Expo 2025 Osaka (Fotocredit: Pixabay)

Gestaltung der Gesellschaft der Zukunft und Vorstellung unseres Lebens von morgen

Die Weltausstellung Expo 2025 Osaka, Kansai, Japan, steht unter dem Motto "Designing the society of the future and imagining our life of tomorrow“. Der deutsche Beitrag widmet sich architektonisch und in der Ausstellung der Kreislaufwirtschaft.

Zirkuläres Wirtschaften ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu einer nachhaltigeren und zukunftsfähigen Gesellschaft. Das Thema hat ebenso für viele der UN-Nachhaltigkeitsziele („Sustainable Development Goals“, SDGs) höchste Relevanz. Auch der Deutsche Pavillon auf der Expo 2025 in Osaka widmet sich der Circular Economy (Unterthema „Connecting Lives“). Mit dem Motto „Designing Future Societies for Our Lives“ stellt die Expo 2025 Osaka auch die Frage, wie „nachhaltiges Bauen“ in Zukunft funktionieren kann. Per Definition ist damit der bewusste, ressourcenschonende Umgang mit vorhandenen Materialien gemeint, die Minimierung des Energieverbrauchs und ein möglichst geringer Einfluss auf die Umwelt. Viele Menschen denken bei diesem Begriff allerdings zunächst nur an eine ressourcenschonende, ökologische Bauweise. Dies ist aber nur ein Teilaspekt. Zum nachhaltigen Bauen gehören auch:

  • Auswahl energieeffizienter Baukonstruktionen

  • die Wahl natürlicher Baustoffe, die weder beim Einbau noch bei der Nutzung oder beim Abriss die Umwelt belasten

  • die Herstellung der Baustoffe

  • die Betrachtung des gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes (von der ersten Planung bis hin zum Nutzungsende und Abriss)

  • die Entwicklung von Lösungskonzepten, um aus linearen Wirtschaftskonzepten Kreisläufe zu machen

  • positive Ökobilanz

  • zukunftsorientierte Planung

  • ein fairer Umgang mit hochwertigen und wertvollen Ressourcen

  • die Berücksichtigung des Transportwegs.

Dies wirkt sich auch auf alle Aspekte der deutschen Beteiligung aus: So besteht der Pavillon aus sieben kreisförmigen Baukörpern aus Holz mit teils bepflanzten Dächern. Auch wurde auf minimalen Materialeinsatz geachtet. Die Werkstoffe sind komplett wiedereinsetzbar oder recycelbar. Ergänzt wird dies durch ein intelligentes Klimakonzept und einen Park als funktionale, atmosphärisch dichte Landschaft. Auch das Besuchserlebnis, das Design und die präsentierten Technologien und Zukunftsvisionen sind zirkulär. Der Pavillon heißt „Wa! Doitsu“. Doitsu bedeutet Deutschland, der Begriff Wa! hat im Japanischen mehrere positiv besetzte Bedeutungen: „Wa“ bedeutet zum einen „Kreis“ - passend zum Leitmotiv. Zum anderen steht der Begriff auch für „Harmonie“ und repräsentiert den Einklang von Natur und Technik, dem Ziel der Kreislaufwirtschaft. „Wa“ steht aber auch für den Ausruf „Wow!“ (Begeisterung).

Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz verantwortet die Koelnmesse GmbH Organisation und Betrieb des Deutschen Pavillons auf der Expo 2025. Konzept, Planung und Realisierung des Deutschen Pavillons liegen bei der „Arbeitsgemeinschaft Deutscher Pavillon Expo 2025 Osaka“ aus den zwei Unternehmen facts and fiction (Köln) und GL events (Lyon und Japan). facts and fiction sind für das inhaltliche Konzept sowie die Ausstellungs- und Mediengestaltung verantwortlich, GL events für die bauliche Ausführung. Die Architektur und das räumliche Konzept stammen von LAVA – Laboratory for Visionary Architecture (Berlin).

Die von Deutschland für die Expo-Beteiligung ausgewählten UN-Nachhaltigkeitsziele sind die Ziele 9 (Industrie, Innovation und Infrastruktur) und 11 (Nachhaltige Städte und Gemeinden).

„Es ist an der Zeit, dass wir uns mehr um die Herausforderungen und Lösungen direkt vor Ort kümmern. Nachhaltigkeit muss dort beginnen, wo sie umgesetzt wird“, sagt Peter Bachmann. Für den Geschäftsführer von CircularSkills bilden SDG 11 und Kreislaufwirtschaft eine Einheit. In seiner Arbeit setzt er sich für zukunftssichere Lösungen ein, die den Anforderungen der EU-Taxonomie und Kreislaufwirtschaft entsprechen. Aufgrund der EU-Taxonomieverordnung sowie des europäischen Circular Economy Action Plan wird das Thema immer präsenter und erfordert eine stärkere Berücksichtigung nachhaltiger Produkte in der Lieferkette. Unternehmen profitieren nicht nur von regulatorischer Sicherheit, sondern auch von einer erhöhten Marktnachfrage, da Kunden und Bauunternehmen verstärkt auf nachhaltige Alternativen setzen. Gebäude, die mit taxonomiekonformen Materialien errichtet werden, profitieren zudem von besseren Bewertungen und attraktiveren Finanzierungsbedingungen, da der Fokus auf CO₂e-Bilanz, Recyclingfähigkeit und Kreislaufwirtschaft liegt.

 Bei der Expo 2025 geht es um die Fragen: Sind zirkuläre Städte der Lebensraum der Zukunft? Wie kann Deutschland zirkulär und emissionsfrei werden? Welche Rolle spielen digitale Zukunftstechnologien? Wie gelingt in einer Kreislaufwirtschaft die Energieversorgung? Was bedeutet es für uns alle, in einer zirkulären Gesellschaft zu leben? Die Antworten darauf finden sich vom 13. April bis zum 13. Oktober 2025 in Osaka auf der künstlichen Insel Yumeshima im Deutschen Pavillon. Osaka wurde am 23. November 2018 von den Mitgliedstaaten des Bureau International des Expositions ausgewählt, um die Weltausstellung 2025 auszurichten. Auf einer Fläche von 155,6 Hektar befindet sich der Hauptstandort der Expo 2025. Der Architekt Sou Fujimoto entwarf den Masterplan, der in drei Abschnitte unterteilt ist:

  • Grüne Welt (Parkplätze, Bühnen, Geschäfte, etc.)

  • Pavillon-Welt (nationale, thematische und Unternehmens-Pavillons, etc.), umgeben von einer großen kreisförmigen Promenade

  • Wasserwelt.

Innen im Pavillonbereich sind die Pavillons in drei Unterthemen unterteilt:

  • Leben retten

  • Leben stärken

  • Leben verbinden.

Auch Künstliche Intelligenz und Ethik sowie die Klimakrise (innovative Lösungen zur Bekämpfung des Klimawandels) und die Stadt der Zukunft (nachhaltige Urbanisierung und intelligente Mobilität) spielen eine wichtige Rolle.

 Weiterführende Informationen:

Dr. Alexandra Hildebrandt schreibt über Wirtschaft & Management, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Internet & Technologie

Als Publizistin, Herausgeberin, Bloggerin und Nachhaltigkeitsexpertin widme ich mich den Kernthemen Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Beim Verlag SpringerGabler habe ich die CSR-Bände zu Digitalisierung, Energiewirtschaft und Sportmanagement herausgegeben sowie "Klimawandel in der Wirtschaft".

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