Finanzierung für den Porsche-Börsengang wird geprüft
Die Volkswagen-Dachgesellschaft Porsche SE lotet die Möglichkeiten für einen Börsengang der Porsche AG aus. Doch noch ist die Umsetzbarkeit unklar.
Hamburg. Großaktionär Porsche SE unterstützt die Pläne von Volkswagen für einen Börsengang der Sportwagentochter Porsche AG. Dadurch würde die finanzielle Flexibilität des Wolfsburger Konzerns erweitert sowie dessen industrielle und technologische Transformation beschleunigt, teilte die Holding mit, über die die Familien Porsche und Piech die Mehrheit an Volkswagen halten.
Darüber hinaus würde durch den Börsengang die Bewertung der Porsche AG am Kapitalmarkt sichtbar und eine attraktive Bewertungsperspektive für die Volkswagen AG entstehen. Von beidem profitiere auch die Porsche SE.
Die Familien Porsche und Piëch wollen über ihre im Dax notierte Automobil-Holding Porsche SE direkten Zugriff auf den Sportwagenbauer mit dem Familiennamen bekommen. Eine Sperrminorität der Porsche-AG-Stammaktien von gut 25 Prozent würde an die PSE gehen, bei der die Porsches und Piëchs das Sagen haben.
Bis zu ein Viertel der Vorzugsaktien will Volkswagen über einen Teilbörsengang platzieren. Etwa die Hälfte des Erlöses aus dem Börsengang soll als Sonderdividende an die Aktionäre fließen.
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Legt man Bewertungsschätzungen von Analysten zwischen 80 und 100 Milliarden Euro für die Porsche AG zugrunde, könnte der Deal insgesamt bis zu gut 25 Milliarden Euro schwer sein. Die Porsche SE verfügte Ende 2021 über eine Nettoliquidität von 641 Millionen Euro. Für Ende 2022 peilt der Vorstand hier 0,6 bis 1,1 Milliarden Euro an. Darin sind Effekte aus dem Porsche-Börsengang sowie andere Investitionen und Verkäufe nicht eingerechnet.
Zugleich wies die Familienholding bei ihrer Bilanzpräsentation am Dienstag auf Unwägbarkeiten bei diesen Plänen hin: „Die tatsächliche Umsetzbarkeit eines Börsengangs der Porsche AG hängt von einer Vielzahl verschiedener Parameter sowie den allgemeinen Marktgegebenheiten ab.“ Abschließende Entscheidungen seien noch nicht getroffen.
Angesichts der Unsicherheit durch den Ukraine-Krieg hält der Vorstand beim Gewinn sowohl einen Rückgang als auch einen deutlich Anstieg für möglich. Mit einem Nettogewinn zwischen 4,1 und 6,1 Milliarde Euro fällt die Prognosespanne diesmal besonders weit aus. Im vergangenen Jahr verdoppelte sich der Reingewinn, der sich im Wesentlichen aus der Beteiligung an Volkswagen speist, fast auf 4,6 (Vorjahr 2,6) Milliarden Euro.
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