Faktencheck Elternzeit: Warum 53 Prozent der Väter verzichten
Aus Angst vor finanziellen Nachteilen verzichten Väter auf ihre Elternzeit mit dem Nachwuchs. Diese Zahl aus einer Statista-Erhebung von 2022 ist ein Weckruf! 🚨 Aber das ist nur die halbe Wahrheit.
Denn neben den finanziellen Bedenken spielen auch berufliche GrĂĽnde eine entscheidende Rolle:
38 Prozent befürchten, dass ihnen berufliche Nachteile entstehen könnten.
13 Prozent sorgen sich, den Arbeitgeber oder ihre Kolleg*innen im Stich zu lassen.
Wir müssen das große Ganze sehen, denn es geht nicht nur um Geld, sondern um die Angst vor Karriereknick, um Verantwortungsbewusstsein und damit letztendlich um die Frage, wie gut sind Familie und Beruf für Väter in diesem Land vereinbar.
Die Konsequenzen sind weitreichend
Loyalitätsverlust und Demotivation: Wer das Gefühl hat, zwischen Familie und Beruf wählen zu müssen, wird sich kaum mit dem Unternehmen identifizieren. Das Resultat: Sinkende Motivation und erhöhte Fluktuation.
Verstärkung traditioneller Rollenbilder: Solange finanzielle Sorgen die Väter von der Elternzeit abhalten, bleiben wir in überholten Mustern gefangen und zementieren überholte Rollenbilder. Echte Gleichstellung sieht anders aus!
Talentverlust & wirtschaftlicher Schaden: Engagierte Väter, die ihre Erfahrungen aus der Elternzeit in den Job einbringen, sind eine Bereicherung für jedes Unternehmen. Wenn wir dieses Potenzial ungenutzt lassen, schaden wir uns selbst.
Selbstverständlich entscheidet jedes Elternpaar vor individuellen Gegebenheiten, wägt ab und trifft persönliche Entscheidungen, dazu zählt auch der finanzielle Rahmen. Dennoch darf einfach nicht übersehen werden – und das drückt diese Zahl aus –, dass eine sehr hohe Zahl an Vätern gern Elternzeit genommen hätte und es nicht getan hat.
Die gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen sind eben doch so, dass Eltern allzu oft nicht wirklich eine Entscheidungsfreiheit haben. Das sollte uns zu denken geben.
Was können Unternehmen und Politik konkret tun?
Das Elterngeld sollte dringend reformiert und entbĂĽrokratisiert werden
Die finanzielle Unterstützung muss so gestaltet sein, dass sie Väter tatsächlich ermutigt, Elternzeit zu nehmen.Unternehmen könnten zusätzlich finanzielle Sicherheiten schaffen
Die Angst vor Einkommensverlusten sollten Unternehmen ernst nehmen und prüfen, wie sie Väter während der Elternzeit finanziell entlasten können. Möglichkeiten wären zum Beispiel Zuschüsse zum Elterngeld oder Ausgleichszahlungen.Flexible Arbeitsmodelle fördern
Modelle wie Teilzeit-Elternzeit, Jobsharing oder flexible Rückkehrpläne helfen Vätern, den Beruf mit der Familie zu vereinbaren, ohne den Kontakt zum Arbeitsmarkt zu verlieren. Es bietet ihnen die dringend benötigte berufliche Perspektive und Wertschätzung, denn es signalisiert: Wir rechnen weiterhin mit dir und wollen dich im Unternehmen halten.Transparente Kommunikation und Sensibilisierung
Gerade auch direkt am Arbeitsplatz im Unternehmen ist es wichtig, offen über die Vorteile der Elternzeit zu sprechen und mögliche Ängste zu nehmen. Ein klares Bekenntnis der Unternehmensführung und positive Beispiele von Vätern im Unternehmen sind hier entscheidend.Mentoring und Unterstützung für Rückkehrer
Ängste vor beruflichen Nachteilen und der Wiedereinstieg in den Job können durch Mentoring-Programme oder spezielle Onboarding-Maßnahmen nach der Elternzeit abgemildert werden. So fühlen sich Väter gut betreut und integriert.Kulturellen Wandel aktiv gestalten: Wir müssen eine Unternehmenskultur schaffen, in der Elternschaft wertgeschätzt wird und auch Väter ermutigt werden, ihre Rolle aktiv zu leben. Dazu gehört, Vorbilder sichtbar zu machen und damit zu zeigen, dass Väter, die Elternzeit nehmen und erfolgreich ihren Beruf ausüben, kein Widerspruch sind.
Ich bin gespannt auf Ihre Meinungen und Erfahrungen! Welche Lösungsansätze haben sich in Ihrem Unternehmen bewährt? Welche Herausforderungen sehen Sie? Lassen Sie uns gemeinsam diskutieren, wie wir eine Arbeitswelt schaffen können, in der Väter nicht länger zwischen Familie und Beruf wählen müssen!
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(Quelle: www.statista.com)