Effizienz ist intelligente Faulheit
Der herausragende Wert steckt oft nur in wenigen Minuten pro Tag. Deshalb ist es falsch, falsch und noch mal falsch, dass das Rund-um-die-Uhr-Arbeiten gesellschaftlich immer noch derartig glorifiziert wird.
Seit Wochen bekomme ich kaum Erholung.
Ein Projekt jagt das nächste. Und ständig will jemand was.
Das ist gelebter Alltag in vielen Organisationen. Als gäbe es das ungeschriebene Gesetz, dass nur diejenigen, die sich für den Job rund um die Uhr aufreiben, engagiert, loyal und wertvoll genug sind.
Die viel wichtigere Frage ist aber: Wie wird eigentlich Wert geschaffen?
Im Industriezeitalter galt: Je länger ein Arbeiter am Fließband stand, desto mehr stellte er fertig und desto mehr Wert entstand. Das Arbeitsergebnis stand in direktem Verhältnis zur aufgewendeten Arbeitszeit und zur Arbeitsgeschwindigkeit. Aber heute wächst die Wertschöpfung eines Kopfarbeiters nicht mehr mit Bandlaufgeschwindigkeiten, Stückzahlen und Arbeitsstunden, sondern mit dem erbrachten Nutzen, den innovativen und wertschöpfenden Lösungen. Und die ist völlig unabhängig vom Faktor Zeit.
Der herausragende Wert steckt oft nur in wenigen Minuten pro Tag. Deshalb ist es falsch, falsch und noch mal falsch, dass das Rund-um-die-Uhr-Arbeiten gesellschaftlich immer noch derartig glorifiziert wird.
Nur mal so als Gedanke: Was, wenn der Dauerarbeiter geistige Trägheit durch ein erhöhtes Arbeitspensum zu kompensieren versucht?
Deshalb finde ich die Aussage von Bill Gates so klasse – nur leider konnte sich dieser faszinierende Gedanke noch nicht flächendeckend Gehör verschaffen.