Jenseits der Expertise: Wie die Unique Personal Proposition (UPP) den Karriereweg bestimmt
In einer Welt, die sich schneller dreht als je zuvor, reicht fachliche Expertise allein nicht mehr aus. Persönliche Eigenschaften und einzigartige Fähigkeiten spielen eine entscheidende Rolle, um sich in der Arbeitswelt von heute hervorzuheben.
Laut dem österreichischem Genetiker Prof. Dr. Hengstschläger verdoppelt sich das Wissen heutzutage auf der Welt innerhalb von 24 Stunden. Im Jahr 2000 dauerte dieser Prozess noch zehn Jahre. Diese Entwicklung bietet enorme Chancen und auch Gefahren. Die Fähigkeit, mit dieser Schnelllebigkeit umzugehen, sich anzupassen und erfolgreich in ihr zu bestehen, sind zu den wichtigsten Voraussetzungen für jeden Arbeitnehmer geworden.
Die Zeiten, in denen reine fachliche Expertise und Qualifikationen reichten, um beruflich erfolgreich zu sein und an die Spitze zu kommen, sind vorbei. Der klassische USP, die Unique Selling Proposition, hat ausgedient. Der Human Factor, die Unique Personal Proposition (UPP), wird immer wichtiger. Auch für den Personalentscheidungsprozess in Unternehmen.
Setze auf das, was dich unterscheidet
Fachliche Qualifikationen und berufliche Erfahrungen sind oft vergleichbar, die Persönlichkeit ist es nicht. Unsere Persönlichkeit unterscheidet darüber, was wir aus unserem Wissen und unseren Qualifikationen machen.
Sie entscheidet darüber, wie wir uns verkaufen und wie wir mit Veränderungen, Herausforderungen und dem damit verbundenen Stress umgehen. Unsere Persönlichkeit und unser Mindset entscheiden darüber, ob wir in Problemdenken feststecken, oder zu einer Mentalität der Chancen wechseln. Sie entscheiden darüber, ob wir Angst vor dem Unbekannten, der Unsicherheit und den Herausforderungen der Zukunft haben oder ob wir diesen Situationen mutig entgegengehen und sie als Chance begreifen.
Und genau diese Persönlichkeit werfen viele Arbeitnehmer nicht ins Rennen, wenn sie sich um einen neuen Job bewerben oder die Karriereleiter weiter nach oben klettern wollen. Viele Bewerbungen sehen gleich aus, und das einzig persönliche sind oft das Foto, Hobbys und die Sprachkenntnisse. In den „Über mich“-Bereichen finden sich dann Floskeln wie: Teamfähigkeit, Anpassungsfähigkeit und Flexibilität. Ähnlich verläuft dann auch das Bewerbungsgespräch: Wir erzählen, was wir gelernt haben, werfen unsere Qualifikationen in den Ring und vergessen dabei, uns selbst in den Ring zu werfen.
Finde deinen UPP
Was ist es, das uns wirklich ausmacht? Welche Challenges haben wir schon gemeistert? Wo haben wir bewiesen, dass wir durchhalten können? Dass wir uns anpassen können? Was macht uns anders als andere? Welche persönlichen Eigenschaften, vielleicht sogar Macken, haben wir, die uns auszeichnen? Und was kann all das für unseren künftigen Job bedeuten?
Um aus der Durchschnittsfalle herauszukommen, müssen wir uns jenseits des Durchschnitts präsentieren und da reicht es nicht, geläufige Floskeln von sich zu geben.
Finde in drei Schritten zu deinem UPP
1. Schritt: Raus aus der Durchschnittsfalle
Was ist es, das du richtig gut kannst und das dir idealerweise auch noch Spaß macht? Und was kannst du tun, um darin wirklich spitze zu werden? Wie kannst du diese Kompetenzen maximieren?
Stell dir vor, du würdest ein Inhaltsverzeichnis von dir schreiben, bestehend aus all deinen fachlichen Kombinationen, deinen Charaktereigenschaften, deinen Lebenserfahrungen (auch jenseits deines Arbeitslebens) und deinen stärksten persönlichen Antreibern. Wie sähe dieses Inhaltsverzeichnis aus? Und was wären die wichtigsten drei Inhaltstoffe?
2. Schritt: Finde deine Traumposition
Wer braucht das, was du am besten kannst, am meisten? Oft haben wir eine berufliche Laufbahn eingeschlagen und stecken dort irgendwie fest. Dabei wären wir in einer anderen Funktion, in einem anderen Unternehmen oder vielleicht sogar in einem anderen Beruf viel besser aufgehoben, viel erfolgreicher und viel glücklicher.
Welche Arbeitsumgebung brauchst du, um zu Höchstleistungen zu gelangen? Welches Umfeld und welches Setting matchen möglichst genau mit deinem persönlichen Inhaltsverzeichnis?
Erstelle deine Anforderungs-Liste deiner idealen Arbeitsumgebung bezogen auf Branche, Position, Funktion, Klima, Struktur usw. Nun hast du eine Matrix in der Hand, um zu entscheiden, welches Unternehmen und welcher Job für dich künftig infrage kommen. Je größer die Abweichung zwischen deiner Anforderungsliste und einem möglichen Arbeitgeber ist, umso unwahrscheinlicher ist es, dass du dort glücklich und erfolgreich wirst.
3. Schritt: Verkaufe dich, deine Alleinstellung und das, was du einbringst
Was bedeutet dein Inhaltsverzeichnis für deinen künftigen Arbeitnehmer? Was hat er davon, dass er sich für dich entscheidet? Was bringst du neben deiner beruflichen Qualifikation mit, und was bedeuten deine persönlichen Antreiber für das Unternehmen? Setze deine Brille ab, setze dir die Brille des Gegenübers auf und beantworte die folgenden Fragen.
What’s in it for me? Was ist mein Nutzen? Warum soll ich mich genau für dich entscheiden, und wie hilfst du mir, meine Unternehmensziele zu erreichen?