Drittanbieter-Cookies bleiben in Google Chrome nun doch nutzbar. - Quelle: graphicmarine - 123RF

Google: Drittanbieter-Cookies bleiben, Wiz-Kauf gescheitert

Google gibt die geplante Abschaffung von Drittanbieter-Cookies im Chrome-Browser auf. Stattdessen soll der Fokus stärker auf der Nutzerentscheidung in Sachen Cookie-Präferenzen liegen. Der Schritt folgt auf anhaltende Kritik und zahlreiche Verzögerungen. Bei der Übernahme des Security-Startups Wiz hat Google derweil eine Abfuhr erhalten.

Die Privacy Sandbox in Google Chrome zielt darauf ab, den Datenschutz im Web zu verbessern, indem sie die Notwendigkeit des Trackings von Drittanbietern reduziert. Sie bietet hierfür eine Reihe von Technologien und APIs, die personalisierte Werbung ermöglichen sollen, ohne individuelle Benutzer zu identifizieren.

Zu den Hauptkomponenten gehören Themen-APIs für interessenbasierte Werbung, FLoC (Federated Learning of Cohorts) zur Gruppierung ähnlicher Nutzer und der Schutz von Privatsphäre durch die Einschränkung von Tracking-Methoden. Im Zuge der Einführung der Privacy Sandbox wollte Google eigentlich Drittanbieter-Cookies in Chrome abschaffen. Nun ist der Tech-Konzern davon abgerückt.

Sandbox soll weiterentwickelt werden

Die Ankündigung folgt auf umfangreiches Feedback von verschiedenen Interessengruppen, darunter Regulierungsbehörden wie die britische Competition and Markets Authority (CMA) und das Information Commissioner's Office (ICO), Verlage, Webentwickler, Normungsgremien, Zivilgesellschaft und Teilnehmer der Werbeindustrie. Der Verzicht auf Drittanbieter-Cookies hätte große Auswirkungen auf Anbieter von Onlinewerbung gehabt.

Google betont, dass die Privacy Sandbox weiterhin entwickelt wird, um den Datenschutz zu stärken und gleichzeitig die Funktionalität für Werbetreibende zu erhalten. Das Unternehmen arbeite eng mit Regulierungsbehörden und der Branche zusammen, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Derweil soll der Schwerpunkt auf der Nutzerentscheidung bezüglich Drittanbieter-Cookies liegen, die sich ohnehin schon in den Browser-Einstellungen deaktivieren lassen.

Wiz lehnt Kaufangebot ab

In Sachen Wiz-Übernahme hat Google in der Zwischenzeit eine Abfuhr erhalten. Das israelische Start-up hat das Angebot der Google-Mutter Alphabet abgelehnt, sich für 23 Milliarden US-Dollar aufkaufen zu lassen und möchte Medienberichten zufolge stattdessen an seinen Plänen für einen Börsengang festhalten. Offizielle Stellungnahmen beider Unternehmen gibt es bislang nicht.

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