Drei Tipps, wie die digitale Transformation besser gelingt
Was braucht es, damit die digitale Transformation wirklich gelingt? Basierend auf meinen persönlichen Erfahrungen und vielen Gesprächen mit Kunden und Mitarbeitenden habe ich drei Tipps für die Praxis zusammengestellt. Sie können hoffentlich eine kleine Orientierungshilfe und Gedankenstütze sein, wenn es darum geht, die digitale Transformation erfolgreich zu meistern.
Tipp Nr. 1: Digitalisierung ist intern und extern wichtig
Wenn wir an Digitalisierung und Transformation denken, dann sollten wir sie nicht nur mit dem Blick nach außen betrachten. Zahlreiche Kundenprozesse werden schon digital abgebildet. Auch die Produktwelt in vielen Unternehmen ist bereits über Analyse-Methoden, BI oder intelligente Steuerungs- und Software-Lösungen unterstützt. Was aber oft noch fehlt: Die Digitalisierung auch nach innen wirken zu lassen. Das heißt, sich ganz bewusst anzusehen, wie interne Arbeitsabläufe gestaltet sind, wie generell mit Informationen und Dateien gearbeitet und wie untereinander kommuniziert wird.
Die Fragen, die sich Unternehmen deshalb stellen sollten, sind z. B.: Arbeiten wir in der Administration effizient – und vor allem auch digital effizient? Haben wir zu viele Ablageorte und schicken Dokumente noch permanent per E-Mail hin und her? Sind wir mit den wichtigen Lieferanten und Partnern digital vernetzt? Und ganz wichtig: Hat bei uns jeder – auch in digitaler Form – genau die Informationen, die er benötigt? Denn nur wenn neben der externen auch die interne Kommunikation und Zusammenarbeit sowie Prozesse digitalisiert werden, kann die Transformation der Organisation in Summe gut funktionieren und können Netzwerk-Effekte für die eigene Geschäftsentwicklung genutzt werden. Es ist daher wichtig, die interne Digitalisierung nicht zu vernachlässigen.
Tipp Nr. 2: Den Mitarbeitenden viel mehr zutrauen
Können wir den Mitarbeitenden den Umgang mit neuen Medien und Tools überhaupt zutrauen? Kommen sie damit zurecht? Und birgt die interne digitale Kommunikation nicht auch die Gefahr, dass Mitarbeitende bestimmte Dinge völlig falsch kommunizieren? Derlei Fragen höre ich immer wieder mal und kann nur sagen: Diese Ängste sind unbegründet. Im Gegenteil: Der Großteil der Mitarbeitenden arbeitet eh im Sinne des Unternehmens und setzt sich aktiv für dessen Belange ein. Mitarbeitende sind daher in der Regel sehr froh, wenn ihnen neue Mechanismen, Medien und Tools für die interne Kommunikation und Zusammenarbeit an die Hand gegeben werden, damit sie selbst schneller und einfacher arbeiten können.
Hinzu kommt, dass sie oft viele neue Ideen entwickeln und Abläufe im Unternehmen voranbringen, wenn man ihnen auch die Freiräume gibt, mit diesen Werkzeugen zu arbeiten. Mitarbeitenden mehr zutrauen und ihnen mehr Freiheiten geben, das ist mein zweiter Tipp.
Tipp Nr. 3: Sich nicht von Technologien steuern lassen, sondern selbst steuern
Kommen wir zum dritten Tipp. Aktuell gibt es viele neue technologischen Entwicklungen am Markt. Umso wichtiger ist es, sich nicht von den Technologien treiben zu lassen, sondern sich selbst konkrete Ziele zu setzen: Was will ich mit der digitalen Transformation erreichen – was in diesem und was perspektivisch in den nächsten drei bis fünf Jahren? Dabei geht es gar nicht so sehr um die Vision, die mit dem Wandel verbunden ist, sondern ganz praxisorientiert um Fragen wie: Welche Abläufe möchte ich umgestellt haben? Welche Systeme möchte ich eingeführt haben? Sich bewusst diese Ziele zu setzen, darauf sollte der Fokus liegen.
Natürlich ist es dabei auch wichtig, innovative Neuentwicklungen am Markt in die eigenen Überlegungen einfließen zu lassen. Wir sollten uns jedoch nicht zu sehr davon steuern lassen. Stattdessen bin ich überzeugt, dass es das A und O ist, sich realistische Ziele zu setzen, um die Organisation nicht zu überfordern, diese dann noch einmal in Halbjahresziele herunterzubrechen und dadurch die Transformation voranzubringen.
So viel zu meinen drei Tipps. Ich bin gespannt darauf, welche weiteren Tipps Sie aus Ihrer Erfahrung mitgeben würden und freue mich auf Ihre Kommentare.