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E-Learning: Wie sich die Chancen digitaler Bildung nachhaltig nutzen lassen

Digitales Lernen nimmt immer mehr zu

In der Praxis wird vor allem auf einen Mix aus mehreren Lehr- und Lernmethoden gesetzt: So treffen sich Teilnehmer einer Weiterbildung zeitweise in Präsenz, greifen aber zwischendurch auch auf digitale Angebote zurück, um Wissen selbstständig zu vertiefen oder anzuwenden (Blended Learning). Häufig werden zudem Lern-Management-Systeme (LMS) als Bestandteil mit integriert.

Vorteile des digitalen Lernens:

• Digitale Angebote tragen dazu bei, dass Wissensvermittlung kontinuierlich stattfinden kann.

• Verschiedene Methoden und Medien können für unterschiedliche Zwecke so eingesetzt und kombiniert werden, dass ein möglichst effektives Ergebnis erzielt wird.

• Wissen kann über digitale Plattformen besser erarbeitet, geteilt und verbreitet werden.

• Je nach Lerntyp können die persönlich bevorzugten Medien und Lernmethoden stärker an eigenen Bedürfnissen ausgerichtet, Inhalte leichter oder Erläuterungen und Hilfestellungen von Lernprogrammen in Anspruch genommen werden.

• Örtliche Flexibilität erleichtert die Umsetzung und Integration in den Arbeitsalltag. Es wird zudem Zeit und Geld (z.B. Reisekosten) gespart.

• Die eigene Kompetenz im Umgang mit digitalen Medien wird geübt, wovon wiederum im Arbeitsalltag profitiert werden kann.

Beim E-Learning gilt wie bei traditionellen Lernformen, dass es letztlich auf die Pädagogik, Didaktik und Qualität ankommt. E-Learning findet am häufigsten in Unternehmen - im Rahmen von Aus- und Weiterbildungen sowie innerhalb kleinerer Projekte – statt. Datenschutz-Kurse sind beispielsweise heute sehr gefragt.

Digitalwissen braucht Erfahrungswissen

Bei professionellen Weiterbildungsanbietern gehören digitale Lern-Management-Systeme und virtuelle Klassenräume, in denen Lehrende und Lernende über Headsets miteinander in Echtzeit kommunizieren und Aufgaben gemeinsam auf einem Bildschirm bearbeitet werden, zum Alltag. Digitale Kompetenzen sind allerdings nicht alles – es braucht auch Erfahrungswissen, das für Unternehmen mindestens genauso wichtig wie Digitalwissen ist. Beim Online-Weiterbildungsanbieter karriere tutor® vermitteln deshalb „erfahrene“ Fachexperten Fachkenntnisse in didaktisch professionell aufbereiteten Lernprogrammen. Zudem erhalten die Teilnehmer intensive Einblicke in die Berufspraxis. Kooperationen mit Wissenschaftlern und Praktikern in Universitäten und Unternehmen sollen die hohe Qualität des Angebots absichern.

Die Teilnehmenden lernen hier digital über eine rund um die Uhr verfügbare Lernplattform. Alle Kurse bestehen aus einer Mischung aus Online-Lerneinheiten und dozentengeführten Sessions. Das ermöglicht zeitlich und örtlich flexibles Lernen. Um sicherzustellen, dass die Weiterbildungen zu den Zielen der Kursteilnehmer und ihrem Werdegang passen, werden sie im Vorfeld ausführlich beraten und umfassend begleitet. Dazu gehören kostenlose Bewerbungstrainings und Unterstützung bei der Stellensuche. Als „Pionier der digitalen Weiterbildung“ erforscht das Unternehmen über die etablierten digitalen Lernformate auf Computer, Tablet und Smartphone hinaus zukunftsweisende Technologien wie persönliche digitale Assistenten, Virtual Reality und Augmented Reality.

