Gaming-Elemente im Online-Assessment
Vor ein paar Tagen bekam ich die aktuelle Ausgabe der HR Performance in den Briefkasten gelegt. Darin sind doch einige wie ich finde sehr lesenswerte Beiträge zu finden, z.B. das Interview mit den beiden Ausbildung.de-Gründern Daniel Schütt und Stefan Peukert über ihr neues Unternehmen, die E-Learning-Plattform „Masterplan.com“ oder die überaus empfehlenswerte Übersicht der Zehn Kardinalfehler in der Personaldiagnostik von Prof. Jens Nachtwei (Prof. für Wirtschaftspsychologie an der Hochschule für angewandtes Management Ismaning).
Aber ich habe auch selber einen Beitrag für die aktuelle Ausgabe geschrieben und den möchte ich natürlich auch nicht unpromoted lassen…
Konkret geht es darin um „Gaming-Elemente im Online-Assessment"…
Der Hauptteil des Beitrags widmet sich dem Einsatz von Online-Assessments als Instrument der Fremdauswahl, sprich als „Auswahltest“.
Und hier geht es – wie der Titel ja schon sagt – insbesondere um „Gaming-Elemente im Online-Assessment“ oder die Frage, ob sich eigentlich Spiele als Auswahltests eignen.
Das ist eine wichtige Frage, da speziell dies momentan von vielen Unternehmen thematisiert und nachgefragt wird und es ja auch mittlerweile durchaus verschiedene Anbieter auf dem Markt gibt, die eben dies behaupten (z.B. Pymetrics oder Knack).
Der Beitrag ist zu finden unter https://www.cyquest.net/pressespiegel/gaming-elemente-im-online-assessment/.
Wem das aber jetzt zu lange dauert, nun für den eine kurze Zusammenfassung:
Nein, Online-Assessments sind keine Spiele. Es sind Tests.
Diese lassen sich zwar durchaus spielerisch „verpacken“, also „gamifizieren“, aber nur soweit und sofern die Tests selber und deren nachgewiesene Testgüte nicht berührt und eingeschränkt werden. Und solange und sofern die „spielerische Verpackung“ einen direkten Bezug zu dem Job, der späteren Tätigkeit oder dem jeweiligen Unternehmen aufweist!
Diese Form des „Recrutainment“ könnte man als „Gamified Assessment“ bezeichnen. Nach allen vorliegenden Erkenntnissen ist diese Form der Integration von Gaming-Elementen in Online-Assessments nicht nur zulässig (Messgüte), sondern auch sinnvoll (Employer Brand, Akzeptanz).
Spiele selber zum Test zu machen (z.B. indem man vom Spielverhalten auf Personenmerkmale schließt – iSv. „wer in einem Spiel von der Klippe springt, ist ein risikofreudiger Mensch“ o.ä. -) geht hingegen in aller Regel nicht. Neben beträchtlichen (möglicherweise unlösbaren) methodischen Problemen bei der Konstruktion solcher „Game based Assessments“ scheitern diese Ansätze vor allem regelmäßig am mangelnden Anforderungsbezug und der Akzeptanz durch die Nutzer…
Dies bringt auch folgendes Statement von Prof. Katharina Lochner, Dozentin für Wirtschaftspsychologie am Campus Iserlohn der University of Applied Sciences Europe, ganz treffend auf den Punkt:
Wer sich für eine Stelle bei einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft bewirbt, fühlt sich wahrscheinlich nicht ernst genommen, wenn er im Auswahlprozess in einem Spiel eine Stadt vor einem Alien retten soll.
https://blog.recrutainment.de/2018/12/12/gaming-elemente-im-online-assessment/