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Ein guter Abschluss reicht nicht mehr: Das kannst Du tun, um Deine Chancen auf einen Job zu erhöhen

Trotz Top-Abschluss kein Job in Sicht? Kein Wunder. Denn heute sind Soft Skills und Praxiserfahrung beim Berufseinstieg entscheidend.

Berufseinstieg: Titel ≠ Türöffner

Du hast Deinen Abschluss in der Tasche – und trotzdem ist die Jobsuche unerwartet schwierig? Damit bist Du nicht allein. Der Arbeitsmarkt hat sich verändert. Eine aktuelle Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) „Bildung auf einen Blick 2024“ zeigt: Akademische Titel allein reichen nicht mehr aus. Wer heute überzeugen will, braucht mehr als gute Noten.

Was die Zahlen zeigen – und verschweigen

Laut OECD liegt die Beschäftigungsquote von Hochschulabsolvent·innen zwischen 86 Prozent (Frauen) und 92 Prozent (Männern). Klingt erst mal gut. Bei einem genaueren Blick auf die Zahlen wird jedoch deutlich, dass sie sich nicht auf den direkten Berufseinstieg, sondern auf eine mehrjährige Phase nach Studienabschluss beziehen. Das heißt: Langfristig zahlt sich ein Studium statistisch aus – doch es garantiert nicht den problemlosen Einstieg. Besonders zu Beginn der Karriere entscheiden andere Faktoren wie Praxiserfahrung und Soft Skills darüber, wer eine Chance bekommt.

Marie Eleni Mangels, Recruiting-Expertin bei XING Talent Services, bringt es auf den Punkt:

„Ein abgeschlossenes Studium allein ist heute längst nicht mehr ausreichend. Unternehmen setzen voraus, dass Kandidat·innen bereits erste relevante Berufserfahrungen gesammelt haben.“

Vor allem in Wirtschaft, IT und Ingenieurwesen zählen Projekterfahrung und Eigeninitiative oft mehr als ein exzellenter Notendurchschnitt. Das zeigen sowohl Studien als auch Rückmeldungen aus dem Recruiting-Alltag.

💪 Das kannst Du tun, um Deine Chancen auf einen Job zu erhöhen:

  • Frühzeitig Praktika oder Werkstudierendenjobs suchen

  • In studentischen Projekten Verantwortung übernehmen

  • Auch Nebenjobs oder ehrenamtliche Tätigkeiten gezielt kommunizieren

Soft Skills – wichtiger, als Du denkst

Ob Teamfähigkeit, Empathie oder Kommunikationsstärke – Soft Skills gleichen fachliche Lücken aus und entscheiden oft über die Jobzusage. Mangels betont:

„Sie zeigen, ob Du ins Team passt – und ob Du Probleme im Alltag souverän lösen kannst.“

💡 Tipp: Soft Skills werden dann überzeugend, wenn Du sie anhand konkreter Situationen belegst. Überlege Dir Beispiele, bei denen Du z. B.

• ein Teamprojekt erfolgreich koordiniert hast
• einen Konflikt im Praktikum konstruktiv gelöst hast
• bei einer Gruppenarbeit Verantwortung übernommen und für Struktur gesorgt hast

Solche greifbaren Situationen machen im Lebenslauf, im Anschreiben oder im Bewerbungsgespräch den Unterschied – und zeigen Arbeitgebern, wie Du im echten Arbeitsalltag agierst.

Zertifikate schön und gut – aber was kannst Du wirklich?

Online-Kurse und Zertifikate boomen – und klar, sie wirken auf dem Papier beeindruckend. Aber: Sie allein bringen Dich nicht in den Job. Entscheidend ist, ob Du das Gelernte auch wirklich anwenden kannst. Genau darauf kommt es laut Marie Eleni Mangels an:

„Weiterbildungen sind ein gutes Add-on – aber sie ersetzen nicht die echte Erfahrung. Wichtig ist, dass man zeigen kann, wie man Wissen auch konkret anwendet.“

Die OECD-Daten bestätigen: Trotz hoher Investitionen in Bildung hängt der berufliche Erfolg stark von Praxisbezug und Soft Skills ab – nicht nur von der Zahl der Abschlüsse.

