Erste Woche im neuen Job: Vermeide diese typischen Fehler
Und dann ist er da – der erste Montag im neuen Job. Du stehst mit frisch gebügeltem Hemd oder Bluse vor dem Spiegel, nimmst noch einen letzten Schluck Kaffee, atmest tief durch. Der Start in einen neuen Job fühlt sich ein bisschen an wie der erste Schultag – nur ohne Brotdose und mit deutlich mehr Erwartungsdruck. Doch hier findest Du einiges Tipps, um ihn s
Kolleg·innen, Chef·in, neue Abläufe, neue Tools, neues Tempo. Und zwischen all dem möchtest Du einfach nur nicht negativ auffallen; vielleicht sogar glänzen. Um Dir diesen Spagat etwas leichter zu machen, erfährst Du hier, welche klassischen Fehler Du in Deiner ersten Woche besser nicht machst – und wie Du stattdessen sicher sowie sympathisch in Deinem neuen Arbeitsalltag ankommst:
1. Der Macher·innen-Reflex: Sofort alles besser wissen wollen
Du kommst mit frischem Blick, neuen Ideen und vielleicht sogar mit einer gehörigen Portion Erfahrung aus Deinem alten Job. Gut so. Aber: Bitte keine Reformen am ersten Tag. Denn wer gleich zu Beginn Verbesserungsvorschläge streut, wirkt nicht innovativ, sondern übergriffig. Die Botschaft, die (wenn auch ungewollt) ankommt, lautet in solchen Fällen: „Ihr habt bisher alles schlecht gemacht, jetzt komme ich und mache es besser.“
Besser: Beobachte. Höre zu. Nimm auf. Notiere Deine Ideen – aber teile sie erst, wenn Du den Gesamtkontext wirklich verstanden hast. Stelle Fragen, wie: „Warum machst Du das auf diese Weise?“. So signalisierst Du Interesse, nicht Kritik.
2. Die Tarnkappenstrategie: Möglichst unsichtbar bleiben
Bloß keinen Fehler machen. Bloß nichts sagen, das falsch verstanden werden könnte. Lieber in der Ecke sitzen, abwarten, beobachten. Könnte man machen. Sollte man aber nicht. Wer in der ersten Woche nur still mitläuft, wird nämlich schnell übersehen – und im schlimmsten Fall vergessen.
Besser: Präsenz zeigen – ohne zu drängeln. Sag „Guten Morgen“, frag beim Mittagessen, ob Du Dich anschließen darfst, stell Dich aktiv vor, auch in anderen Abteilungen. Offenheit wirkt sympathischer als Perfektionismus.
3. Der Alles-Selbst-Machen-Modus
Du willst niemandem auf die Nerven gehen, willst beweisen, dass Du selbstständig bist, willst Dich nicht blamieren – und „wurschtelst“ Dich durch? Allein? Ein Fehler! In solchen Fällen verhedderst Du Dich früher oder später im Detail, verpasst wichtige Informationen oder verbringst Stunden damit, etwas herauszufinden, das Dir in zwei Minuten erklärt worden wäre.
Besser: Stelle Fragen. Früh und oft. Niemand erwartet, dass Du in der ersten Woche alles weißt. Im Gegenteil: Wer klug fragt, zeigt echtes Interesse und vermeidet spätere Fauxpas. Und die meisten Kolleg·innen helfen sowieso gerne, besonders, wenn Du freundlich und aufmerksam bist.
4. Der 110-Prozent-Einsatz: Zu viel wollen, zu schnell brennen
Du bist motiviert. Klar. Aber: In der ersten Woche jeden Tag bis 20 Uhr zu bleiben, auf jede Frage „klar, mach ich!“ zu antworten und alle Aufgaben sofort zu erledigen, ist nicht nachhaltig. Denn so schürst Du falsche Erwartungen und setzt ein Tempo voraus, das Du auf Dauer kaum durchhalten kannst. Du setzt Dich sozusagen selbst langfristig unter Druck.
Besser: Finde ein gesundes Mittelmaß. Zeige Engagement, aber keine Selbstausbeutung. Sag auch mal: „Ich schau es mir an und melde mich morgen dazu.“ Du darfst Dich einarbeiten – das ist kein Sprint, sondern ein Marathon, vielleicht sogar ein Hürdenlauf. „Verpulvere“ daher nicht gleich zu Beginn all Deine Ressourcen.
5. Den Dresscode missverstehen
Dein Vorstellungsgespräch war remote oder der Dresscode wurde nur vage erwähnt? Plötzlich stehst Du da, im Business-Outfit unter Kolleg·innen in Sneakers. Oder umgekehrt: Du kommst im Hoodie, während alle anderen in Blazer und Hemd unterwegs sind. Kleider machen Leute, sagt man nicht ohne Grund, weshalb Du diese mit größter Sorgfalt aussuchen solltest – vor allem für den ersten Eindruck. Denn Kleidung ist Kommunikation und falsche Signale können leider schnell Schubladen öffnen.
Besser: Taste dich ran. Sei lieber am ersten Tag etwas zu förmlich als zu leger. Begib Dich daraufhin in die Beobachterrolle und prüfe: Wie kleidet sich Dein Team? Dein·e Vorgesetzte·r? Nach ein paar Tagen findest Du dann auch modisch den richtigen Ton – garantiert!
6. Zu viel Privates, zu wenig Professionelles
Du willst Anschluss finden, klar. Aber: Bitte keine Biografie in Podcastlänge bei der ersten Kaffeepause und vor allem keine wilden Geschichten aus Deinem Privatleben oder dem alten Job. Was Du verdienst, warum Du gewechselt hast oder wie schräg Dein·e Ex-Chef·in war – das und vieles mehr gehört erst einmal nicht auf den Tisch. Ansonsten wirkst Du schnell unreflektiert oder – noch schlimmer – illoyal.
Besser: Teile dosiert. Ein paar persönliche Infos, ja – Lieblingskaffee, Hobbys, Reisetipps. Aber bitte nichts, was später gegen Dich verwendet werden könnte. Vertraue auf das, was sich mit der Zeit organisch ergibt.
7. Sich mit dem Falschen vergleichen
„Die Kollegin da ist richtig beliebt. Der da weiß alles. Und ich? Ich krieg noch nicht mal den Drucker zum Laufen…“. Solche Gedanken können sich am Anfang schnell aufdrängen. Doch Vergleiche in der Anfangszeit führen selten zu mehr Motivation und häufiger zu Selbstzweifeln, die Du Dir in dieser sensiblen Phase besser sparst.
Besser: Bleib bei Dir. Du bist neu. Du darfst Fehler machen, Fragen stellen, Umwege gehen. Die anderen hatten auch mal ihren ersten Tag. Du wirst Deinen Platz finden – aber eben nicht über Nacht.
Fazit: Ankommen ist keine Disziplin, sondern eine Haltung
Du musst nicht perfekt sein, Du musst nicht sofort alles wissen und schon gar nicht alles allein schaffen. Was in Deiner ersten Woche im neuen Job wirklich zählt, ist Dein Mindset: Sei offen, interessiert und respektvoll. Dann kommt der Rest von selbst – mit jeder Kaffeepause, jedem Meeting, jedem Tag, den Du Dich traust, einfach Du selbst zu sein, selbst wenn Dir zu Beginn doch der eine oder andere Fehler passieren sollte. Denn manchmal ist der beste Start nicht der fehlerfreie – sondern der ehrliche.
Welche weiteren Tipps hast Du für den ersten Tag, die erste Woche oder auch den ersten Monat im neuen Job? Wir sind gespannt auf Deinen Kommentar. Vielen Dank!
