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Employee und Employer Engagement: Wie beides durch Social Intranets sichtbar wird

Employee Engagement ist gerade in aller Munde. Aber was verbirgt sich genau hinter diesem neuen Trendwort und was hängt alles mit ihm zusammen?

Kürzlich habe ich einem amerikanischen Report gelesen, dass Social-Intranet-Plattformen wie Staffbase, Haiilo und Co. inzwischen nicht mehr in das Cluster „Intranet“ fallen, sondern zunehmend als Employee-Engagement-Plattformen betrachtet werden. Und googelt man nach „Employee Engagement“ kommt man auch schnell zu dem Ergebnis, dass inzwischen viele neue Plattformen rund um dieses Thema entstanden sind. Doch warum sind Intranets auf einmal Employee-Engagement-Plattformen? Ich habe mir dazu ein paar Gedanken gemacht, die ich hier gern mit Ihnen teilen möchte.

Employee Engagement ist nicht die Plicht, sondern die Kür

Employee Engagement beschreibt im Prinzip das Engagement, den Enthusiasmus, den Mitarbeitende in dem Unternehmen, in dem sie arbeiten, an den Tag legen. Das zeigt sich z. B. daran, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Ziele verstehen, sie mit Verve verfolgen und sich für ihr Unternehmen einsetzen. Aber auch daran, dass sie ihr Unternehmen im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis bzw. in ihren sozialen Netzwerken weiterempfehlen. Kurzum: Es geht hier nicht darum, dass ein Mitarbeitender seinen Job macht, seine „Pflicht“ erfüllt. Wir reden hier von der Kür. Wie ist das Verhältnis zwischen Mitarbeitendem und Organisation? Wie engagiert sich er oder sie über die reine Erledigung der Arbeitsaufgaben hinaus? Setzt er sich für internen Wissenstransfer ein? Arbeitet sie zusätzlich in Arbeitsgruppen oder Projekten mit? All das verbirgt sich hinter Employee Engagement.

Stellt sich direkt die Frage: Wie wird ein solches Employee Engagement überhaupt sichtbar? Was braucht es dafür? Zunächst einmal: Damit Mitarbeitende sich engagieren, müssen bestimmte Rahmenbedingungen gegeben sein. Dazu gehört u. a., dass ihr Arbeitsplatz richtig ausgestattet sein muss. Darüber hinaus sollten die Räumlichkeiten auch so gestaltet sein, dass unterschiedliche Arbeitsprofile bestmöglich unterstützt werden. Hinzu kommt: Es braucht gute Führungskräfte, die die Unternehmensziele richtig vermitteln, die Mitarbeitenden motivieren und aktiv einbeziehen und sie in ihren Arbeitsprozessen unterstützen. Nicht zu vergessen: Die Kolleginnen und Kollegen. Arbeitet ein Mitarbeitender gern mit ihnen zusammen, hat er das Gefühl sich nicht verstellen oder abschotten zu müssen? Diese kulturellen und organisatorischen Faktoren sind elementar dafür, dass Employee Engagement überhaupt stattfindet.

Technologien machen das Engagement der Mitarbeitenden sicht- und messbar

Doch wo kommen da jetzt Social Intranets bzw. Employee-Engagement-Plattformen ins Spiel? Und wieso wird Employee Engagement momentan so oft in einem Atemzug mit Technologie genannt? Ganz einfach: Weil Technologien das Engagement der Mitarbeitenden sicht- und messbar machen. In einem Social Intranet sehe ich direkt, wie viele Kommentare Mitarbeitende hinterlassen – und zu welchen Themen, in welchen Communities sie sich aktiv einbringen etc. Und waren Social Intranets in der Vergangenheit oft noch eher redaktionell geprägt – sprich, Unternehmen mussten sicherstellen, dass relevante Informationen die Mitarbeitenden auch wirklich erreichen – wird mit den zusätzlichen Interaktionselementen (z. B. Erstellung von Posts und Wiki-Artikeln, Liken, Teilen oder Kommentieren von Beiträgen oder Diskussionen) der konkrete Beitrag dieser Plattformen zum Employee Engagement deutlich. Denn anhand der Interaktion im Social Intranet ist erkennbar, wie engagiert die Mitarbeitenden sind und wie sehr sie sich in der digitalen Welt des Unternehmens, in dem sie arbeiten, zu Hause fühlen. Das ist der Grund, weshalb Employee Engagement oft in direkten Zusammenhang mit Social Intranets bzw. Intranet-Lösungen gebracht wird.

Social Intranets können die Mitarbeitenden somit in ihrer Interaktion unterstützen, ihnen eine aktive Teilhabe am und ein großes Engagement im Unternehmensgeschehen ermöglichen. Gleichzeitig liegt ihre Stärke in der Messbarkeit des Employee Engagements und zwar nicht nur auf Basis von Kennzahlen aus Nutzerstatistiken, sondern auch ergänzt um kleine Umfragen, sogenannte Pulse-Checks. Diese können direkt auf der Plattform durchgeführt werden und sind ein Stimmungsbarometer dafür, ob die Mitarbeitenden die Ziele des Unternehmens verstehen, wie es ihnen geht, bei welchen Themen sie sich verstärkt einbringen möchten und wo es ggf. Optimierungsbedarf in der Unternehmens- bzw. Führungskräftekommunikation gibt.

Es braucht nicht nur Employee Engagement, sondern auch Employer Engagement

Hinzu kommt ein weiterer Punkt, der meiner Ansicht nach bisher noch zu wenig in diesem Kontext betrachtet wird, nämlich das sogenannte Employer Engagement. Kurzum: Wie engagiert sich denn eigentlich das Unternehmen als Arbeitgeber für seine Mitarbeitenden? Stellt es die Tools, Ausstattung und Formate bereit, die die Mitarbeitenden in ihrem Arbeitsalltag brauchen? Vermittelt es die Ziele so, dass die Mitarbeitenden sie auch verstehen? Was erbringt es an konkreten Leistungen, damit Mitarbeitende sich auch wirklich engagieren können? Diese beiden Seiten der Medaille sollten Unternehmen in meinen Augen immer zusammendenken. Denn wie ein Social Intranet das Employee Engagement unterstützt, so unterstützt es auch das Employer Engagement. Und zwar genau dadurch, dass Unternehmen ihren Mitarbeitenden mit ihm einen interaktiven Workplace bereitstellen, in dem diese arbeiten und kommunizieren können. Gleichzeitig sollten Organisationen im Zuge dessen aber natürlich auch hybride Arbeitsmodelle etablieren, die dafür sorgen, dass die Mitarbeitenden sich in ihrer Arbeitswelt wohlfühlen und ihre Zeit so gestalten können, dass sie sich optimal engagieren können.

Mich interessiert daher sehr, wie Sie das Thema Employee Engagement – und auch Employer Engagement - sehen und ich freue mich auf Ihre Kommentare und Erfahrungen.

Lutz Hirsch schreibt über Interne Digitalisierung

Seit 2005 begleite ich mit HIRSCHTEC Unternehmen bei der Digitalisierung ihrer internen Kommunikation und Zusammenarbeit. Themen, die mich dabei tagtäglich beschäftigen: Mitarbeiter in Unternehmen für den digitalen Arbeitsplatz begeistern, Change Management, Kulturwandel, IK- und Plattformtrends.

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