Diese 5 peinlichen Kommunikationsfehler kannst du ganz einfach vermeiden!
Kennst du das: Du erzählst im Job (oder privat) etwas und möchtest deine Zuhörer überzeugen oder begeistern. Leider kommt kein Applaus, sondern nur betretenes Schweigen und Gesten des Fremdschämens. Kommunikation kann zur Gratwanderung zwischen peinlich und überzeugend werden.
In diesem Artikel zeige ich dir, welche peinlichen Kommunikationsfehler du vermeiden solltest und wie du stattdessen präzise und überzeugend kommunizierst.
Fehler # 1: Kein Ziel, kein Plan
Bestimmt kennst du ausufernde Erzählungen, die schnell langweilig werden. Zuhörer haben dabei automatisch die Frage im Kopf: Worum geht es hier eigentlich? Peinlich wird es, wenn einer der Zuhörer/innen diese Frage sogar ausspricht, und dich als Erzähler/in fragt, worum es dir eigentlich geht. Mit dem "Viel reden, wenig sagen - Kommunikationsstil" bist du ganz klar im peinlichen Bereich der Kommunikation.
Wie es besser geht: Überlege dir vorher, was du genau sagen möchtest. Den Zuhörern hilft es sogar, wenn du diese Kernaussage ankündigst. Ein Beispiel: "Ich habe heute etwas ziemlich Interessantes von unserem Kunden X erfahren. Es geht konkret um...."
Fehler # 2: Fremdwörter falsch einsetzen
Wahrscheinlich hast du schon durch die Überschrift eine Vorstellung davon, wie peinlich es wird, wenn du ein Fremdwort falsch einsetzt oder gar falsch aussprichst. Fremdwörter werden gerne genutzt, um besonders wortgewandt und gebildet zu wirken. Bist du jedoch nicht absolut sicher mit der Bedeutung oder der Aussprache, wird es peinlich. Gleiches gilt übrigens auch für "denglisch"! Das ist eine peinliche Kombination aus Deutsch und Englisch, die besonders gerne im "business" von Consultants, Highperformern und straigth to the point Young Professionals genutzt wird.
Wie es besser geht: Du kannst auch ohne Fremdwörter überzeugen. Selbst wenn dein Gesprächspartner einen höheren Bildungsabschluss hat, ist es authentisch, wenn du so sprichst, wie du es immer tust. Alles andere wirkt aufgesetzt und künstlich. Möchtest du deine Kommunikation dennoch mit ein paar Fremdworten aufpeppen, kontrolliere genau, ob und wo sie passen. Generell gilt für den Einsatz mit Fremdworten: Weniger ist mehr!
Fehler # 3: Voreilige Schlüsse ziehen
Dieser Fehler kommt in der Praxis selten vor, ist jedoch äußerst peinlich. Er entsteht, wenn du gegenüber deinem Gesprächspartner/in (meist im lockeren Small Talk) einen voreiligen Gedanken oder Eindruck aussprichst, ohne eine Bestätigung vom Gegenüber.
Ein Praxisbeispiel: Du sprichst mit einer Kollegin, deren Bluse am Bauch spannt und sagst: "Oh, wie schön, wann ist es denn der Geburtstermin?" Ihre Reaktion: "Es gibt keinen, ich bin offensichtlich einfach nur zu dick für Ihr Schönheitsideal!" AUTSCH!
Wie es besser geht: Prüfe in Gesprächen stets, welche Annahmen du gerade machst. Arbeite dafür lieber mit offenen Fragen. Im Beispiel oben könntest du Fragen: "Und, wie geht es Ihnen so mit der Hitze?"
Fehler # 4: Unpassender Humor
Humor ist wundervoll, um ein Gespräch aufzulockern und die Beziehung zwischen den Gesprächspartnern zu stärken. Peinlich wird es, wenn der Humor unter die Gürtellinie geht oder schlichtweg unpassend ist. Die Grenze zwischen auflockernd und peinlich ist nicht immer klar zu erkennen, weil der "Geschmack" beim Humor sehr unterschiedlich sein kann. Außerdem läufst du Gefahr, dass du einem Zuhörer unbewusst auf die Füße trittst.
