Guten Appetit: Eat the Frog!
Wie wir es schaffen, mit Flow den Arbeitsalltag zu meistern? Indem wir nervige Themen oder anstrengende Aufgaben zuerst hinter uns bringen.
Die To-do-Liste des Tages ist umfangreich, und eine der Aufgaben bereitet echt Stress. Der „Klotz am Bein“ wird von einem Tag zum nächsten geschoben, der Druck wächst, denn die Deadline rückt näher. Doch wie kommt man raus aus der Zwickmühle?
Da lautet meine Antwort: Iss den Frosch!
Die einen denken, dass ich jetzt komplett durch bin, den anderen ist diese Zeitmanagementmethode bereits bekannt. Spoiler: Es ist natürlich metaphorisch zu verstehen! Wenn man sich vorstellt, einen glitschigen Frosch essen zu müssen (aus welchem Grund auch immer), wäre es am besten, wenn man es schnell hinter sich bringt, oder? Und genau dabei geht es bei der Methode „Eat the Frog“: Die Aufgabe, die euch am schwierigsten und am nervigsten erscheint, gleich zu Beginn des Tages über die Bühne zu bringen. So müsst ihr nicht den ganzen Tag daran denken, sondern könnt schnell einen Haken dransetzen und euch dann vollkommen auf die anderen, hoffentlich schönen Aufgaben konzentrieren.
Ich habe auf jeden Fall auch einige froschige Aufgaben. Alle, die mit Technik und Zahlen zu tun haben. Wenn der Computer nach irgendeinem Update schreit, der Kalender nicht synchronisiert wird oder der Server down ist, dann wird mir ganz flau. Diese Aufgaben aufzuschieben machen sie allerdings nur noch größer. (Gerade beim Thema Update ;))
Daher habe ich mir angewöhnt, diese so schnell wie möglich zu erledigen.
Nicht immer schaffe ich das allein, zum Glück habe ich ein tolles Team, das mir auch ganz in meinem Sinne „in den Arsch treten“ darf. Wir reden in unserem Team ganz offen darüber, was unsere Frosch-Aufgaben sind. Manchmal können wir dadurch Aufgaben nach eigenen Stärken und Interessen umverteilen, aber wie ihr sicherlich wisst, geht das nicht immer so leicht. Manche Dinge muss man einfach selbst tun – sei es aus rechtlichen Gründen, wegen der Ressourcen, äußeren Umständen oder weil es in der eigenen Verantwortung liegt.
Wenn ich merke, dass zu viele Dinge aufgeschoben werden, gibt es einen Termin, in dem die Liste durchgesprochen wird. Eine:n sogenannte:n Accountability-Partner:in zu haben, hilft mir dabei, Dinge anzugehen, auch wenn sie mir keine Freude bereiten. Und so auch das schlechte Gefühl, das durch das Aufschieben kommt, kleiner werden zu lassen. Außerdem ist es so auch leichter, die kleinen Hürden und Macken mit Humor zu nehmen. Zusammen lacht es sich leichter, und außerdem amüsiere ich mich auch gern über mich selbst, wie gut ich darin bin, mir Ausreden einfallen zu lassen, Dinge zu ignorieren oder aufzuschieben.
Wenn dann die erste große Hürde des Tages geschafft ist, belohne ich mich meistens mit einer Kleinigkeit: Einem Spaziergang an der frischen Luft, einem Stück Kuchen oder einem Telefonat mit einem lieben Menschen. Danach kann ich mich dann viel leichter auf die weiteren Aufgaben konzentrieren.
Probiert es doch aus und startet euren nächsten (Arbeits-)Tag mit einem Frosch. Guten Appetit!
PS. Das Gleiche gilt übrigens auch für mentale Arbeit: Also Themen bearbeiten, die unangenehm sind oder uns bedrücken. Löst man sie auf, geht Dingen auf den Grund, versteht sich selbst oder andere, dann geht alles weitere viel leichter von der Hand.