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„Erzähle etwas über Dich“ – das sollten Bewerber·innen antworten

Es gibt Fragen, die werden in fast jedem Vorstellungsgespräch gestellt. „Erzähle etwas über Dich“ ist eine davon. Hier erfährst Du, was du darauf antworten solltest…und was lieber nicht.

Meistens wirst Du relativ früh im Bewerbungsgespräch aufgefordert, etwas über Dich zu erzählen. Bei einer solch allgemeinen Frage gibt es zwei typische Reaktionen: Entweder Du plauderst wild drauflos und erzählst zu viel, zu Privates oder das Falsche – oder Du verstummst und bist ratlos, was Deine Gesprächspartner·innen wissen wollen. Unschwer zu erraten, dass beide Varianten nicht die optimale Antwort darstellen. Es ist deshalb wichtig, Dich vorab auf die häufigsten Fragen im Vorstellungsgespräch vorzubereiten, damit Dir solche Fehler nicht passieren, und dazu gehört eben auch die allgemeine Aufforderung, etwas über Dich zu erzählen. Wenn Du die Selbstpräsentation vorbereitest, kannst Du sie nämlich souverän meistern und gleich zu Beginn des Vorstellungsgesprächs wertvolle Pluspunkte sammeln. Hier findest Du einige Tipps:

1. Überlege, was die Personaler·innen wirklich wissen wollen.

Nein, die Aufforderung „Erzähle etwas über Dich“ ist keine Aufforderung zum Smalltalk. Tatsächlich möchte Dein Gegenüber in Kürze das Wichtigste über Dich erfahren – eben das, was für die Vakanz relevant ist. Auch, wenn grundlegende Angaben wie Dein Alter oder Dein Wohnort einfließen dürfen, geht es also eher um berufliche als um private Informationen. Nimm deshalb die Perspektive der Personaler·innen ein und frage Dich, was aus ihrer Sicht wirklich interessant ist. Gleichzeitig gilt es zu prüfen, welche Informationen Du besser verschweigst, wie einen Kinderwunsch oder religiöse Ansichten. Zwar dürfen diese in der Theorie nicht zu einer Diskriminierung führen, in der Praxis ist dies aber leider durchaus zu befürchten. Auch deshalb solltest Du vorab sorgfältig überlegen, wie Du diese Frage beantwortest, anstatt spontan aus dem Nähkästchen zu plaudern.

2. Gib interessante Zusatzinformationen zu jenem im Lebenslauf preis.

Dein Lebenslauf ist also ein guter Anhaltspunkt, um Dir eine perfekte Antwort zurechtzulegen. Im Großen und Ganzen kannst Du die wichtigsten Informationen Deines beruflichen Werdegangs herauspicken und in eigenen Worten wiedergeben. Allerdings musst Du davon ausgehen, dass alle im Raum anwesenden Personen Deinen Lebenslauf bereits kennen. Du solltest deshalb dafür sorgen, dass Du sie nicht langweilst, sondern ihnen auch neue Informationen lieferst. Überlege also, an welcher Stelle Du weiter ausholen kannst – was Dich beispielsweise als Mitarbeiter·in auszeichnet, was an Dir immer besonders gelobt wurde oder welche ungewöhnlichen Berufserfahrungen Du bereits gesammelt hast. Auch individuelle Interessen oder berufliche Ziele, die zur ausgeschriebenen Stelle passen, sind eine sinnvolle Ergänzung. Es geht sozusagen darum, einen Blick hinter die „Kulisse“ Deines Lebenslaufs zu bieten und die Informationen zu vertiefen, welche die Personaler·innen bereits kennen.

3. Persönlichkeit und Alleinstellungsmerkmale durchscheinen lassen.

Auf Deiner Suche nach einer geeigneten Antwort solltest Du Dich dementsprechend fragen, wie Du Dich von anderen Bewerber·innen unterscheidest – und genau das betonen. Denn bei den fachlichen Qualifikationen gibt es zwischen Dir und Deinen Konkurrent·innen vermutlich keine allzu großen Unterschiede. Es geht deshalb darum, Dich von der Masse abzuheben und deutlich zu machen, welche persönlichen Stärken Du mitbringst, die andere nicht haben. „Meine größte Stärke“ oder „Meine wohl wichtigste Fähigkeit“ sind daher gut Anfänge für Sätze, die Du bei der Antwort nutzen und individuell beenden kannst.

