Die wichtigsten HR-Trends 2023: Nachhaltigkeit spielt für Unternehmen kaum noch eine Rolle
Die meisten Talentmanager sind entschlossen, engagierte und agile Arbeitskräfte aufzubauen, die ihr Unternehmen dabei unterstützen, in der komplexen und krisengeprägten Welt erfolgreich zu sein. Doch das ist keine leichte Aufgabe in so wechselhaften Zeiten.
Dafür ist eine moderne Personalpolitik zentral, die gleichzeitig für Wettbewerbsfähigkeit sorgt und die Arbeitsmotivation hoch hält. Ihre Instrumente: persönliche und fachliche Weiterbildung, die Integration des Nachhaltigkeitsmanagements in die Organisationsstrukturen und strategische Allianzen.
Sobald sich die Wirtschaftslage verschärft, spielt Nachhaltigkeit für Unternehmen allerdings nur noch eine untergeordnete Rolle. Das zeigt auch der Talent Trends Report 2023 von Randstad Sourceright. Dafür wurden über 900 Personalleiter:innen und Führungskräfte aus weltweit 18 Ländern befragt.
62 Prozent der befragten Führungskräfte und Personalverantwortlichen betonen die Bedeutung von Nachhaltigkeit für ihr Unternehmen. Sie sehen darin eine bedeutende Dimension ihres Geschäfts, sind allerdings besorgt über die Rentabilität nachhaltiger Initiativen.
In wirtschaftlich unsicheren Zeiten stellen 60 Prozent der Unternehmen nachhaltiges Engagement hintenan. Die Sorge um die finanzielle Stabilität führt dazu, dass Umweltaspekte in solchen Phasen weniger Priorität haben.
77 Prozent geben an, dass sie sich im Jahr 2023 mehr auf die Gesamtwertschöpfung als auf Kosteneinsparungen konzentrieren – ein Anstieg um 32 Punkte im Vergleich zum Vorjahr.
78 Prozent sagen, dass sie Lieferanten und Geschäftspartner bevorzugen, die sich nachweislich für Nachhaltigkeit engagieren. 62 Prozent geben an, dass sie die Zusammenarbeit mit Lieferanten und Partnern, die sich nicht für Nachhaltigkeit engagieren, sogar beenden würden.
Eine offene und überprüfbare Strategie rückt immer mehr in den Fokus. Das stärkt die Geschäftsbeziehungen, aber auch die Beziehung zu Kandidat:innen. Wo Nachhaltigkeit nicht ganzheitlich verankert ist, erweisen sich Maßnahmen schnell als unglaubwürdig.
Nur 28 Prozent sind der Meinung, dass es wichtig für die Interaktion mit Kandidat:innen ist, die Nachhaltigkeitsprogramme des Unternehmens aktiv zu kommunizieren. Die Ausnahme bilden hier jüngere Arbeitnehmer:innen, denn 76 Prozent der befragten Unternehmen geben an, dass es beim Recruiting von Kandidat:innen der GenZ hilft, sich als sozial und ethisch engagiertes Unternehmen zu präsentieren.