Entscheidungslähmung im Bewerbungsprozess? Ursachen und Lösungen
Du möchtest Dich beruflich verändern, hast sogar schon interessante Stellenausschreibungen gespeichert – und trotzdem schickst Du einfach keine Bewerbung ab? Dann leidest Du womöglich unter einer sogenannten „Entscheidungslähmung“. Keine Sorge: Damit bist Du nicht alleine und hier findest Du hilfreiche Tipps.
Immer mehr Arbeitnehmer·innen berichten davon, dass sie sich wie gelähmt fühlen, wenn es um die konkrete Bewerbung geht. Sie möchten ein neues berufliches Kapitel beginnen, aber leiden unter Prokrastination, Ängsten oder auch unbewussten Hürden. Was also steckt dahinter – und wie lässt sich dieser Zustand überwinden?
Was bedeutet „Entscheidungslähmung“ im Bewerbungsprozess?
Der Begriff „Entscheidungslähmung“ bezeichnet einen Zustand, in dem es schwerfällt, sich für oder gegen eine Option zu entscheiden. Dies gilt selbst, wenn objektiv betrachtet alle Voraussetzungen vorhanden wären und es somit in der Theorie keinen Grund gibt, davor Angst zu haben. In der Praxis sieht das aber anders aus, was im Bewerbungsprozess konkret bedeuten kann: Du zögerst so lange, eine Entscheidung zu treffen, bis Du am Ende gar nicht aktiv wirst. Die Folge? Entgangene Chancen und häufig ein Gefühl der Frustration. Denn eigentlich willst Du etwas verändern, aber Du kommst einfach nicht ins Handeln.
Ursachen: Warum fällt die Entscheidung so schwer?
Falls auch Du unter einer solchen „Entscheidungslähmung“ leidest, ist es wichtig, den Ursachen auf den Grund zu gehen, um im nächsten Schritt eine Lösung zu finden. Prinzipiell kann sie viele Ursachen haben, die teilweise einzeln oder teilweise in Kombination auftreten. Häufig gehören folgende Gründe hinzu:
Perfektionismus: Du willst nicht irgendeine Stelle, sondern die „perfekte“ – und suchst so lange, bis Du keine findest, die alle Kriterien erfüllt.
Angst vor Ablehnung: Lieber bewirbst Du Dich gar nicht, als eine Absage zu erhalten. Dieser psychologische Selbstschutz bremst Dich unbewusst aus.
Reizüberflutung: Jobbörsen, Karriereplattformen, Headhunter – die Masse an Möglichkeiten kann Dich überfordern und Deine Entscheidungsprozesse blockieren.
Verlustängste: Was, wenn Du den Job wechselst und es sich als Fehler herausstellt? Auch das hält viele davon ab, den Schritt zu wagen.
Ebenso können weitere Ängste eine Rolle spielen, wie Versagensängste, weil Du Dir den neuen Job vielleicht nicht zutraust oder weil Du nicht sämtliche Kriterien aus der Stellenanzeige erfüllst. All diese emotionalen Hürden sind menschlich – aber sie stehen Dir im Weg, wenn Du wirklich etwas verändern willst.
Lösungen: Wie kommst Du wieder ins Handeln?
Die geschilderten Probleme, Ängste & Co kommen Dir bekannt vor? Keine Sorge: Zum Glück gibt es relativ simple und effektive Wege, um eine „Entscheidungslähmung“ schnell zu überwinden. Folgende Tipps helfen Dir dabei:
1. Reduziere Deine Optionen.
Statt täglich neue Stellenanzeigen zu durchforsten, wähle gezielt drei bis fünf interessante Angebote aus und konzentriere Dich nur auf diese, um Gefühle der Überwältigung zu verhindern.
2. Definiere Deine Ziele.
Was suchst Du wirklich – mehr Gehalt, mehr Sinn, mehr Flexibilität? Definiere Deine Ziele, noch bevor Du Dich bewirbst. Dann kannst Du diese als „Checkliste“ nutzen, um bessere Entscheidungen zu treffen, zum Beispiel wohin Du Bewerbungen schicken oder welches Jobangebot Du annehmen solltest.
3. Verabschiede Dich von Deinem Perfektionismus.
Viele Menschen erwarten, dass ihr „Traumjob“ zu 100 Prozent perfekt ist. Dies ist aber nicht realistisch und deshalb ist es wichtig, eine realistische Erwartungshaltung zu entwickeln. So kannst Du unrealistische Erwartungen und damit verbundene Blockaden endlich loslassen.
4. Nutze Fristen.
Setze Dir ein konkretes Datum, bis wann Du eine erste Bewerbung abschicken willst – und eine zweite, vielleicht eine dritte. Anstatt das große Ganze zu sehen, kannst Du Dich so immer nur auf den nächsten Schritt konzentrieren. Und vergiss nicht, Dich zu belohnen, wenn Du diesen Plan tatsächlich eingehalten hast!
5. Hol Dir Feedback.
Falls Du alleine nicht weiterkommst, ist es keine Schande, sondern ein Zeichen von Stärke, Dir (professionelle) Hilfe zu holen. Sprich mit Freund·innen oder Karriere-Coaches, denn Außenperspektiven helfen, wenn Du feststeckst und können Dir den Weg zu Deinem neuen Job ebnen.
Zuletzt kann es helfen, Deine Perspektive zu verändern. Anstatt Dich auf das Negative, die Ängste und das „Was, wenn…?“ zu konzentrieren, übe Dich in einer optimistischen und gelassenen Geisteshaltung. Dann wirst Du sehen, wie der Bewerbungsprozess für Dich nicht nur einfacher und effizienter wird, sondern auch erfolgreicher.
Fazit
Die „Entscheidungslähmung“ ist ein häufiges Phänomen im Bewerbungsprozess, mit dem Du keinesfalls alleine bist. Doch glücklicherweise kannst Du sie überwinden, manchmal schon mit simplen Tipps und Tricks, manchmal mit professioneller Hilfe. So oder so liegt der Schlüssel darin, Dich von dem Gedanken zu befreien, dass es die eine perfekte Entscheidung geben muss. Fang mit kleinen, konkreten Schritten an, zum Beispiel damit, Deine Bewerbungsunterlagen zu aktualisieren oder Dein Portfolio zu gestalten. So kommst Du raus aus der Blockade – und (wieder) rein in die aktive Gestaltung Deiner Karriere. Viel Erfolg!
Hast Du schon einmal selbst unter einer Entscheidungslähmung gelitten und welche Tipps haben Dir damals geholfen? Teile gerne Deine Erfahrungen mit uns in den Kommentaren.