💡 Tipp: Kombiniere Weiterbildung immer mit echter Anwendung.
Zum Beispiel:

·       Du machst einen Kurs zu Social Media? Dann übernimm den Instagram-Account eines Vereins.

·       Du lernst UX Design? Starte ein Mini-Projekt mit Freund·innen oder bewirb Dich für ein Uni-Projekt.

·       Du beschäftigst Dich mit Buchhaltung? Unterstütze ein kleines lokales Business oder das Familienunternehmen.

Wichtig ist, dass Du in Bewerbung oder Gespräch konkrete Situationen nennen kannst, in denen Du das Gelernte wirklich eingesetzt hast – und was dabei herausgekommen ist.

Quereinstieg: Mut wird belohnt

Immer mehr Unternehmen suchen nach unkonventionellen Lebensläufen. Denn wer aus einem anderen Bereich kommt, bringt „oft Erfahrung aus anderen Feldern und frischen Wind mit – das schätzen viele Unternehmen“, so Mangels.

Branchenwechsel? Kein Problem – wenn Du zeigst, dass Du Deine bisherigen Erfahrungen gezielt einzusetzen weißt, sodass sie für die neue Rolle nützlich sind – Stichwort: Transferkompetenz.

💪 Deine 5 Schritte für den erfolgreichen Berufseinstieg

Für alle, die am Anfang ihrer Karriere stehen, hat Mangels einen klaren Rat:

„Schon im Studium eine Richtung einschlagen, Praxiserfahrung sammeln und an den Soft Skills arbeiten – wer das strategisch angeht, hat später echte Vorteile.“

💡 Die 5 wichtigsten Tipps für Deinen gelungenen Berufseinstieg:

✅ Finde Deine Richtung
Was willst Du langfristig machen? Ein klares Ziel hilft Dir, passende Jobs, Weiterbildungen und Netzwerke auszuwählen.

🛠️ Sammle Praxiserfahrung
Ob Praktikum, Werkstudierendenjob oder ehrenamtliches Projekt – Hauptsache, Du lernst dabei etwas, das Dich Deinem Berufsziel näherbringt.

🗣️ Mach Deine Soft Skills sichtbar
Zeig in Deiner Bewerbung oder im Gespräch, wie Du z. B. im Projekt Verantwortung übernommen, ein Problem gelöst oder als Teamplayer überzeugt hast.

📚 Nutze Weiterbildungen strategisch
Zertifikate sind gut – wenn Du auch zeigst, wie Du das Gelernte angewendet hast. Theorie plus Praxis schlägt alles.

🤝 Baue Dein Netzwerk auf
Vernetze Dich frühzeitig – über XING, Alumni-Gruppen oder Mentoringprogramme. Gute Kontakte können Dir Türen öffnen, bevor Du sie überhaupt suchst.

Ein Abschluss ist ein Anfang – aber kein Alleinstellungsmerkmal mehr
Die Arbeitswelt hat sich verändert – Berufseinsteiger·innen müssen mehr mitbringen als Abschlüsse. Was heute zählt, ist ein rundes Gesamtbild: ein klarer Fokus, echte Praxiserfahrung und Soft Skills, die Dich von anderen unterscheiden.

Oder wie Marie Eleni Mangels sagt:
„Es reicht nicht, nur gut zu sein – man muss auch zeigen, wo man hinwill.“

👉 Du hast schon Deine nächsten Schritte geplant? Dann nutz XING, um genau die Kontakte zu knüpfen, die Dich dorthin bringen.

Dieser Artikel wurde von Maria Mordi verfasst.

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