Job-Hopping vs. Langfristigkeit: So entwickelt sich der Arbeitsmarkt im Jahr 2025
Dass sich die Arbeitswelt in einem grundlegenden Wandel befindet, ist längst kein Geheimnis mehr. Doch bedeutet das zwangsläufig die Abkehr vom langfristigen Anstellungsverhältnis? Oder ist auch das Job-Hopping nur ein vorübergehender Trend? Ein Ausblick auf das Jahr 2025.
Wie oft hast Du in den vergangenen Jahren den Job gewechselt? Oder gehörst Du zu den wenigen Verbliebenen, die schon ihr gesamtes Berufsleben bei demselben Unternehmen verbringen? Das „Industriebeamtentum“, wie es noch vor wenigen Jahrzehnten üblich war, ist nämlich ein Auslaufmodell. So jedenfalls lautete der Tenor in den vergangenen Jahren. Stattdessen wird die Arbeitswelt immer schnelllebiger und flexibler, was sich auch in häufigen Jobwechseln der Arbeitnehmer·innen widerspiegelt – in Extremfällen kommt es zu einem regelrechten Job-Hopping. Aber ist das wirklich das neue Normal?
Job-Hopping: Gründe und Vorteile
Hin und wieder den Job zu wechseln, sei es intern oder extern, gilt als vollkommen normal. Es wird sogar empfohlen, nach spätestens fünf bis sieben Jahren eine kleinere oder größere berufliche Veränderung vorzunehmen, um Langeweile und Stagnation zu vermeiden. Trotzdem: Wenn du jedes Jahr, vielleicht sogar im Abstand von wenigen Monaten, den Job wechselst, könnte von Job-Hopping die Rede sein. Dieses kann einerseits durch die Arbeitgeberseite forciert werden, wenn sie nur kurzfristig Verstärkung für ihr Team sucht und Dir einen befristeten Arbeitsvertrag gibt. Schließlich ist es für Unternehmen heutzutage immer wichtiger, auch personell flexibel reagieren zu können. Andererseits sind es oft die Arbeitnehmer·innen selbst, die sich für das Job-Hopping entscheiden, weil sie vielleicht noch nicht wissen, welchen Karriereweg sie einschlagen möchten – oder weil sie immer wieder auf soziale Konflikte oder andere Probleme stoßen, die sie im aktuellen Job unzufrieden machen. Genau deshalb werden Bewerber·innen mit vielen Jobwechseln im Lebenslauf von Personaler·innen auch kritisch betrachtet, denn sie befürchten, sich eine·n Problemstifter·in ins Unternehmen zu holen.
Dennoch: Das Job-Hopping ist nicht per se schlecht. Es kann sogar Vorteile mit sich bringen, und zwar für beide Seiten. Es kommt beispielsweise niemals Langeweile in Deinem Berufsleben auf, Du bildest ein großes Netzwerk aus und erwirbst stetig neues Wissen. Dies kann Dich als Arbeitskraft sehr wertvoll machen. Ebenso sind durch Jobwechsel oft schnellere und höhere Gehaltssteigerungen möglich. Wirkliche Sicherheit genießt Du mit diesem Arbeitsmodell allerdings nicht und auf Dauer kann der ständige Neustart in einem anderen Unternehmen sehr anstrengend sein.
Also zurück zum „Industriebeamtentum“?
Tatsächlich lässt sich im Jahr 2025 der Trend beobachten, dass sich immer mehr Arbeitnehmer·innen (wieder) nach einem langfristigen Anstellungsverhältnis sehnen. Sie möchten sich lieber innerhalb des Unternehmens entwickeln, Stabilität sowie Sicherheit genießen und durch ihre Expertise oder Führungskompetenzen glänzen, anstatt nur durch ihre Flexibilität. Dieser Wunsch resultiert auch aus der spürbaren Wirtschaftskrise und der Angst vor einer Arbeitslosigkeit, die sich derzeit in vielen Branchen bemerkbar machen.
Es gibt aber noch einen weiteren Grund, weshalb im Jahr 2025 viele Arbeitnehmer·innen wieder eher nach langfristigen Anstellungen suchen: Die Machtverhältnisse auf dem Arbeitsmarkt haben sich in vielen Branchen verschoben. Während in vom Fachkräftemangel geprägten Bereichen lange Zeit die Arbeitnehmerseite die Oberhand hatte, gewinnt nun wieder die Arbeitgeberseite an Macht. Wo wieder ausreichend Fachkräfte zur Verfügung stehen, können die Bewerber·innen also weniger selbstbewusst verhandeln. Sie müssen eher froh sein, wenn sie zeitnah eine Stelle ergattern – und daher wird auch das Job-Hopping immer schwieriger. Dies kann sogar bedeuten, nach anfänglichen Freiheiten wie einer Homeoffice-Regelung plötzlich wieder „Rückschritte“ wie die Rückkehr ins Büro in Kauf nehmen zu müssen.
Ausblick in die Zukunft
Wirklich freiwillig ist diese Entwicklung also nicht, denn gerade die jüngeren Generationen haben die Freiheit auf dem Arbeitsmarkt und ihre gute Verhandlungsposition größtenteils genossen. Dies liegt aber auch daran, dass sie die schmerzliche Erfahrung machen mussten: Loyalität gegenüber den Arbeitgeber·innen zahlt sich nicht aus. Oft war das Job-Hopping deshalb eher ein Weggehen aus einer unzufriedenen Situation als ein Hingehen zu neuen Chancen. Nun, da diese Option ebenfalls erschwert wird, droht auf dem Arbeitsmarkt 2025 auf beiden Seiten noch mehr Frustration.
Als Fazit lässt sich somit festhalten: Weder das Job-Hopping noch das langfristige Anstellungsverhältnis werden sich auf Dauer als das „perfekte“ Arbeitsmodell durchsetzen. Beide haben ihre Vor- und Nachteile; beide werden im Jahr 2025 an Bedeutung gewinnen, sei es mehr oder weniger freiwillig. Woran es allerdings wirklich fehlt, sind neue Konzepte für die Zukunft der Arbeit, die sowohl die Arbeitgeber- als auch die Arbeitnehmerseite zufriedenstellen und innovative Möglichkeiten, beispielsweise durch die Digitalisierung, mit althergebrachten Bedürfnissen wie dem Wunsch nach Sicherheit, Stabilität, Wertschätzung und Weiterentwicklung vereinen.
In diesem Zuge könnten im Jahr 2025 vor allem die hybriden Arbeitsmodelle an Bedeutung gewinnen und diese werden weit über die reine Kombination von Präsenz- und Homeoffice-Arbeit hinausgehen. Stattdessen ist es denkbar, dass Arbeitskräfte für verschiedene Arbeitgeber tätig werden, ähnlich einem Freelancer, und dadurch sowohl Flexibilität und die Vorteile des „Job-Hoppings“ als auch Stabilität durch feste Arbeitsverträge genießen. Es bleibt somit spannend, welche Meilensteine im Jahr 2025 gelegt werden, um sich von traditionellen Modellen, Job-Hopping und weiteren fragwürdigen Trends der vergangenen Jahre endgültig zu verabschieden.
Wie wird Deiner Meinung nach der Arbeitsmarkt im Jahr 2025 und darüber hinaus aussehen? Welche Trends kannst Du beobachten und wie würdest Du persönlich am liebsten arbeiten? Wir sind gespannt auf Deinen Beitrag in den Kommentaren!