Ein Praxisbeispiel: Du möchtest im Projektmeeting am Anfang die Stimmung auflockern und beginnst mit: "Kennt ihr den (diese Ankündigung ist für sich schon peinlich!): Ein Deutscher, ein Franzose und ein Italiener sitzen zusammen in einer Bar...." Egal wie gut der Witz wird, er enthält Klischees und Diskriminierungen. Ganz schlimm wird es, wenn ein Zuhörer trocken kontert: "Ich bin übrigens Italiener!"
Wie es besser geht: Du bist beim Humor sehr sicher unterwegs, wenn du z.B. mit Selbstironie arbeitest und von einem eigenen Fehltritt erzählst. Allerdings solltest du auch dabei über der Gürtellinie bleiben und nichts erzählen, was deinen Ruf nachhaltig beschädigt.
Fehler # 5: Floskeln
Bei diesem Fehler werden einzelne Worte oder ganze Floskeln häufig und meistens sinnlos oder gar unpassend eingesetzt. Hier ein paar Beispiele: "Am Ende des Tages" / "Wenn wir ganz ehrlich sind" (bist du es bisher nicht gewesen?) / "Ne, is klar..."
Mein momentanes Reizwort ist "tatsächlich"! Achte mal darauf, wie häufig dir diese "Passt überall"-Formulierung begegnet. Im eigentlichen Wortsinn soll damit gesagt werden, dass etwas auf Tatsachen basiert oder überraschend eingetreten ist. Tatsächlich wird aber tatsächlich gerne genutzt, um eine inhaltlich flache Story mit einem künstlichen Spannungsmoment per "tatsächlich" zu versehen. Tatsächlich kannst du dieses Wort nämlich fast überall einsetzen ;-) Peinlich wird es dann, wenn jemand eine Rückfrage stellt, warum denn "tatsächlich" und was daran so überraschend sein soll.
Ein Praxisbeispiel: "... ich habe mir tatsächlich am Freitag einen Tag Urlaub genommen!" ?? Ist das das 1. Mal? Nimmst du sonst einen gelben Schein? Was willst du damit sagen?
Wie es besser geht: Zuerst empfehle ich dir, deinen eigenen Floskeln zu erforschen. Dazu reicht es, wenn du bspw. bei einem Telefonat dein Smartphone zur Aufzeichnung von DIR selbst nutzt. Hör dir hinterher an, welche Lieblingsworte und Floskeln dir auffallen. Im zweiten Schritt kannst du dir dann überlegen, welche 2-3 alternativen Formulierungen du nutzen kannst. Im Falle von tatsächlich, ist die Lösung tatsächlich ;-) ganz einfach: Weglassen! Wort die überall reinpassen können ganz problemlos gestrichen werden, ohne den Sinn des Satzes zu verändern!
Überzeugende Kommunikation kannst du trainieren
Auch wenn jede(r) kommunizieren kann, macht es in der Praxis einen großen Unterschied, wie stark du dich mit dem Thema der Kommunikation auseinandergesetzt hast. Nur weil (fast) jede(r) gegen einen Ball treten kann, gibt es in Deutschland ja auch keine 80 Millionen Fußballprofis. ;-)
Möchtest du deine Gesprächspartner im Job (oder privat) überzeugen, brauchst du dafür eine Kombination aus Grundlagen- und Praxiswissen. In meinem Seminar "Erfolgreich kommunizieren - die Kunst des Zuhörens und Überzeugens" Findest du in über 50 Video-Lektionen und zahlreichen Übungen alles, was du für eine erfolgreiche Kommunikation brauchst. Für Xing-Leser/innen habe ich dir hier bereits einen Rabatt-Code aktiviert, mit dem du das Online-Seminar für 19,99 € (statt 249,-€) bekommst.
Welche peinlichen Kommunikationsfehler hast du schon beobachtet?
Schreib mir dazu gerne eine Nachricht oder hinterlasse hier einen Kommentar für mich und andere Leser/innen.
Außerdem freue ich mich, wenn du diesen Artikel mit deinem Netzwerk teilst und mir folgst, um weiteren Input zum Thema Führung & Kommunikation zu erhalten.
Mit sonnigen Grüßen
Henryk