Diese Jobs sind auf XING im Aufwind – und was das für die Zukunft bedeutet
Wie verändert die Coronapandemie den Arbeitsmarkt – kaum eine Frage beschäftigt unsere Nutzerinnen und Nutzer auf XING mehr als der Ausblick auf die Zukunft der Arbeit. Seit nunmehr sieben Monaten steht die gesamte Welt vor der Herausforderung Covid-19: Vertraute Abläufe und sicheres Terrain wurden plötzlich infrage gestellt. Zwischen Homeoffice, Abstands- und Hygieneregeln und Kurzarbeit sortieren wir uns als Wirtschaftsstandort und Gesellschaft gerade neu. Manchmal hilft da der Blick über den Tellerrand. Wie geht es den anderen – Kollegen, Unternehmen und Branchen? Wie meistern sie diese Krise? Welche Tendenzen lassen sich schon jetzt erkennen, und welche davon haben das Potenzial, den Arbeitsmarkt nachhaltig zu prägen?
Anhand der Stellenausschreibungen auf der XING Plattform verfügen wir über einen umfassenden Marktüberblick: Wir können nachvollziehen, welche Branchen und Tätigkeitsbereiche schneller wieder aus der Krise herausfinden als andere, welche Fertigkeiten und Qualifikationen gefragter sind. Heute wollen wir die wichtigsten Entwicklungen der vergangenen sieben Monate hier mit unserer XING Community teilen. Und nehmen dies zum Anlass, ein neues Format der XING Redaktion zu starten: Herzlich willkommen bei Zukunft.machen.
So einschneidend viele Menschen das neue Normal auch erleben – Umbrüche und Veränderungen sind doch immer auch eine Chance, die Zukunft zu gestalten. Ich bin überzeugt: Es wird Zeit, sich wieder auf das Morgen freuen zu können. Zukunft.machen. ist unser Beitrag dazu. Hier wird die XING Redaktion Expertinnen und Experten ein Forum bieten, in dem diese mit uns ihr Wissen darüber teilen, mit welchen Lösungsansätzen wir den großen Umbrüchen unserer Zeit begegnen können. So schaffen wir auf XING den Marktplatz der besten Ideen, wie Wirtschaft und Gesellschaft trotz aller Schwierigkeiten gedeihen und zusammenwachsen können. Die Redaktion wird hier zudem Menschen vorstellen, die mit ihrem Mut, ihren Ideen und ihrer Tatenkraft Vorbild für uns alle sein können.
Gewiss: Die Lage fühlt sich angesichts wieder steigender Infektionszahlen nicht gut an. Die Automobilbranche etwa, der Wachstumsmotor der deutschen Wirtschaft, leidet derzeit besonders schwer. Viele Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel, es ist nicht einfach, hier optimistisch nach vorn zu blicken. Aber auch ohne Corona muss die wichtigste deutsche Industrie die Weichen neu stellen, um zukunftsfähig zu bleiben. Die Pandemie kann bei aller Wucht auch der Moment für eine Neuerfindung sein – hin zu einer nachhaltigen Branche, die mit den Teslas und Googles dieser Welt mithalten kann, statt von Softwareexperten überrannt zu werden. Audi-Vorstand Hildegard Wortmann nimmt die Herausforderung an. Im Videointerview erklärt sie, warum die abrupte Umstellung auf Homeoffice Audi jetzt hilft, Softwaretalente zu gewinnen, und warum dem Konzern New Work nun mehr Kreativität einhaucht.
Chancen beleuchten
Auch der Blick auf Europa zeigt: Die Wirtschaft ist so angeschlagen wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. In Trümmern liegt sie aber noch lange nicht, im Gegenteil: Sie erholt sich schneller als etwa die Wirtschaft in den USA. Warum diesen Moment nicht nutzen, um eine europäische Tech-Wirtschaft aufzubauen, die unsere Wert- und Moralvorstellungen respektiert und in den Quellcode gleich mit einbaut? Es kann künftig doch noch so viel mehr erfolgreiche Digitalunternehmen wie XING geben, die Arbeitsplätze von Hamburg bis Porto schaffen.
Es sind genau solche Chancen, die die XING Redaktion mit Zukunft.machen. nun regelmäßig beleuchten wird und zu denen Expertinnen und Experten auf unserer Plattform zu Wort kommen werden. Ich freue mich, wenn Du Dich regelmäßig auf Zukunft.machen. von der XING Redaktion inspirieren lässt.
