Quelle: 1zoom.me

Die Generation Alpha steht in den Startlöchern

Die Generation Alpha umfasst diejenigen Menschen, welche zwischen 2010 und 2025 geboren sind und werden. Damit sind sie die Nachfolger der Generation Z (Geburt zwischen 1996 und 2010) und in der Regel die Kinder der Millennials oder auch Generation Y genannt (Geburt zwischen 1981 und 1996). Viele Wissenschaftler und Forscher beschäftigen sich bereits zum jetzigen Zeitpunkt mit den Kennzeichen der Alphas und wie sich diese auf die Gesellschaft und Arbeitswelt auswirken werden.

Der Recruiting Trend Specialist Frank Hasenöhrl prognostiziert, dass Alphas die Babyboomer als bevölkerungsreichste Generation ablösen werden und appelliert an Unternehmen, sich auf die Bedürfnisse dieser Menschen als Kunden und potenzielle Mitarbeiter einzustellen (blog.hrtech.de, 2021). So führt er unter anderem modernes Recruiting mit vermehrt digitalen Angeboten sowie Aufrüstung der technischen Ausstattung an. Laut Autorin Christine Michel Carter werden Alphas zudem ein hohes soziales Bewusstsein entwickeln, da Themen wie Klimaschutz und Umweltbewusstsein bereits heute vermehrt in den Vordergrund gerückt sind (forbes.com, 2019). So werden unter anderem Armutsbekämpfung und die Gleichberechtigung aller Menschen als Herausforderungen der Zukunft angenommen.

Es ist bereits jetzt zu beobachten, dass viele junge Alphas erstaunlich gut mit Smartphones, Tablets und Computern umgehen können. Für einen Großteil der Personen aus den Generationen Y und Z sind solche Geräte mittlerweile fest im Alltag integriert, sodass Alphas bereits in jungen Jahren an moderne Technologien gewöhnt werden. Angefangen vom autonomen Fahren (Fortbewegung von fahrerlosen Fahrzeugen) bis hin zum "Internet of Things" (Vernetzung physischer und virtueller Objekte) werden Technologien erlebt und weiterentwickelt werden, welche heute noch nicht gänzlich erforscht sind und daher bisher nur eingeschränkt eingesetzt werden konnten.

Die Digitalisierung bedingt, dass manche Arbeitsplätze in Zukunft wegfallen werden, da Maschinen oder Computer bestimmte Aufgaben effizienter erledigen können. Im Gegensatz dazu wird neue Arbeit (Programmierung von Maschinen etc.) erschaffen, wodurch Experten in diesen Gebieten vordergründig gefragt sein werden. Das bedeutet, dass der Arbeitsmarkt zunehmend (unter anderem) IT-Experten nachfragen und sich den Herausforderungen des digitalen Zeitalters anpassen wird. Technikaffine Alphas können den zukünftigen Arbeitsmarkt somit nachhaltig prägen (planet-beruf.de, 20.03.2019).

Eines der wohl umstrittensten gesellschaftlichen Themen heutzutage ist der Umgang mit dem Klimawandel und zu Maßnahmen, die diesem vorbeugen sollen. Angeführt von vielen jungen Menschen der Generation Z wurde durch Bewegungen und Demonstrationen (beispielsweise "Fridays for Future") verstärkt auf die Klimaproblematik aufmerksam gemacht. Es kann davon ausgegangen werden, dass der Umweltschutz sowie der Umgang mit Ressourcenknappheit auch das Denken und Handeln der Alphas zunehmend bestimmen wird. Viele Alphas werden erwarten, dass Unternehmen ihre Aktivitäten hinsichtlich deren Umweltauswirkungen kritisch hinterfragen und ein hohes Maß an Bewusstsein für Natur und Umwelt aufbringen.

