Bleiben oder wechseln? 36 % der deutschen beschäftigten sind offen für was Neues (©Getty Images)

Geld, Stress und schlechte Chefs: Die häufigsten Wechselgründe im Krisenjahr 2025

Warum jetzt der richtige Zeitpunkt ist, die eigene Karriere aktiv zu gestalten.

Schlechte Zeiten gab es immer. Mal war es die Finanzkrise, dann die Pandemie, jetzt die wirtschaftlichen Turbulenzen durch Inflation, Fachkräftemangel und geopolitische Unsicherheiten. Doch egal wie die Schlagzeilen lauten: Die eigene Karriere sollte man nicht dem Zufall oder der Konjunktur überlassen. Denn wer nur auf äußere Umstände reagiert, überlässt seine Zukunft anderen – dem Arbeitgeber, dem Markt oder einfach dem Zufall. 

Krisen als Ausrede oder als Ansporn?

Die aktuelle XING Langzeitstudie zur Wechselbereitschaft zeigt, dass viele Arbeitnehmer trotz unsicherer Wirtschaftslage nicht nur über einen Jobwechsel nachdenken, sondern auch aktiv nach neuen Möglichkeiten suchen. 36 Prozent sind offen für eine neue Herausforderung, 64 Prozent glauben, innerhalb von sechs Monaten einen neuen Job finden zu können. Und das, obwohl die Medien einen schwachen Arbeitsmarkt und schwierige Zeiten prophezeien.

Die Hauptgründe für den Wechsel sind dabei so alt wie die Arbeitswelt selbst: zu wenig Gehalt, zu hoher Stress und schlechte Führung. Daran hat keine Krise etwas geändert. Doch die entscheidende Frage ist nicht, was andere falsch machen – sondern was man selbst aus dieser Erkenntnis macht.

Zuversicht ist Pflicht – Pessimismus löst keine Probleme

Es gibt immer Gründe, sich nicht zu bewegen: „Der Markt ist unsicher“, „Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt“, „Ich warte noch ab“. Doch das sind genau die Denkweisen, die Menschen in mittelmäßigen Jobs und unglücklichen Karrieren festhalten. Die Wahrheit ist: Den perfekten Moment gibt es nicht – aber es gibt den richtigen Mindset.

Statt auf die perfekte Gelegenheit zu warten, sollten Berufstätige aktiv werden:

✅ Den eigenen Marktwert kennen – Wer weiß, was seine Fähigkeiten wert sind, verhandelt besser.

✅ Netzwerke strategisch nutzen – Karrieren entstehen nicht aus Zufall, sondern durch gezielte Kontakte.

✅ Sich weiterentwickeln – Fachliche und persönliche Weiterentwicklung öffnet Türen, auch in Krisenzeiten.

✅ Die eigenen Prioritäten definieren – Gehalt, Work-Life-Balance oder Führungsverantwortung? Wer seine Ziele kennt, trifft bessere Entscheidungen. 

Mut zahlt sich aus – und zwar immer

Diejenigen, die ihre Karriere aktiv in die Hand nehmen, sind langfristig erfolgreicher – unabhängig von der wirtschaftlichen Lage. Die XING-Studie zeigt: 72 Prozent der Befragten hatten positive Erfahrungen mit ihrem letzten Jobwechsel, bei 42 Prozent wurden die Erwartungen sogar voll und ganz erfüllt.

Natürlich ist eine Kündigung der richtige Schritt. Aber eines ist sicher: Wer wartet, bis sich die Zeiten bessern, verliert wertvolle Zeit. Wer dagegen handelt, kann selbst in schwierigen Phasen seine Karriere voranbringen. Denn eines ist klar: Schlechte Chefs und zu wenig Gehalt wird es immer geben – aber auch neue Chancen für diejenigen, die sie ergreifen.

 

Jetzt ist die beste Zeit, um die eigene Karriere in die Hand zu nehmen. Wie gehst du es an?

Silke Grotegut schreibt über Verdeckter Arbeitsmarkt, Frauen und Karriere

Als Karriere- & Bewerbungscoach unterstütze ich meine Klienten, neue berufliche Perspektiven zu entwickeln, überzeugende Unterlagen und erfolgreiche Bewerbungs- und Verhandlungsstrategien zu erarbeiten. Dabei nutze ich gerne meine langjährige HR-Erfahrung, die ich in ein DAX-Konzern gesammelt habe.

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