4. Sachliche durch kreative Informationen ergänzen.

Einerseits kannst Du somit sachliche Informationen preisgeben, die Deinem Lebenslauf noch nicht zu entnehmen waren. Andererseits gilt es, Dich durch kreative Antworten einzigartig zu machen. Auch diesbezüglich sind Deinen Ideen keine Grenzen gesetzt: Du kannst zum Beispiel Erinnerungen mit Deinen Zuhörern teilen, die Dich besonders geprägt haben. Du kannst Zitate nutzen und erklären, weshalb sie Dir viel bedeuten. Du kannst schildern, wie Deine Freund·innen Dich erleben. Ziel ist natürlich immer, dass diese Informationen für Dich sprechen, also Dich als perfekte Besetzung für die Vakanz empfehlen.

5. Antwort auf die Stellenausschreibung anpassen.

Ein weiterer guter Ausgangspunkt für Deine Suche nach der Antwort, wenn Du aufgefordert wirst, etwas über Dich zu erzählen, ist demnach die Stellenausschreibung – falls vorhanden. Handelt es sich hingegen um eine Initiativbewerbung, kannst und solltest Du auf eigene Faust überlegen, was den Personaler·innen bei der Besetzung der Stelle vermutlich wichtig ist. So oder so solltest Du konkrete Stärken, Interessen & Co nennen, die zum Stellenprofil passen. Es muss sozusagen ein „roter Faden“ erkennbar sein, der wichtige Stichworte aus der Stellenanzeige enthält, quasi zum Abhaken für Deine Gesprächspartner·innen. Denn Du kannst Dir sicher sein, dass sie gezielt auf solche Stichworte achten!

6. Viele Informationen in wenig Zeit verpacken – nicht umgekehrt!

Zuletzt kommt es also nicht darauf an, einen minutenlangen Monolog über irrelevante Informationen zu halten. Mit der Aufforderung „Erzähle etwas über Dich“ wird in einem Vorstellungsgespräch stattdessen darauf abgezielt, in wenigen Sätzen stichhaltige Zusatzinformationen über Dich zu erhalten. Dadurch haben Deine Gesprächspartner·innen einen besseren Eindruck davon, wer ihnen gegenübersitzt – und dieser wird den weiteren Verlauf des Bewerbungsgesprächs prägen. Als groben Richtwert kannst Du etwa fünf Sätze nehmen, in denen Du sowohl fachliche als auch persönliche Zusatzinformationen zu jenen in Deinem Lebenslauf gibst, die Dich für die Vakanz qualifizieren. So sehen die Personaler·innen auch, dass Du Dich vorbereitet hast und strukturiert an eine Aufgabe herangehen kannst. Neben dem Inhalt kannst Du an dieser Stelle also auch mit solchen „Soft Skills“ punkten.

Fazit

Strukturiert eine Antwort vorbereiten, positiv und selbstbewusst sein, spannende Zusatzinformationen geben und frei sprechen – wenn Du diese grundlegenden Tipps beherzigst, kannst Du bei der Antwort auf „Erzähle etwas über Dich“ nichts falsch machen oder, besser noch, sogar Pluspunkte sammeln. Du solltest sie also zwar nicht auswendig lernen, aber abrufbereit im Hinterkopf haben, um diese Frage souverän zu meistern. Zudem müssen vor allem der Anfang und das Ende überzeugen, ja aus der Masse herausstechen, denn sie bleiben bekanntlich am längsten in Erinnerung. Viel Erfolg!

Hast Du weitere Tipps, wie Bewerber·innen am besten auf die Frage „Erzähle etwas über Dich“ reagieren? Wo liegen Deiner Meinung nach die Dos und Don’ts? Wir sind gespannt auf Deinen Kommentar…

„Erzähle etwas über Dich“ – das sollten Bewerber·innen antworten

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