„Haben Sie noch Fragen?“ Deine Selbstmarketing-Chance im Vorstellungsgespräch!
Am Ende sind wir selbst gefragt: Welche Fragen haben wir an die Firma? Direkt mit dem Gehalt zur Sache kommen oder lieber die eigene Leistungsmotivation betonen?
Du sitzt im Vorstellungsgespräch. Die Stimmung ist gut, du hast alle Fragen des Interviewers souverän beantwortet. Dann lehnt sich dein Gegenüber etwas zurück und stellt die Frage: „Haben Sie noch Fragen?“ In deinem Kopf rattert es – wie wirkt es, wenn du jetzt etwas fragst oder nichts fragst?
Genau dieser Moment kann entscheidend sein. Jetzt liegt es an dir, das Gespräch mit eigenen Fragen abzurunden und einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Für dich heißt es jetzt: Bloß nicht mit „Nein, ich habe keine Fragen“ antworten – sonst verspielst du die Chance auf einen starken letzten Eindruck. Auch die Gehaltsfrage ist in diesem Moment unpassend, da sie ganz am Ende thematisiert wird.
Viel besser ist es, mit durchdachten Rückfragen Neugier und Interesse zu zeigen, denn die richtigen Fragen bleiben positiv im Gedächtnis. Es gibt viele mögliche Themen, die du in deiner Schlussfrage aufgreifen kannst: Erfolgskriterien in der Rolle, Unternehmenskultur, Weiterentwicklung – oder sogar persönliche Eindrücke deines Gesprächspartners. Wichtig ist, dass deine Fragen authentisch gemeint sind und zum Gespräch passen, damit du motiviert rüberkommst.
Sieben gute Fragen für deinen Gesprächsabschluss
„Wie definieren Sie Erfolg in dieser Position?“
Damit signalisierst du, dass du von Anfang an verstehen möchtest, worauf es in der Rolle wirklich ankommt. Du erfährst, an welchen Kriterien oder Ergebnissen dein Erfolg später gemessen wird. Diese Frage zeigt dem Gegenüber, dass dir das Erreichen der Ziele wichtig ist und du dich an den Erwartungen orientieren möchtest.
„Wie würden Sie Ihre Unternehmenskultur beschreiben?“
Mit dieser Frage zeigst du, dass dir das Arbeitsumfeld und die Werte des Unternehmens wichtig sind. Du erfährst aus erster Hand, wie im Unternehmen zusammengearbeitet wird und ob die Atmosphäre zu dir passt. Personalverantwortliche merken daran auch, dass du darauf achtest, ob du ins Team passt und dich mit der Firmenphilosophie identifizieren kannst. Denn klar ist natürlich auch: Es gibt durchaus sehr unterschiedliche Ansätze bei der individuellen Firmen- und Teamkultur.
„Welche Weiterbildungsmöglichkeiten bietet Ihr Unternehmen?“
Diese Frage unterstreicht, dass du motiviert bist, dich fachlich und persönlich weiterzuentwickeln. Sie erinnert den Arbeitgeber gleichzeitig daran, dass auch du langfristig wachsen willst. Du erfährst, ob und wie der Arbeitgeber seine Mitarbeitenden fördert – ein wichtiges Signal, vor allem wenn dir berufliche Entwicklung am Herzen liegt
„Welche Herausforderungen erwarten mich in den ersten Monaten?“
Auf diese Weise demonstrierst du realistisches Denken sowie deine professionell orientierte Vorbereitung auf die Stelle. Du möchtest wissen, welche konkreten Aufgaben oder Schwierigkeiten am Anfang auf dich zukommen, und kannst dich geistig schon darauf einstellen. Für den Arbeitgeber signalisiert diese Frage, dass du proaktiv nach Lösungen suchst und nicht vor Herausforderungen zurückschreckst. Außerdem findest du so heraus, wie gut die Stelle zu dir und deinen Zielen passt.
„Warum ist die Stelle vakant?“
Diese Frage hilft dir, ein Gefühl für den Hintergrund der Position zu bekommen. Du möchtest herausfinden, ob es sich um eine neu geschaffene Stelle handelt oder ob dein Vorgänger aus bestimmten Gründen gegangen ist. Die Antwort kann wichtige Hinweise darauf geben, welche Erwartungen an dich gestellt werden oder welche Rahmenbedingungen im Team herrschen. Achte darauf, die Frage höflich und mit aufrichtigem Interesse zu stellen, damit sie nicht kritisch, sondern neugierig wirkt.
„Gab es im Gespräch etwas, das bei Ihnen Zweifel daran geweckt hat, ob ich gut zur Stelle passe?"
Eine mutige Frage, mit der du Selbstbewusstsein und echtes Interesse an der Stelle demonstrierst. Du zeigst offen, dass du dich einer ehrlichen Einschätzung stellen und eventuelle Bedenken aktiv ausräumen möchtest. Sollte dein Gegenüber tatsächlich Zweifel äußern, kannst du sofort darauf eingehen, Missverständnisse klären oder zusätzliche Infos liefern. So hinterlässt du einen bleibenden Eindruck: Du zeigst Reflexionsvermögen und den Willen, dich weiterzuentwickeln – Eigenschaften, die Arbeitgeber schätzen.
„Wie sehen die nächsten Schritte im Bewerbungsprozess aus?“
Eine praktische Frage, die zeigt, dass du am weiteren Verlauf interessiert bist. Du signalisierst damit Verbindlichkeit und Vorfreude darauf, den nächsten Schritt zu gehen. Außerdem verschaffst du dir Klarheit darüber, wann du mit einer Rückmeldung rechnen kannst und musst nach dem Gespräch nicht im Ungewissen bleiben.
Fazit
Am Ende des Vorstellungsgesprächs noch eigene Fragen zu stellen, ist deine Chance, positiv in Erinnerung zu bleiben. Denke daran, dass ein Bewerbungsgespräch keine Einbahnstraße ist: Nicht nur das Unternehmen möchte dich kennenlernen – auch du prüfst, ob der Job zu dir passt. Mit den richtigen Schlussfragen erhältst du wertvolle Informationen für deine Entscheidung und unterstreichst gleichzeitig dein Engagement. Viele Bewerbende lassen diese Möglichkeit ungenutzt, doch du kannst dich durch Vorbereitung und Neugier positiv abheben. Trau dich also, offen nachzufragen – deine Zukunft könnte davon abhängen, ob du diese letzte Gelegenheit nutzt!