Die digitale Transformation kann als eine der größten Herausforderungen der jetzigen Gesellschaft bezeichnet werden. Daten sollen schneller und sicherer verarbeitet werden, analoge Strukturen dagegen zunehmend zurückgefahren werden. Daran müssen sich Unternehmen anpassen, um langfristig konkurrenzfähig zu bleiben. Aufgrund der hohen Nachfrage nach IT-Experten auf dem Arbeitsmarkt kann davon ausgegangen werden, dass technische Studiengänge (zum Beispiel Wirtschaftsinformatik) in Zukunft weiter stark gefragt sein werden. Alphas wachsen bereits mit Geräten wie Smartphones und Tablets auf und können mit ihrer Technikaffinität im späteren Berufsleben Fuß fassen, um die Digitalisierung durch den Einsatz moderner Programmiersprachen und der Entwicklung neuer Forschungsmethoden weiter voranzubringen.

Der Trend zur weitreichenden Nutzung von Social Media dürfte auch die Generation Alpha weiterführen. Dabei geht es nicht ausschließlich um das Pflegen sozialer Kontakte, sondern auch um die Bekanntgabe persönlicher Meinungen oder die Beteiligung an politischen Diskussionen. Viele Politiker benutzen deshalb bereits heute Plattformen wie Twitter, Facebook, YouTube und Instagram, um schnellstmöglich auf politische Geschehnisse reagieren zu können (politik-kommunikation.de, 25.05.2021). Da durch soziale Netzwerke sehr viele Menschen erreicht werden können, besteht die berechtigte Hoffnung, dadurch eine breitere Fan- oder Unterstützerbasis aufzubauen. Da insbesondere junge und von Social Media geprägte Alphas von der Politik zukünftig angesprochen werden müssen, werden sich digitale Medien als Sprachrohr weiter etablieren.

Die kommende Generation Alpha wird in 20 bis 30 Jahren einen erheblichen Teil der Menschen auf dem Arbeitsmarkt ausmachen. Daher ist es für heutige Unternehmen und Firmen ratsam, frühzeitig eine attraktive und generationengerechte Kultur aufzusetzen. Da Alphas vermehrt Wert auf Nachhaltigkeit, soziale Verantwortung und Umweltbewusstsein legen, werden häufige Dienstreisen zunehmend kritisch betrachtet. Verstärkt durch die Corona-Pandemie setzen viele Unternehmen bereits heute erfolgreich auf "Home Office", wodurch die Sinnhaftigkeit regelmäßiger Dienstreisen zunehmend hinterfragt wird. Viele Arbeitgeber, wie zum Beispiel die Deutsche Telekom, werden auch zukünftig vermehrt auf mobiles Arbeiten setzen, was den Belangen der Alphas mutmaßlich entsprechen dürfte. Ein weiteres Beispiel innerhalb der Deutschen Telekom ist die Art der Projektarbeit und Zusammenarbeit. Viele jüngere Arbeitnehmer der Generationen Y und Z wünschen sich keine starren vorgeschrieben Arbeitszeiten und Arbeitsorte, sondern hohe Flexibilität in diesen Belangen. Es ist zu erwarten, dass Alphas ähnliche Vorstellungen haben werden. So können Projektteilnehmer aus verschiedenen Ländern und Kontinenten bei der Deutschen Telekom per Sprach- oder Videoanruf miteinander kommunizieren und zusammenarbeiten. Darüber hinaus können die meisten Mitarbeiter flexibel zwischen 6 Uhr und 20 Uhr ihre Arbeitszeit verplanen, sodass die Basis für eine generationengerechte Transformation der Arbeitswelt gelegt zu sein scheint.

Alles in allem ist davon auszugehen, dass die Generation Alpha die Gesellschaft und Arbeitswelt in einigen Jahren nachhaltig prägen wird. Heutige Trends, wie das mobile Arbeiten, das zunehmende Umweltbewusstsein sowie politische Diskussionen über soziale Netzwerke, werden zukünftig aller Voraussicht nach verstärkt und etabliert werden.

Dr. Irène Y. Kilubi schreibt über Marketing & Werbung, Bildungswesen, Wirtschaft & Management, Internet & Technologie

Ihre langjährige Erfahrung in Sachen Digital Personal Branding, Entrepreneurship, Startups, Innovationen und Digital Learning möchte sie nun mit Ihnen teilen – ein Angebot, das Ihnen die Weichen für mehr Erfolg in Ihrem Business und Ihrer Karriere stellen soll.

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