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IT-Architektur: Warum die Schaffung des richtigen technischen Umfelds in Unternehmen unverzichtbar ist

Business und IT müssen mehr zusammenrücken

Die IT-Abteilung nimmt in Unternehmen heute eine Schlüsselposition ein, weil hier fachliche Kompetenzen gebündelt und Maßnahmen zur Digitalisierung durchgeführt werden. Da sämtliche Fäden hier zusammenlaufen, betrifft die Wandlungsfähigkeit von Unternehmen heute vor allem diesen Bereich. Er steht im Spannungsfeld traditioneller Anforderungen (Stabilität, Verlässlichkeit, Sicherheit), aber auch eines wachsenden „Digital Demands“ hinsichtlich des Einsatzes neuer Technologien, einer hohen Flexibilität und Agilität sowie einer kurzen „Time-to-market“.

Fachkräfte mit Kompetenzen im IT-Bereich werden heute dringend gesucht. Dies ist das Ergebnis einer Studie zum Thema „Digitalisierung im Mittelstand – woher kommen die Experten?“ der techconsult GmbH. Ansprechpartner waren vor allem IT-Verantwortliche und Projektverantwortliche verschiedener Abteilungen. 34 Prozent der Befragten nehmen das Know-how externer Spezialisten in Anspruch und ziehen freie IT-Experten bei der Umsetzung ihrer Digitalisierungsprojekte hinzu. Für 46 Prozent der Projektverantwortlichen ist eine Zusammenarbeit mit externen IT-Spezialisten vorstellbar.

Mathias Wrede ist Mitgründer und geschäftsführender Gesellschafter der Apandia GmbH in Bremen. Hier werden Strategien für den digitalen Wandel entwickelt und umgesetzt. Nicht in jeder Unternehmenseinheit muss auch ein ITler integriert sein, vielmehr sollte IT als Dienstleister ein gutes Know-how über die Prozesse besitzen. „Beide Seiten müssen, mit ihrer jeweils eigenen Sicht auf dieselben Prozesse, zusammen evaluieren können, an welcher Stelle sinnvolle Lösungen zu implementieren sind“, sagt Wrede. Unternehmens-IT versteht er als „Dienstleister mit einem tiefen Verständnis über die unternehmensweiten Prozesse. Sie kennt zwar die Technik, versteht diese jedoch nur als Werkzeug und nicht als Existenzgrundlage ihrer selbst.“

IT-Abteilungen wollen und müssen in Zukunft Business denken, Wertschöpfungspotenziale erkennen und in zeitgemäße IT-Lösungen übersetzen. „IT ist nicht nur Werkzeug, sondern Teil des Produktes, der Dienstleistungen oder wesentlicher Prozesse“, bestätigt auch Tobias Meinert, IT-Leiter bei Häcker Küchen: „Die traditionelle IT, die die Beherrschung des Rechenzentrums und anderer IT-Dienstleistungen bewerkstelligt, ist ein Auslaufmodell. Selbstverständlich wird erwartet, dass die IT-Abteilung die Geschäftsprozesse optimal unterstützt und die Kosten unter Kontrolle hat.“

Allerdings geht es nicht mehr nur darum, bessere operative Effizienz zu gewährleisten, erstklassige IT-Dienstleistungen zu liefern und immer komplexere Supply Chains zu ermöglichen. Die Herausforderung liegt darin, IT-Motor des digitalen Wandels zu werden sowie „Innovationen des Geschäftes zu beschleunigen, und zwar durch eine gezielte IT-Strategie und das Vorhersehen digitaler Trends“, so Meinert. Denn die Nutzung neuer Informationstechnologien ist keineswegs trivial, eine bloße Einführung reicht nicht aus. Der Einsatz von IT-Technologie als Business Driver steigt stetig. Der IT-Experte rät deshalb, dass sich Unternehmens umfassend mit dem Ist-Zustand der Unternehmenskultur und dem Weg zu einer zeitgemäßen Anpassung einer Organisation beschäftigen sollten, die sich durch explorative Vorgehensweisen, Selbststeuerung und Selbstorganisation auszeichnet. Dieser Prozess ist mit dem übergeordneten Ziel eines nachhaltigen Erfolgs eng verbunden.

Digitale Geschäftsmodelle in der Möbelbranche

Digitalisierung in der Möbelbranche ist mehr als nur vernetzte Küchen oder Haushaltsgeräte auf den Markt zu bringen. Vor allem der zunehmend hohe Individualisierungsgrad der Produkte spielt eine wichtige Rolle für Produktion und Vertrieb: Für den Kunden ist die schnelle Verfügbarkeit der Produkte ein Muss. Die Möbelbranche hat den Vorteil, dass sie nicht so segmentiert wie die Automobilbranche ist. Sie kann den direkten Kontakt mit ihren Kunden pflegen und auf ihre Bedürfnisse beispielsweise nach einer modernen optimierten Küche reagieren.

Unsicherheiten in Bezug auf die Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle in der Möbelbranche kann sich kein Player mehr leisten, denn die gesamte Produktion wird in den nächsten Jahren noch weiter vernetzt sein. Besonders spannend wird es jedoch beim Produkt: „Nach und nach kann zum Beispiel die Musterküche sicher durch Virtual Reality Präsentationen ergänzt werden“ , sagt Markus Sander, Geschäftsführer Häcker Küchen.

Jedes Unternehmen muss seinen individuellen Weg in die Digitalisierung finden. Doch eines haben alle gemeinsam, egal ob für Zulieferer, Hersteller oder Händler: den nachhaltigen Kundennutzen, der immer im Mittelpunkt stehen muss.

Weiterführende Informationen:

Tobias Meinert. Die richtige Balance. Vom Verwalter zum Gestalter. In: INTERN. Hg. von Häcker Küchen (Nov. 2017), S. 15.

CSR und Digitalisierung. Der digitale Wandel als Chance und Herausforderung für Wirtschaft und Gesellschaft. Hg. von Alexandra Hildebrandt und Werner Landhäußer. SpringerGabler Verlag, Heidelberg Berlin 2017.

Dr. Alexandra Hildebrandt schreibt über Wirtschaft & Management, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Internet & Technologie

Als Publizistin, Herausgeberin, Bloggerin und Nachhaltigkeitsexpertin widme ich mich den Kernthemen Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Beim Verlag SpringerGabler habe ich die CSR-Bände zu Digitalisierung, Energiewirtschaft und Sportmanagement herausgegeben sowie "Klimawandel in der Wirtschaft".

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