Feinheiten mikrospektroskopischer Partikelanalyse
Partikelsuche, -erkennung und -identifizierung sind Themen von aktueller Brisanz in der Umweltanalytik; etwa bei der Bestimmung von Mikroplastik in Gewässern, Luft und Boden. Die dabei angewandte Methodik zieht großen Nutzen aus den Erfahrungen und technischen Errungenschaften der Hauptanwendungsgebiete der Partikelerkennung: Schadensanalyse, Fehlersuche und Qualitätskontrolle. Bei der Herstellung von Pharmazeutika können Fremdeinschlüsse und Kontaminationen dramatische Konsequenzen nach sich ziehen, indem sie die Wirksamkeit von Medikamenten herabsetzen oder unerwünschte Nebenwirkungen provozieren. Trotz höchster Qualitätsstandards und der Verwendung von Reinräumen kann es zur Eintragung von Fremdpartikeln kommen. Diese Zwischenfälle kosten viel Zeit und Geld, weshalb die Aufklärung von Ursache, Herkunft und Identität der eingebrachten Verunreinigung zwingend erforderlich ist. Die mikroskopische Nutzung der Fourier-Transform-Infrarot(FT-IR)- und Raman-Spektroskopie bietet weitläufige Möglichkeiten für eine umfassende Partikelanalytik. Beide Methoden basieren auf Wechselwirkungen zwischen Licht und Materie und erlauben die chemische Identifizierung organischer und anorganischer Verbindungen. Darüber hinaus lassen sich Aussagen über Kristallinität und Polymorphie treffen. Die Techniken kommen meist ohne Probenvorbereitung aus, sind zerstörungsfrei und liefern komplementäre molekulare Informationen. Während mittels FT-IR-Mikroskopie Proben bis zu einer Größe von 5 μm gut aufzulösen sind, erlaubt es die Raman-Mikroskopie sogar Partikel unter 1 μm zuverlässig zu charakterisieren.
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