Halbzeit: Was uns noch bleibt, um die SDGs 2030 zu erreichen
Es bleiben noch sieben Jahre, um die Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Mit ihrer Verabschiedung erklärten die Mitgliedsstaaten, darunter Deutschland, ihre Absicht, die Transformation im Hinblick auf eine ökologisch, ökonomisch und sozial tragfähige Zukunft voranzubringen. Die 17 UN SDGs haben insgesamt 169 Unterziele, die bis 2030 erreicht werden sollen. Sie decken das umfangreiche Spektrum der Bedürfnisse von Mensch, Umwelt und Wirtschaft ab und richten sich an die Regierungen weltweit sowie an die Zivilgesellschaft, die Privatwirtschaft und die Wissenschaft.
Ziel 1 Armut in all ihren Formen und überall beenden.
Ziel 2 Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern.
Ziel 3 Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern.
Ziel 4 Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten des lebenslangen Lernens für alle fördern.
Ziel 5 Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen.
Ziel 6 Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten.
Ziel 7 Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle sichern.
Ziel 8 Dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern.
Ziel 9 Eine widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, breitenwirksame und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen.
Ziel 10 Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern.
Ziel 11 Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten.
Ziel 12 Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen.
Ziel 13 Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen.
Ziel 14 Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne nachhaltiger Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen.
Ziel 15 Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodendegradation beenden und umkehren und dem Verlust der biologischen Vielfalt ein Ende setzen.
Ziel 16 Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und leistungsfähige, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen.
Ziel 17 Umsetzungsmittel stärken und die globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung mit neuem Leben erfüllen. Quelle: Vereinte Nationen
Im Juli tagt das High Level Political Forum, im September lädt UN-Generalsekretär António Guterres zum SDG Summit ein, wo besprochen werden soll, wie die Weltgemeinschaft die Richtung noch ändern kann, denn die Bilanz ist ernüchternd. Dennoch:
Wir brauchen Mut und Risikobereitschaft, wir brauchen Visionen, die so stark sind, dass wir bereit sind, unsere Ängste zu überwinden und unsere Komfortzone zu verlassen. Dazu braucht es viele Arten von Gemeinschaft, die durch gemeinsame Werten und Normen zusammengehalten werden und sich durch aktives Handeln auszeichnen: zwischenmenschlich und direkt. Alle spüren, dass das, was sie tun, richtig ist, weil sie in ihrem Handeln einen tieferen Lebenssinn finden und die eigenen Stärken in den Dienst einer höheren Sache stellen. Der Sustainable Value Creation Summit ist der Treffpunkt zwischen Wissenschaft und Industrie, wo Innovatoren, Führungskräfte und die Gesellschaft zusammenkommen, um Werte zu schaffen und gemeinsam Probleme zu lösen. Dieser Gipfel wird von einer nachhaltigen Denkweise getragen, die an den 17 SDGs und dem Triple Bottom Line (Gesellschaft, Planet und Finanzbelange) ausgerichtet ist. Der SVCS Summit basiert auf der VCW-Methode (Value Creation Wheel). „Wir haben die Fähigkeit, uns eine bessere Welt vorzustellen und in Konsequenzen zu denken“, sagt der Hight Performance Coach Bert Martin Ohnemüller, der auch vor Ort war.
Aus der Vision entsteht die Strategie, der zielführende Weg. Wer ihn kennt, der kann ihn gehen, wer seinen Weg nicht kennt oder wem die klare Richtung fehlt, der „diskutiert" ihn. Die Welt braucht beides: Vision und Aktion, denn Vision ohne Aktion ist nicht viel mehr als ein Traum - wohingegen Aktion ohne Vision auch schnell ein Albtraum werden kann. Die Basis für Führung ist aus seiner Sicht die Fähigkeit, seine eigene Vorstellungswelt und die von anderen positiv zu verändern. Dabei geht es nicht um Transaktion, sondern um echte Transformation. Mit Führung ist die Erkenntnis verbunden, die richtigen Dinge zu tun und nicht nur die Dinge richtig zu machen. „Wer führt, sollte diejenigen, die er führt und die sich ihm anvertrauen, vor allem in deren Selbstvertrauen stärken. Entscheidend ist dabei die innere Einstellung: Bin ich von der Angst getrieben, dass morgen alles schlechter wird? Dann wird mein Verhalten darauf ausgerichtet sein, heute möglichst viel für mich abzubekommen. Oder glaube ich an eine Welt, in der morgen alles besser wird? Erst dann kann ich frei agieren und aus dem eigenen Vertrauen (ohne Urvertrauen, der Gewissheit, dass alles gut ausgehen wird, gibt es kein Vertrauen) meine Kraft schöpfen. Und erst dann gelingen mir positive Antworten“, so Ohnemüller. Bei großen Worten rund um das Thema SDGs sollte auch dieser Aspekt nicht vergessen werden. „Seht, ich mache alles neu“, wird Jesus in der Offenbarung des Johannes zitiert. Es geht darum, wie Worte in Taten verwandelt werden. Das Neue entsteht immer dann, wenn es eine Offenheit gegenüber dem Möglichen gibt, das bereits im Wirklichen verankert ist.
Was 2030 auf uns zukommt – und wie wir uns darauf einstellen können
Mehr Gemeinsinn, weniger Egoismus: Was unsere Gesellschaft jetzt braucht
„Menschen brauchen Selbstwirksamkeit, Sinn und Zugehörigkeit“
Bert Martin Ohnemüller: LEAD SPEAK INSPIRE: Eine Inspirationsquelle für die vor uns liegende "Dekade der Menschlichkeit", die neue Sichtweisen auf Führung, Teams und Unternehmenserfolg fordert. 3. Auflage Frankfurt a. M. 2019.
Bert Martin Ohnemüller: LEAD SPEAK INSPIRE Inspirationsbuch Zielführende Fragen und Übungen helfen Ihnen Ihr wahres Potenzial im Berufs- und Privatleben zu entfalten. Frankfurt a. M. 1. Auflage Februar 2019.
Bert Martin Ohnemüller: Warum wir in der Dekade der Menschlichkeit das Emotionale Positionierungs-System (EPS) brauchen. In: Bauchgefühl im Management. Die Rolle der Intuition in Wirtschaft, Gesellschaft und Sport. Hg. von Alexandra Hildebrandt und Werner Neumüller. SpringerGabler Verlag 2021.