Grundlagen für die GMP-gerechte Logistikplanung in der pharmazeutischen Herstellung
Während in anderen Industrien eine flussorientierte Gestaltung der Produktion angestrebt oder durch eine Fließbandverknüpfung sogar vorgegeben ist, dominieren an vielen Stellen in der pharmazeutischen Industrie an Produktionstechnologien ausgerichtete Anordnungen („Werkstattfertigung“). Für diese Anordnungsform gibt es gute Gründe. Trotzdem führt diese starke Technologieorientierung bereits aus der Planung heraus oftmals zu ungünstigen Materialflüssen, die im Betrieb zusätzliche Bewegungen durch Platzmangel und hohe Auslastung von typischen Engpassressourcen (z. B. Schleusen und Aufzügen) verursachen. Auch in Logistikbereichen kann eine unvollständige Planung zu später notwendigen Zusatzaufwänden führen, wenn z. B. die Reinigung von Flächen nicht vollständig berücksichtigt wurde. Der Materialfluss kann die Produktionsnotwendigkeiten nicht ändern, aber er kann wertvolle Beiträge zu einem effizienten Gesamtkonzept liefern. Voraussetzung hierfür ist, dass der Logistikplaner die richtigen Fragen stellt und die Informationen so aufbereitet, dass neben seinem Gewerk auch alle anderen davon profitieren.
Das Ziel ist daher neben einem effizienten Materialfluss auch die Optimierung der investitionsintensiven Reinraumflächen. Hinzu kommen die anforderungsgerechte Auslegung von Schleusen (einschließlich Gebäudetechnik) und die häufig unbeachteten Nebenflüsse wie die Entsorgung und das Management von Behältern.