Die gute Nachricht zum Arbeitsmarkt vorweg: Den vorläufigen Tiefpunkt haben wir schon Anfang Juni erreicht, als 21 Prozent weniger offene Stellen inseriert wurden als in der Zeit vor der Coronakrise. Im Juni dieses Jahres machten sich die Auswirkungen der Ausgangs- und Kontaktsperre am deutlichsten bemerkbar. Seither geht es in vielen Bereichen wieder bergauf, auch wenn es natürlich weiterhin Verlierer gibt und vieles davon abhängt, ob es wieder zu Einschränkungen des öffentlichen Lebens kommen wird. Hier der Gesamtüberblick:
Die größten Verlierer
Abgesagte Urlaubsreisen, Veranstaltungen und Kontaktbeschränkungen: Wie zu erwarten war, gab es heftige Rückgänge beim Personalbedarf im Bereich Tourismus und Gastronomie. Den Tiefpunkt erreichte der Bedarf Anfang Juni (minus 55 Prozent gegenüber Februar/März 2020). Nun geht es in kleinen Schritten wieder bergauf, sodass im September immerhin 7 Prozent mehr offene Stellen gemeldet wurden. Im XING Video schildert Sternekoch Alexander Herrmann eindringlich, wie er diese Zeit erlebt hat. Der Gastronom und TV-Koch macht seiner Branche dennoch Mut und sieht neben großen Herausforderungen die Chance zur Digitalisierung der Gastronomie.
Auch die Industrie kommt nur langsam wieder auf die Beine. Die Anzahl der Stellenausschreibungen im September liegt noch deutlich unter Februar/März-Niveau (minus 20 Prozent). Besonders die Automobilbranche hinkt weiter hinterher; hier gab es 36 Prozent weniger Stellenanzeigen als im Vergleichszeitraum. Während eine ganze Industrie über Kostenreduktionen, Kurzarbeit und Entlassungen diskutiert, hält Audi-Vorstand Wortmann an Investitionen in Zukunftstechnologien wie autonomes Fahren fest und setzt darauf, dass die Digitalisierung in der Branche nun endlich ankommt. Neue Audi-Modelle werde man auch nach der Pandemie mit der VR-Brille zu Hause vom Sofa aus testen können. Vertrieb werde ganz neu gedacht.
Silberstreif am Horizont
Mut macht auch die Tatsache, dass wir in vielen Branchen im XING Stellenmarkt seit dem Tiefpunkt im Juni wieder mehr offene Jobs registrieren.
Zulegen konnten zum Beispiel zwei Berufsfelder, die eng mit Industrie und Handel verwoben sind. Im Produktmanagement sehen wir seit Juni wieder 25 Prozent mehr offene Stellen, im Customer-Service einen Anstieg von 8,2 Prozent.
Große Einbrüche bei den Stellenausschreibungen im Vergleich zu den Wochen vor dem Corona-Lockdown hatte Anfang Juni auch das Personalwesen mit minus 34,55 Prozent. Inzwischen konnte der Bereich sich wieder etwas erholen und legte über 20 Prozentpunkte zu: Das heißt, die Unternehmen stellen wieder ein.
Diese Branche wächst gegen den Trend
Was Pflegepersonal in Heimen und Krankhäusern, Medizinerinnen und Labormitarbeiter tagtäglich leisten, wurde vielen Menschen in der Pandemie besonders bewusst. Firmen aus dem Gesundheitswesen hatten den größten Personalbedarf. Der Trend hält an: Mitte September liegt die Zahl der Stellenanzeigen in dieser Branche sogar 13 Prozent über dem Niveau vom Februar/März. In dem Bereich will auch die Bundesregierung investieren. Das ist ein langfristiger Trend. Und das sind gute Nachrichten für uns alle.
Wie ein Katalysator hat sich Covid-19 schließlich auch auf die Digitalisierung im Bereich Konsumgüter und Handel ausgewirkt. Zwar gab es auch hier deutliche Einschnitte bei der Neubesetzung von Stellen, inzwischen hat sich die Lage aber wieder stabilisiert: plus 14 Prozent offene Stellen gegenüber Juni. Dabei ist der Personalbedarf angebotsabhängig: Während der stationäre Handel weiterhin unter den Covid-19-Einschränkungen leidet, stieg vor allem der Onlinehandel rasant an. Es gibt also noch sehr viel Zukunft zu machen.
Folgt Zukunft.machen. von nun an hier