Düsseldorf. Die reichsten Deutschen bündeln ein Milliardenvermögen. Zwar gehört niemand von ihnen zu den zehn reichsten Menschen der Welt. Dennoch konnten einige prominente deutsche Persönlichkeiten ihre Vermögenswerte in den vergangenen Monaten steigern. Das geht aus einer Echtzeit-Rangliste des Wirtschaftsmagazins Forbes hervor.

Die Liste verfolgt die täglichen Veränderungen des Nettovermögens der reichsten Menschen der Welt, die von Forbes als Milliardäre eingestuft werden. Das Handelsblatt hat die Daten des Forbes-Rankings zuletzt am 19. Februar 2024 abgerufen und in diesem Artikel aktualisiert. Erfahren Sie, welche deutschen Persönlichkeiten zu den Reichsten gehören, in welchen Branchen sie tätig sind und wo sie im internationalen Vergleich stehen.

Das sind die zehn reichsten Deutschen im Jahr 2024

Platz 10: Friedhelm Loh – Großaktionär und Unternehmer

Friedhelm Loh ist Inhaber und Vorstandsvorsitzender der Friedhelm Loh Group. Die Holding beteiligt sich an zahlreichen Firmen, darunter der Schaltschrankhersteller Rittal. Mehr als 12.000 Menschen arbeiten für seine Unternehmensgruppe, die 2022 rund drei Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftete. Forbes schätzt das Vermögen des gelernten Starkstromelektrikers auf 10,5 Milliarden Dollar.

Platz 9: Hasso Plattner und Familie – SAP

Hasso Plattner gründete im Jahr 1972 gemeinsam mit vier weiteren ehemaligen IBM-Managern die Unternehmenssoftware-Firma SAP, die 1988 an die Börse ging. Seit Mai 2003 ist der gebürtige Berliner Aufsichtsratsvorsitzender des Konzerns. Außerdem fördert der 80-Jährige die Forschung im Bereich der IT-Systemtechnik und ist Stifter und Gründer des Hasso-Plattner-Instituts für Softwaresystemtechnik (HPI) an der Universität Potsdam. Sein Vermögen schätzt Forbes derzeit auf 10,9 Milliarden Dollar.

Platz 8: Theo Albrecht junior und Familie – Aldi Nord

Auf Platz acht in diesem Ranking befindet sich der erste der beiden Aldi-Erben: Theo Albrecht. Er ist der Sohn von Theo Albrecht senior, der 1961 die Aldi-Filialen in Norddeutschland und Europa erhielt, während sein Bruder Karl die Filialen in Süddeutschland sowie die Rechte an der Marke Aldi in Großbritannien, Australien und den USA erbte. Theo Albrecht junior besitzt laut Forbes derzeit ein Vermögen von 14 Milliarden Dollar.

Platz 7: Andreas von Bechtolsheim und Familie – Deutscher Unternehmer

Er war 1998 einer der ersten Investoren von Google. Andreas von Bechtolsheim gilt als Wegweiser und Visionär im Bereich der Informationstechnologie. Der deutsche Unternehmer ist Mitbegründer des Serverherstellers Sun Microsystems. Er gründete außerdem IT-Unternehmen wie das Netzwerk-Switching-Unternehmen Arista Networks mit dem Fokus auf Netzwerk- und Cloud-Lösungen. Mit einem geschätzten Vermögen von 14,3 Milliarden Dollar landet er im aktuellen Ranking auf Platz sieben der reichsten Menschen Deutschlands.

Platz 6: Familie Albrecht und Heister – Aldi Süd

Unter den reichsten Deutschen 2024 ist wie schon im Vorjahr die Familie Karl Albrecht und Heister vertreten. Beate Heister und Karl Albrecht junior sind die Kinder von Karl Albrecht senior, dem mit Aldi Süd die größere Hälfte der Supermarktkette gehörte. Karl Albrecht junior und Beate Heister besitzen aktuell jeweils rund 15,7 Milliarden Dollar.