Der Lernerfolg basiert hier auf einem „umfangreichen Onboarding, Einlernen und Einarbeitungsphase, der Bereitstellung der Lerninhalte als Selbstlerneinheiten, Präsenzzeiten sowie Übungs- und Aufgabenkurse“, sagt der Digital Media Consultant Lars Kroll. Zu den Lernmaterialien gehören Videos, Audioinhalte, Texten, begleitenden Büchern und FAQ-Runden und Kontaktmöglichkeiten der Dozenten via Mail und telefonischen Sprechstunden. Es gibt Musterprüfungen und Klausur- bzw. Abschlussarbeiten-Beispiele. Ziel ist es, „alle Teilnehmenden auf den gleichen technischen und fachlichen Kenntnisstand zu bringen, individuell auf die Herausforderungen der Teilnehmenden einzugehen und bestmöglich den Lernerfolg und die Übertragung des Gelernten auf die Herausforderungen im Alltag mitzugeben und natürlich allen Teilnehmenden einen erfolgreichen Abschluss ermöglichen“, so Kroll.

Alexander Scheibner ist bei karriere tutor® Dozent für Online-Marketing und Marketing Intelligence. Er nutzt in der Lehre unter anderem Foliensets, Videos, Checklisten, stellt in der Dropbox Materialen für die Teilnehmer bereit, die zu den Tutorien passen. Auch gibt es Software-Lösungen, die im Online-Marketing eingesetzt werden und die Teilnehmer nutzen/ausprobieren können. Wichtig ist ihm, „dass man herausfindet, welcher Lerntyp man ist.“ Er selbst lernt beispielsweise als visueller Typ eher über Infografiken und Bilder als übers Lesen und Hören. Der Online-Weiterbildungsanbieter berücksichtigt deshalb alle Lerntypen. Scheibner verweist aber auch darauf, dass es neben digitalen Angeboten wichtig ist, „Informationen aufzuschreiben und etwas Analoges zu haben.“ Er arbeitet viel mit Praxisbeispielen in seinen Tutorien, auch neue Entwicklungen (z. B. im Online-Marketing) werden besprochen. Im Lehrgang „Einführung Online-Marketing“ erhalten die Teilnehmer nach den Tutorien Aufgaben und sind angehalten, „Gelerntes in der Praxis umzusetzen oder sich Dinge, die im folgenden Tutorium in der Theorie besprochen werden, schon einmal praktisch zu erarbeiten.“ Es gibt daneben Workshops („so etwas wie Gruppenarbeiten in digitalen Räumen“). Die Teilnehmer arbeiten in Kleingruppen an bestimmten Aufgaben (Fallbeispiele) und stellen die Ergebnisse später in der gesamten Gruppe vor.

In ihren Lehrveranstaltungen bei karriere tutor® nutzt Ramona Roch, Dozentin im Fachbereich Gesundheitsmanagement (und derzeit Vertreterin für die Lehrgänge Betriebliches Gesundheitsmanagement und Betriebliche Gesundheitsförderung) Online-Tutorials auf Youtube zu unterschiedlichsten Lerninhalten, Hörbücher mit Lerninhalten, Podcasts, Newsletter sowie Content-Seiten von Instituten, Initiativen und Stiftungen, die teilweise an Ministerien oder Arbeitsgruppen der Bundesregierung angegliedert sind (z.B. INQA, PsyGA, BzgA, Charta der Vielfalt, baua). „Hier gibt es viele Publikationen, die wichtig sind, um unsere Fachthemen zu vertiefen, Forschungsberichte, Handlungsleitfäden und Praxis-Beispiele. Zur eigenen Inspiration, welche Inhalte im Tutorium besprochen werden könnten, und um aktuelle Themen in die Tutorien zu bringen, sieht sie gern Impulsvorträge auf Ted.com an oder vertiefende Vorträge von Kongressen (z.B. re:puplica, Hauptstadt Kongress) auf Youtube. Außerdem lässt sie sich auch gern von relevanten Artikeln im Internet inspirieren, die sie zuweilen auch im Chat während der Tutorien postet.

