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Die ideale Balance: Tipps für das 50:50-Jobmodell zwischen Festanstellung und Selbstständigkeit

So meisterst du die Herausforderung: praxiserprobte Tipps und bewährte Strategien für die Vereinbarkeit von Job und persönlichen Projekten.

Nach meinem Abschluss in International Marketing & Media Management hatte ich 2019 eine Festanstellung in dem Job, in dem ich zuvor als Freelancerin während meines Masters gearbeitet hatte.

Doch die Aufgaben füllten, keine 40-Stunden-Woche, und ich entschied mich, mein eigenes Jobmodell zu formen bestehend aus 60% Festanstellung und 40% Selbstständigkeit.

So konnte ich in Festanstellung als Eventregisseurin für Großkunden wie Porsche, Deutsche Telekom und PwC arbeiten und gleichzeitig als Dozentin und selbstständige Social-Media-Beraterin tätig sein

Das machte ich knapp drei Jahre, bis ich in die Vollselbstständigkeit ging.

Nach 1,5 Jahren ausschließlicher Selbstständigkeit und merkte ich, dass mir das Jobmodell gut getan hatte, und ich entschied mich, dieses Jobmodell erneut zu starten.

Ich bin zwar aktuell nicht mehr im Event- und Social-Media-Bereich tätig, aber das Arbeitsmodell kann ja auch auf alle Branchen angewandt werden.

Seit dem 15.03.2024 bin ich nun wieder angestellt, und das für 20 Stunden pro Woche. Ich habe also ein 50:50-Jobmodell gewählt.

In der Selbstständigkeit bin ich weiterhin als Podcasterin, Speakerin und Autorin tätig und in Anstellung als Brand & Culture Consultant.

Und da es alles andere als einfach ist, dieses Jobmodell zu fahren, und ich aus meiner Erfahrung viele Dinge heute anders mache als vor ein paar Jahren, habe ich sechs Tipps für euch parat, wie ihr diesem Modell am besten gerecht werdet:

1. Organisation

Ich organisiere so effizient wie möglich, um sowohl feste Arbeitszeiten als auch selbstständige Projekte unterzubringen. Mein Calendly ist automatisch mit Zoom verknüpft und Zeiten für die Festanstellung sind geblockt. Ich habe einen Planer für die Wochenplanung & meine To-do-Liste. Der Apple-Kalender hat eine Verknüpfung zum Google-Kalender meiner Anstellung, und freitags vereinbare ich keine Calls für die Selbstständigkeit.

2. Kommunikation

Vor dem Start habe ich das jeweilige Erwartungsmanagement und die Arbeitszeiten besprochen. Ich verstelle mich nie, bin transparent bezüglich meiner Verfügbarkeit und Kapazitäten. Ich setze Grenzen durch feste Arbeits- und Pausenzeiten und schaffe so ein Gleichgewicht, um keine Aufgaben zu vernachlässigen.

3. Flexibilität

Wenn ihr euch von eurem Arbeitgeber Flexibilität wünscht, müsst ihr auch flexibel sein. Die Stundenaufteilung kann ich mir nach meinen Bedürfnissen einteilen, bin aber auch mal abseits der festgesetzten Zeiten erreichbar, wenn etwas Dringendes anfällt.

4. Synergien finden und Konkurrenz vermeiden

Meine Personal Brand zahlt auf die Brand meines Arbeitgebers ein, und ich bilde mich hinsichtlich New Work weiter. Wir stehen nicht in Konkurrenz, sondern beflügeln uns gegenseitig.

5. Steuerberater:in hinzuziehen

Welche Dinge zu beachten sind, was es mit der Sozialversicherung und Steuererklärung auf sich hat, bespreche ich immer mit meiner Steuerberaterin. Ich persönlich nutze auch getrennte Konten (Geschäftskonto für Einkommen aus Selbstständigkeit und Privatkonto für Gehalt) oder auch Tools, wie sevDesk für Rechnungen, Ausgaben etc.

6. Auf die eigene Gesundheit achten

Ich selbst litt unter einer Depression, weil ich zu viel „Ja“ gesagt habe. Heute setze ich Grenzen und nehme mir Auszeiten, weil ich Leistung bringen möchte. Ich arbeite auch mal am Wochenende oder an Feiertagen, um unter der Woche mehr Zeit zu haben.

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Wenn ihr mehr über alternative Arbeitsmodelle erfahren wollt, lest mein Buch "New Work - Wie arbeiten wir in Zukunft?" und folgt mir hier bei XING.

Kira Marie Cremer schreibt über New Work, Corporate Culture, Blue Collar Jobs

Kira Marie Cremer hat sich zum Ziel gesetzt, die Arbeitswelt von morgen mitzugestalten. Durch ihre vielfältigen Aktivitäten trägt die von ntv betitelte New Work Expertin dazu bei, das Bewusstsein für die Bedeutung von New Work zu schärfen und Menschen zu motivieren, Veränderungen anzustreben.

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