Freiheit und Selbstbestimmtheit. Weil dich der Recruiter gefunden hat | © Getty Images

Einfach Glück gehabt? Vielleicht. Aber eben auch ein aussagekräftiges Profil

Manchmal beginnt alles mit einer Nachricht. Kein Bewerbungsgespräch, keine Bewerbung. Kein Businessplan, kein Masterplan. Nur ein Ping.

Eine Nachricht, bei der man eigentlich denkt: „Ach, wieder irgendein Pitch.“
Und dann … klickt man doch. Liest. Und merkt: Da sieht mich jemand.

Ich erinnere mich noch genau an diesen Moment.
Die Nachricht kam über XING. Von einem Herrn P., den ich an dieser Stelle lieber nicht direkt verlinke – aus reiner Rücksicht, denn ich weiß: Er mag das nicht. Aber ich schreibe ihm regelmäßig, wie dankbar ich bin. Und das meine ich so.

Denn ohne ihn, ohne diese eine Nachricht, ohne mein ausgefülltes XING-Profil – stünde ich heute vermutlich nicht da, wo ich bin.

Heute bin ich selbstständig. Ich arbeite von dort, wo ich möchte – mal am Meer, mal mit Blick ins Grüne. Ich habe zwei Hunde, mit denen ich tagsüber raus kann, sehe meine Familie, wann immer ich will. Ich mache einen Job, der mich erfüllt, und lebe ein Leben, das mir guttut.
Das ist nicht „perfekt“. Aber es ist echt. Und es passt zu mir.

Und das hat viel mit Mut zu tun.
Aber auch mit Sichtbarkeit.

Das unterschätzte XING-Profil – und was es möglich machen kann

Ich weiß, was jetzt kommt:
„Na ja, war halt Glück.“
Stimmt. Aber: Glück findet dich nicht, wenn du nicht auffindbar bist.
Hätte ich mein XING-Profil damals nicht gepflegt – Herr P. hätte mich nie entdeckt.
Hätte er mich nicht entdeckt – ich hätte mich vielleicht nie gefragt: Was wäre, wenn?
Und hätte ich mich das nicht gefragt – hätte ich es nie ausprobiert.

Was mich heute wundert: Wie viele Profile leer sind.
Wie viele Talente sich wundern, dass nichts passiert – während sie sich selbst nicht zeigen.

Dabei ist ein gut gepflegtes XING-Profil kein Garant für Erfolg. Aber es ist ein Türöffner.
Für Gespräche. Impulse. Ein erstes: „Wir sollten mal reden.“

Was mir dieser eine Moment gebracht hat?

Freiheit. Selbstbestimmtheit. Klarheit darüber, was ich kann – und was ich will.
Heute begleite ich Menschen auf dem Weg in neue Jobs. Ich vermittle nicht nur. Ich höre zu. Ich verstehe, wo sie hinwollen – nicht nur, wo sie herkommen.
Und mein Anspruch ist:
Dass jede:r, den ich vermittle, am Ende mindestens ein Viertel so glücklich ist wie ich.
Denn – und das meine ich so – mein Glückslevel ist irgendwo bei ∞.
Da reicht ein Viertel locker für 100 Prozent. :D

Was du tun kannst? Fünf Dinge, die dein Profil zum Magneten machen

Ja, Recruiter:innen sehen viel. Aber sie merken auch, wenn jemand sich Mühe gegeben hat.
Deshalb hier fünf ganz praktische Tipps:

  1. Berufliche Stationen? Ausformulieren!
    Keine Floskeln. Sondern konkret: Was hast du gemacht, worauf bist du stolz?

  2. Profilbild? Zeigt dich.
    Sympathisch, professionell – keine Selfies aus dem Auto. (Ja, das ist passiert.)

  3. „Ich suche“ und „Ich biete“ nutzen.
    Klingt banal, aber da reinschreiben, was du wirklich suchst. Und was du draufhast.

  4. Schlagwörter pflegen.
    XING durchsucht diese – also bitte rein mit den Skills, Tools, Branchen, die dich ausmachen.

  5. Sichtbarkeit nicht auf privat stellen.
    Sonst finden dich nur Leute mit Kristallkugel. Und selbst dann nur vielleicht.

Fazit? Dein Profil ist mehr als ein CV. Es ist der erste Eindruck.

Ich hätte mir damals nicht träumen lassen, dass diese eine Nachricht so viel in Gang setzt.
Aber heute weiß ich: Wer sichtbar ist, wird gesehen.
Und wer gesehen wird, wird eingeladen.
Und wer eingeladen wird, hat Chancen.

Vielleicht nicht sofort. Vielleicht nicht auf den perfekten Job.
Aber auf ein Gespräch, das etwas verändert.

Herr P. hat mein Leben verändert – weil er mir geschrieben hat.
Und ich hatte zum Glück geantwortet.
Weil mein Profil ihn eingeladen hat, überhaupt zu schreiben.

Wenn das kein guter Grund ist, noch mal einen Blick auf dein XING-Profil zu werfen … dann weiß ich auch nicht. :)

Ika Amonath schreibt über Employer Branding, Recruiting Insider, Personalvermittlung, Job & Karriere

Recruiting und Ika = 🤝 Ika hat nicht nur einen Podcast und schreibt spannende Artikel: Vielmehr vermittelt sie Fach- und Führungskräfte per Direktansprache für verschiedene Branchen, hilft in Fragen zu Personal Branding wie Employer Branding und genießt an ihrem Job, das kein Tag gleich ist.

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