Dieser Ansatz unterscheidet sich von nicht-tutoriellen webbasierten und computerbasierten Lernformen, wo Lernende selbstständig Lernprogramme ohne direkten Kontakt mit Lehrenden oder anderen Lernenden nutzen. Zu den web-basierten Lernformen mit menschlicher Interaktion, auf die beim Online-Weiterbildungsanbieter gesetzt wird, gehören auch Foren, Chats, Videokonferenzen und Webinare. Zu den verschiedenen Lerninhalten erhalten die Teilnehmer von Ramona Roch Aufgaben, die sie selbstständig bearbeiten und in den Tutorien besprechen. Zur Unterstützung werden ihnen ausgewählte und eigens für die Kurse entwickelten Linklisten sowie selbst erstellte Vorlagen zur Verfügung gestellt. Auch Grundlagenliteratur, die die Teilnehmenden bearbeiten, gehört mit ins Portfolio.

Auf die konkreten Bedürfnisse und Ziele der Teilnehmenden wird eingegangen, indem Fallbeispiele und Aufgaben vorbereitet und in den Tutorien besprochen werden. „Hier stellt sich dann heraus, welche Bedürfnisse es zusätzlich gibt. Diese werden aufgenommen und daraus neue Aufgaben zusammengestellt.“ Wird festgestellt, dass es sinnvoll ist, einen Workshop zur Vertiefung eines Themenblockes durchzuführen, dann wird das entsprechend umgesetzt. „Die Teilnehmenden werden dazu eingeladen, sich jederzeit über die Melde-Funktion im Klassenraum mit Fragen oder Anmerkungen an die Dozentin zu wenden. So können aktuelle Bedürfnisse direkt befriedigt und offene Fragen geklärt werden.“ Bis auf eine Aufgabe werden alle Aufgaben von den Teilnehmern für sich zu Hause erarbeitet und sind auf freiwilliger Basis, um die Inhalte der Lerneinheiten tiefer zu elaborieren. Das Feedback zu den Aufgaben erfolgt - nach Vorstellung der eigenen Ausführungen - im Tutorium.

Das Beispiel zeigt auch, dass sich Nutzer die Anwendung einzelner digitaler Angebote erarbeiten sowie grundlegende Kompetenzen im digitalen Bereich mitbringen müssen. Deshalb braucht es auch den verstärkten Einsatz digitaler Methoden bereits in der Schule, wo die Verfügbarkeit der erforderlichen Technik und eine leistungsfähige Internetverbindung noch nicht flächendeckend gegeben ist. Allerdings genügt es nicht, Schulen einfach nur mit digitalen Medien auszustatten – komplexe Zusammenhänge lassen sich auch auf einer Kreidetafel erklärend entwickeln. Vielmehr werden heute eine Neuorientierung nachhaltiger Bildung sowie richtige Konzepte und neue Wege für digitales Lernen benötigt.

Weiterführende Literatur:

Andrea Fischer, Marc Bachmann, Oliver Herbig: Du bist der Change – Denke und handle wie eine 10er Persönlichkeit. WIRmachenDRUCK GmbH, Backnang 2019.

Andrea Fischer und Katharina Pavlustyk: Energie der Bildung: Vom Sinn des eigenen Tuns. In: CSR und Energiewirtschaft. Hg. von Alexandra Hildebrandt und Werner Landhäußer. SpringerGabler Verlag, Heidelberg, Berlin 2020.

Lars Kroll: Bildung und Zukunft der Arbeitswelt. Warum Weiterbildung unverzichtbar ist und was das mit CSR und Energiewirtschaft zu tun hat. In: In: CSR und Energiewirtschaft. Hg. von Alexandra Hildebrandt und Werner Landhäußer. SpringerGabler Verlag, Heidelberg, Berlin 2020.

Dr. Alexandra Hildebrandt schreibt über Wirtschaft & Management, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Internet & Technologie

Als Publizistin, Herausgeberin, Bloggerin und Nachhaltigkeitsexpertin widme ich mich den Kernthemen Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Beim Verlag SpringerGabler habe ich die CSR-Bände zu Digitalisierung, Energiewirtschaft und Sportmanagement herausgegeben sowie "Klimawandel in der Wirtschaft".

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