Platz 5: Susanne Klatten – Großaktionärin

Susanne Klatten besitzt 19 Prozent des Autokonzerns BMW. Ihre verstorbene Mutter Johanna war die dritte Ehefrau des Großindustriellen Herbert Quandt, der maßgeblich zur Vormachtstellung von BMW auf dem Luxusautomarkt beitrug. Darüber hinaus ist sie Eigentümerin und Aufsichtsratsmitglied der Altana AG, einem deutschen Spezialchemiekonzern mit einem Jahresumsatz von mehr als drei Milliarden Euro. Forbes schätzt das Vermögen von Susanne Klatten aktuell auf 24,3 Milliarden Dollar. Damit rangiert sie auf Platz fünf der reichsten Deutschen 2024 und gilt gleichzeitig als reichste Frau Deutschlands.

Platz 4: Stefan Quandt – Großaktionär

Laut Forbes-Liste ist Stefan Quandt (57), Bruder von Susanne Klatten, gegenwärtig mit einem geschätzten Vermögen von 25,5 Milliarden Dollar auf Platz vier der reichsten Deutschen. Er ist Großaktionär und besitzt wie seine Schwester Anteile am Autokonzern BMW. Sie sitzen beide im Aufsichtsrat von BMW. Quandt ist stellvertretender Vorsitzender.

Platz 3: Reinhold Würth und Familie – Würth-Gruppe

Auf dem dritten Platz der Rangliste der reichsten Menschen Deutschlands thront der Unternehmer Reinhold Würth. Bereits im Alter von 14 Jahren begann er im Jahr 1949 seine kaufmännische Lehre in der Zwei-Mann-Schraubengroßhandlung seines Vaters, Adolf Würth. Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1954 übernahm der damals erst 19-Jährige die Leitung des Unternehmens.

Seit 1994 befindet sich der inzwischen 88-Jährige im Ruhestand und ist nur noch als Vorsitzender des Stiftungsaufsichtsrats der Würth-Gruppe tätig. Das Unternehmen ist heute ein weltweit tätiger Handelskonzern mit einem Jahresumsatz von mehr als 20 Milliarden Euro im Jahr 2023. Das Forbes-Magazin schätzt das aktuelle Nettovermögen auf 27,5 Milliarden Dollar.

Platz 2: Dieter Schwarz – Schwarz-Gruppe

Dieter Schwarz landet im jüngsten Ranking der reichsten Deutschen auf dem zweiten Platz. Er ist Eigentümer der Schwarz-Gruppe, zu der unter anderem die Discounter Lidl und Kaufland gehören. Der Milliardär zog sich 1999 aus der Unternehmensführung zurück, besitzt laut Forbes aktuell Vermögenswerte von 38 Milliarden Dollar. Damit zählt er zu den reichsten Deutschen und schafft es zugleich auch unter die Top-Ten im Ranking der reichsten Europäer.

Platz 1: Klaus-Michael Kühne – Kühne+Nagel

Klaus-Michael Kühne rangiert mit einem aktuellen Vermögen von 42,2 Milliarden Dollar auf dem ersten Rang im Ranking 2024. Sein Logistikkonzern Kühne+Nagel hat es vom Familienbetrieb zur Weltmacht geschafft. Das Unternehmen ist in mehr als 100 Ländern aktiv und zählt mehr als 60.000 Mitarbeitende.

In der breiten Öffentlichkeit ist der 86-Jährige auch als Sportmäzen bekannt. Er investierte in den Hamburger SV, der aktuell in der Zweiten Bundesliga spielt. Derzeit prüft der Logistikunternehmer die Übernahme des Hochhausprojekts Elbtower in seiner Geburtsstadt Hamburg.

Deutsche Superreiche im internationalen Vergleich

Laut einer Analyse von Forbes beheimateten die USA im vergangenen Jahr mit 735 Milliardären die meisten Superreichen im internationalen Vergleich. China belegt den zweiten Platz mit insgesamt 562 Milliardären, deren kombiniertes Vermögen sich auf 1,67 Billionen US-Dollar beläuft, wobei die Bürger von Hongkong und Macau nicht berücksichtigt sind. An dritter Stelle folgt Indien mit 169 Superreichen und an vierter Stelle Deutschland mit 126 Milliardären.

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