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Empowerment und Nachhaltigkeit: Warum Gesundheit und Medizin im unternehmerischen Kontext immer wichtiger werden

In der Arbeitswelt hat im Kontext von SDG 3 auch das Empowerment (die Kunst der Selbstbemächtigung) zunehmend an Bedeutung gewonnen.

Empowerment, die absichtsvolle, an Werten orientierte zwischenmenschliche Aktivität, verschafft uns Zugang zu unseren inneren nachhaltigen Ressourcen, ungenutzten psychologischen Fähigkeiten und Handlungsweisen. Realisiert wird sie durch selbst- und gruppenbezogene Anstöße, die vor allem in aufbauender Ermutigung bestehen. Selbstwahrnehmung, Selbstkompetenz und Selbstbestimmung werden mithilfe von Empowerment befördert.

Das wirksame Konzept wird auch in Management und Führung immer wichtiger.

Christine Bergmair ist seit 2024 Mitglied bei den Wirtschaftsjunioren Augsburg, ein Verband für junge Unternehmer, Selbständige und Führungskräfte aus dem Wirtschaftsraum Augsburg. Seit 1952 engagiert sich der Verein in nachhaltigen Projekten für die Zukunft der Region. Mit etwa 10.000 Mitgliedern ist es der größte Verband der jungen Wirtschaft, der zudem ein großes internationales Netzwerk hat. Bergmair leitet hier das Ressort WJ Health, das sie neu gegründet hat. Ein wichtiges gemeinsames Anliegen ist es, Gesundheit und Medizin in den unternehmerischen Kontext zu bringen – und vor allem die Prävention als wichtigen Aspekt am Arbeitsplatz zu etablieren. Der Bereich ist heute auch eng mit Wellness und Fitness sowie mit Sport und Ernährung verbunden und wird künftig immer mehr an Bedeutung gewinnen. Auch die Politik ist gefordert, Strukturen, Entscheidungskompetenzen und Budgets zu entwickeln, mit denen Präventionsprogramme etabliert und finanziert werden. Wichtig ist vor allem, in Unternehmen erste negative Entwicklungen rechtzeitig und vor allem mit dem richtigen Ansatz entgegenzuwirken. Leider werden häufig Maßnahmen und Programme des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) schablonenhaft pauschal über alle Mitarbeitende hinweg angewandt. Oder es werden Maßnahmen der Gesundheitsförderung oft nach dem Gießkannenprinzip angeboten.

Die Wirtschaftsjunioren verfolgen dagegen einen ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatz, der strategisch und strukturell in Unternehmen verankert sein muss. Er ist präventiv und sollte im Team weiterentwickelt werden. Zudem baut Christine Bergmair derzeit mit den Wirtschaftsjunioren München (Nachbarverband) an einer Gesundheitsplattform für Unternehmen. Es sollen fundierte medizinische und präventive Angebote verbunden werden und so die Möglichkeiten der Integration des Themas in den Alltag gebracht werden. Dies wird auch im Kontext von SDG 3 entwickelt: Ziel 3 für nachhaltige Entwicklung - Gesundheit und Wohlergehen. Auch durch die Angebote im Gesundhaus i-Tüpferl sehen sich Mitarbeitende neben ihren körperlichen auch ihre emotionalen und psychischen Bedürfnisse am Arbeitsplatz ernst genommen und unterstützt. In dem von Christine Bergmair gegründeten Gesundhaus i-Tüpferl in Steindorf wird dieser Ansatz ebenfalls mit hoher Glaubwürdigkeit vermittelt. Externe Gesundheitsexperten unterstützen sie und komplettieren das Portfolio. Sich zu engagieren verändert zwar nicht die Großwetterlage, aber das Klima an jenen Orten, wo Menschen gerade sind. 

Weiterführende Informationen:

  • Veranstaltungskalender Gesundhaus i-Tüpferl

  • Soziale Zukunftsfähigkeit und Gesundheit: Wie das dritte Nachhaltigkeitsziel der UN vor Ort umgesetzt wird

  • Meinrad Armbruster: Selbermachen! Mit Empowerment aus der Krise. Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2015.

  • Christine Bergmair: Zukunftssicheres Umsetzen von Entwicklung und Gesundheit im Kontext von SDG 11 am Beispielprojekt i-Tüpferl. + Alexandra Hildebrandt und Christine Bergmair: Klimaschutz und Soziale Orte im Kommunalen. Beide Beiträge in: Zukunft Stadt: Die globale und lokale Bedeutung von SDG 11. Wie die sozialökologische Transformation in Wirtschaft und Gesellschaft gelingen kann. Handlungsempfehlungen – Chancen – Entwicklungen. Hg. von Alexandra Hildebrandt, Matthias Krieger und Peter Bachmann. SpringerGabler. Berlin, Heidelberg 2025.

  • Werner Neumüller: Sport und Gesundheitsmanagement – eine Notwendigkeit in Zeiten des demografischen Wandels. Am Beispiel der Neumüller Unternehmensgruppe. In: CSR und Sportmanagement. Jenseits von Sieg und Niederlage: Sport als gesellschaftliche Aufgabe verstehen und umsetzen. Hg. von Alexandra Hildebrandt. 2. Auflage. SpringerGabler Verlag, Berlin und Heidelberg 2019.

 

Dr. Alexandra Hildebrandt schreibt über Wirtschaft & Management, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Internet & Technologie

Als Publizistin, Herausgeberin, Bloggerin und Nachhaltigkeitsexpertin widme ich mich den Kernthemen Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Beim Verlag SpringerGabler habe ich die CSR-Bände zu Digitalisierung, Energiewirtschaft und Sportmanagement herausgegeben sowie "Klimawandel in der Wirtschaft".

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