Manager gefragt, ganz klar zu zeigen, was das Unternehmen im Bewerbermarkt differenziert und warum es sich lohnt, gerade hier zu arbeiten.
3. Erst der Schurke, dann der Held
Denn ohne Problem keine Lösung, und ohne Schurken ist der Held arbeitslos. Klar, Sie wollen nicht mit Angst verkaufen, aber wenn für bestimmte Talente Ihr Unternehmen der beste Ort ist und diese Talente dort die besten Bedingungen schaffen und den meisten Wert schaffen können, dann wäre es unterlassene Hilfeleistung, wenn Sie nicht klar sagen, was Talenten entgeht, wenn Sie nicht zu Ihnen kommen.
4. Zukunft statt Zeugnisse
In jeder Geschichte entwickelt sich der Held weiter. Zeugnisse aber tun so, als habe jemand „ausgelernt“ und würde sich nie mehr verändern. Die meisten Helden werden aber erst im Lauf der Geschichte zum richtigen Helden. Schauen Sie also, gemäß Goethe, was die Menschen werden können, und nicht, was sie sind. Wenn Sie Potenziale früh genug erkennen und mit Entwicklungschancen werben, bekommen Sie Helden, die noch größere Helden werden.
5. Machen Sie den Großmuttertest
Oder von mir aus auch den Großvater-, Kinder- oder Golden-Retriever-Test. Erst wenn diese Leute ihre Stellenanzeige verstehen, dann verstehen auch Ihre Talente die Anzeige. Kryptische interne Projektbeschreibungen haben in Ihren Jobanzeigen nichts zu suchen. Der Grund, warum wir bei Büchern die Pageturner in einem durchlesen, ist, dass diese Bücher es uns leicht machen, gelesen zu werden. Recruiting ist heutzutage wie Vertrieb. Wer es im Vertrieb zu kompliziert macht, verkauft nichts. Wer den Bewerbungsprozess aus Ingenieurstolz sperrig und gespickt mit Fachbegriffen macht, bekommt keine Bewerber.