Führungskräfte und Teamarbeit: Das kannst du vom Spielmacher im Sport lernen
Als Spielmacher in meiner Handballkarriere war es entscheidend, die Fähigkeiten meiner Mitspieler zu verstehen, nicht sie zu replizieren. Diese Herangehensweise lässt sich nahtlos auf die Unternehmensführung übertragen, in der das Verstehen der Teammitglieder und ihrer Aufgaben eine Schlüsselrolle spielt.
In meiner aktiven Karriere als Handballer war ich der Spielmacher, der die Spielzüge orchestrierte und den Überblick behielt. Doch ich konnte nicht alle Positionen gleich gut spielen wie meine Teamkollegen. Was ich jedoch sehr gut konnte, war, die Aufgaben und Verantwortlichkeiten meiner Mitspieler zu verstehen**.** Projiziert auf die Berufswelt und im Unternehmenskontext bedeutet das, dass du als Führungskraft oder Teamleiter nicht unbedingt die Fähigkeiten und Aufgaben jedes Einzelnen in deinem Team beherrschen musst. Aber du musst verstehen, was sie tun, und ihre Bedürfnisse und Herausforderungen nachvollziehen können.
Die folgenden fünf Punkte sollen diesen Gedanken verstärken.
1. Warum ist das so wichtig?
In der Teamführung geht es nicht nur darum, Anweisungen zu geben. Es geht darum, die individuellen Stärken und Schwächen jedes Teammitglieds zu kennen, um eine effektive Kommunikation und Zusammenarbeit zu gewährleisten. Ohne diese Fähigkeit wäre mein Spiel nicht effizient gewesen.
2. Ressourcen optimal ausnutzen
Das Team funktioniert wie ein Uhrwerk – jedes Rädchen hat seine Aufgabe. So wie jeder Spieler von uns eine klare Aufgabe und Rolle hatte. Wenn du die individuellen Aufgaben deiner Teammitglieder verstehst**,** kannst du Ressourcen effizient verteilen und mögliche Engpässe frühzeitig erkennen. Dann fällt es auch einfacher in kritischen Situationen Hilfestellung von anderen einzufordern und diese auch zu bekommen.
3. Die Notwendigkeit kontinuierlicher Weiterentwicklung
Auch als Führungskraft hört das Lernen nie auf. Eine Sache, die Top-Athleten im Leistungssport von durchschnittlichen Athleten unterscheidet, ist konstante Weiterentwicklung. Du brauchst eine starke Konstanz in deinen Leistungen, um daraus immer wieder über Grenzen zu gehen. In jedem Unternehmen ist eine Bereitschaft, Neues zu lernen, entscheidend für den Erfolg**.** In relevanten Bereichen zu wachsen heißt, dass du dein Team noch besser führen kannst.
4. Akzeptanz der eigenen Grenzen
Niemand ist perfekt, und das gilt auch für Führungskräfte. Du musst akzeptieren, dass du nicht in allem der Beste sein kannst. Ich weiß, dass das bei Alphatieren nicht immer einfach ist. In einem Sportteam unter lauter Männern, wie ich es war, sieht es genauso aus. Doch wer es schafft, zu akzeptieren, dass es für bestimmte Aufgaben Menschen mit bestimmten Fähigkeiten gibt, die Themen besser verstehen und umsetzen können, der schafft es, ein Team professionell zu führen.
Es wird immer Menschen geben, die in vielen Themen besser sind als du. Und genau das ist in Ordnung. Die Aufgabe einer Führungskraft ist es, diese Menschen zu identifizieren und zu fördern.
5. Die Anerkennung einzigartiger Fähigkeiten und diese zusammenzuführen
Der Erfolg liegt darin, die einzigartigen Fähigkeiten und Beiträge jedes Teammitglieds zu schätzen und rückzumelden, also Feedback zu geben. Das ist einer der größten Unterschiede zwischen der Berufswelt und dem Sport. Im Sport bekommen wir immer unmittelbares Feedback und eine Anpassung ist möglich. Nur so konnte ich mich in vielen Jahren unter guten Trainern entwickeln. Der Umgang mit Kritik, war zwar nicht immer einfach, hat allerdings meine Entwicklung geprägt, mich ständig zu verbessern. Dies gilt es dann in Summe zusammenzuführen.
Du siehst, dass du aus der Sicht des Spielmachers im Sport viel für Führungspositionen lernen kannst. Jemand, der die Richtung vorgibt, der Ansagen macht, der Verantwortung übernimmt und gezielt seine Mitspieler einsetzt, um gemeinsam erfolgreich zu sein.
Was sind deine Gedanken dazu? Ich freue mich, wenn du sie in einem Kommentar mit mir teilst.
Sportliche Grüße
Martin Strobel